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Cybersecurity: Datenschutz und Datensicherheit werden zunehmend zur Chefsache

Cybersecurity wird in deutschen Unternehmen zunehmend zur Chefsache. Das ist einer von acht Cybersecurity Trends 2019, die TÜV Rheinland veröffentlicht hat.

Das Problem: „Viele Unternehmen haben Cybersecurity lange Zeit nicht als Geschäftsrisiko, sondern als IT-Problem betrachtet. Diese Sichtweise hat der Angriff mit der Schadsoftware NotPetya im Jahr 2017 verändert“, erklärt Wolfgang Kiener, Experte verantwortlich für das Thema Threat Management bei TÜV Rheinland.

Medienberichten zufolge kostete die Cyberattacke allein die Konzerne Maersk, FedEx und Reckitt Benckiser mehrere hundert Millionen Euro.

„Seit 2017 und dem Auftreten der Schadsoftware NotPetya ist das Problembewusstsein für IT-Risiken in Geschäftsführungen erheblich gestiegen. Das war auch dringend erforderlich“, beobachtet Kiener. Die Folge: langfristige Veränderungen beim Management von Cybersecurity-Risiken in Organisationen und bei der Frage danach, wer für dieses Problem zuständig ist.

Cybersecurity: Unternehmenskultur für mehr Sicherheit

Der Faktor Cybersecurity übe selbst auf etablierte Unternehmen immer mehr Druck aus. Ob und wie stark das Thema Cybersecurity in die Beschlussfassung einer Geschäftsleitung integriert ist, sei ein Indikator für den Reifegrad eines Unternehmens hinsichtlich dem Umgang mit Cyberrisiken. „Wer diesem Geschäftsrisiko auf Ebene der Geschäftsleitung begegnet, minimiert finanzielle Risiken und mögliche Imageschäden. Das sind wichtige Voraussetzungen, um sicher und nachhaltig zu wachsen“, sagt Kiener. Längst geht es dabei nicht mehr nur um mögliche technische Lösungen: „Unternehmen schützen sich mit einer gelebten Cybersecurity-Kultur nicht nur effizienter, sondern handeln auch schneller und innovativer.“

Schulung von Mitarbeitern entscheidend

Vielen Unternehmen falle es noch schwer, die Rentabilität von Investitionen in Cybersecurity zu erkennen. Um dem entgegenzuwirken, muss Cybersecurity aus Sicht der Fachleute von TÜV Rheinland als Investition auch in die Qualifikation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstanden werden.

Hier gibt es noch Nachholbedarf: Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitus Civey im Auftrag von TÜV Rheinland von März 2019 zeigt, dass 41 Prozent der Befragten in ihrem Unternehmen noch nie eine Schulung zum Thema Datenschutz oder Datensicherheit bekommen haben.

Umgekehrt geben knapp 42 Prozent der Befragten an, dass es in ihrem Unternehmen bereits Pflicht ist, eine Schulung zum Thema Datenschutz oder Datensicherheit zu absolvieren. Betrachtet man nur die IT-Fachkräfte unter den Befragten, so geben 60 Prozent an, dass für sie eine solche Schulung verpflichtend ist. Auffällig: Dennoch hat ein Viertel der IT-Fachkräfte noch nie an einer entsprechenden Schulung teilgenommen.

Alle Beschäftigen ohne Ausnahme einbeziehen

In der Regel ist in Unternehmen mit einer etablierten Cybersecurity, neben einem Datenschutzbeauftragten, ein Chief Information Security Officer (CISO) unverzichtbar. Der CISO bietet Fachwissen und kann Strukturen in Unternehmen anpassen.

„Unsere Cybersecurity Trends 2019 und die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Verantwortlichen für Datensicherheit und Datenschutz umfassende Strukturen in Unternehmen aufbauen müssen. Das Ziel: Alle Beschäftigten werden Teil des Sicherheitskonzepts – und zwar idealerweise ohne jede Ausnahme unabhängig von der Position und Beschäftigungsart“, folgert Kiener.

Umfassende, regelmäßige und verpflichtende Schulungen gehörten dazu. Darüber hinaus müsse eine umfassende Cybersecurity-Strategie formuliert werden. Auf deren Grundlage können Geschäftsleitungen erkennen, wie viel sie in Cybersecurity investieren müssen, damit ihr Unternehmen Cybersecurity-Risiken minimieren und nachhaltig wachsen kann.

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