Smarte Technologien beflügeln die IT-Branche und den Projektmarkt. Denn wenn die Industrie in Zukunft verstärkt auf Vernetzung und IoT-Lösungen setzt, müssen heute die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.
Angesichts der sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung stellt sich der deutschen Wirtschaft und insbesondere der Industrie die Frage nach nachhaltigen Wachstumsstrategien. Ohne Zweifel werden sich diejenigen Unternehmen langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten können, denen es gelingt, technologische Innovationen zu nutzen, um einen Mehrwert aus dem ständig steigenden Datenvolumen zu generieren.
Digitale Transformation: Basis ist fundiertes IT-Know-how
Eine besondere Herausforderung stellt dabei die immer komplexer werdende IT- und Data-Science-Landschaft dar. Während derzeit vor allem Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz wie maschinelles Lernen oder die Umwälzungen von IT-Infrastrukturen durch die Einführung von 5G dominieren, zeichnen sich bereits zukünftige Trends wie Quantum Computing oder Social Listening ab.
Die Entwicklung neuer High-Tech-Technologien und die Einführung neuer Standards und Infrastrukturen fordern nicht nur immer mehr Spezialwissen, sondern befeuern zugleich auch den Projektmarkt. Die digitale Transformation führt ohne umfassendes IT-Know-how nicht zu der erhofften Steigerung der Produktivität oder Vorteilen im Wettbewerb. Zudem muss der digitale Wandel stets als ein gesamtgesellschaftliches Phänomen betrachtet und begriffen werden.
Insellösungen haben keine Zukunft
IT-Lösungen lassen sich längst nicht mehr isoliert begreifen oder umsetzen. Sie sind stets in einen größeren Zusammenhang eingebettet oder müssen ineinander greifen. Betrachtet man dazu kurz den Automotive-Sektor, dann wird deutlich, dass beispielsweise ein Connected Car nicht ohne schnelle Kommunikationsinfrastruktur auskommt.
Die meisten Vorteile, die ein Connected Car theoretisch mit sich bringt, lassen sich nur dann zuverlässig realisieren, wenn es weitere flächendeckende intelligente digitale Infrastrukturen gibt. Fährt man mit einem Connected Car in eine Smart City kann erst durch eine Vernetzung freier Parkflächen oder einem intelligenten Verkehrsleitsystem zusätzlicher Nutzen entstehen.
Innovative Projekte im Kontext der Mobilität der Zukunft brauchen zwangsläufig vernetzte Infrastrukturen – angefangen beim autonomen Fahren bis hin zu neuen Mobilitätsformen wie Ridesharing oder der Verknüpfung von Individual- und öffentlichem Personennahverkehr.
Digitale Städte fördern die Vernetzung
Es gibt bereits zahlreiche Digital-Initiativen, um Städte in Smart Citys zu transformieren. Diese Entwicklung betrifft dabei längst nicht mehr nur die Großstädte und Ballungszentren, sondern immer häufiger auch mittlere Städte und Kommunen. Dabei handelt es sich um einen grundlegenden Wandel der Infrastruktur, beziehungsweise in vielen Fällen geht es um die Schaffung neuer Infrastrukturen für die digitale Arbeits- und Lebenswelt.
Der aktuelle Smart-City-Atlas des Branchenverbands Bitkom betont dabei die Vorreiterrolle von Städten wie Ulm, Karlsruhe, Freiburg, Ludwigsburg oder Stuttgart hinsichtlich ihrer Digitalisierungsstrategien.
Die Effekte der Initiativen zeigen sich bereits durch die positive Entwicklung in den lokalen Industrien und auf dem Projektmarkt. Denn zum einen ist die Schaffung einer modernen digitalen Kommunikationsinfrastruktur nur mit dem entsprechenden Know-how möglich, das durch Projektdienstleister wie SOLCOM abrufbar ist.
Zum anderen schaffen die Initiativen und die neue Infrastruktur aber auch die Grundlage für weitere Digitalisierungsprojekte. Lokale Partnernetzwerke führen zur Vernetzung von Akteuren und einem verbesserten Austausch sowie zur Umsetzung von neuen Ideen in Kooperationen.
Smart Industry benötigt externes Fachwissen
Aber nicht nur Smart Citys sind auf externes Fachwissen angewiesen, wenn es um die Schaffung neuer Infrastrukturen geht. Auch andere Smart Industries wie der digitalisierte Einzelhandel (Smart Retail) oder die Energie- und Versorgungsunternehmen beflügeln den Projektmarkt. Das zeigt sich beispielsweise an dem neuen Trend hin zu Edge-Infrastrukturen.
Dabei handelt es sich bei Edge Computing nicht per se etwas neues, erhält aber im Zeitalter des (Industrial) Internet of Things eine neue Relevanz. Kurz gesagt geht es dabei um die Verlagerung der Informationsverarbeitung direkt an den Ort, an dem Daten erhoben werden. Durch die Vereinfachung der IT-Strukturen werden damit Projekte realisierbar, die in einer komplexen oder cloudbasierten Infrastruktur nicht realisierbar wäre.
Ein Edge-Data-Center, das unabhängig vom Rechenzentrum zur Auswertung von IoT-Daten vor Ort betrieben wird, erweitert den Spielraum von Unternehmen: Sei es im Offshore-Bereich, in der Landwirtschaft, im Bauwesen oder bei der Rohstoffförderung – Edge-Infrastrukturen befördern überall neue Anwendungsmöglichkeiten, Automatisierung oder die Transformation von bestehenden Prozessen. Wenn Datenanalysen direkt vor Ort stattfinden, können Erkenntnisse schneller zur Überwachung, Steuerung oder Optimierung genutzt werden. Die Vereinfachung und Dezentralisierung durch Edge-Infrastrukturen befördern damit die dezentrale Organisation von Arbeit und Produktion.
Neue Infrastruktur für projektbasierte Zusammenarbeit
Die Schaffung neuer, digitaler Infrastrukturen führt dazu, dass die Arbeitswelt den Anforderungen des Digitalzeitalters angepasst wird. Neue Formen der Zusammenarbeit werden dadurch ebenso ermöglicht wie die Neuorganisation von Produktionsprozessen. Unternehmen bekommen damit mehr Möglichkeiten bei der Organisation von Arbeits- und Produktionsprozessen.
Dadurch werden zwei Entwicklungen gefördert: Einerseits können beispielsweise durch die digitale Vernetzung in Smart Citys immer mehr Bereiche ineinandergreifen. Andererseits gestatten es Edge-Infrastrukturen einzelne Anwendungen lokal effizienter, sicherer und schneller zu gestalten. In gewisser Weise bedingen sich beide Entwicklungen. Denn mit der zunehmenden Vernetzung von Dingen, Maschinen und Ökosystemen steigt die Datenmenge drastisch an. Anstatt die Daten zentral zu verarbeiten, müssen diese Prozesse an die Ränder der Netze verlagert werden.
Beide Entwicklungen beflügeln aktuell den Projektmarkt, wobei insbesondere der Besetzung von IT-Projekten mit externen Spezialisten eine immer entscheidendere Rolle spielt. Denn nur mit dem erforderlichen Fachwissen beziehungsweise entsprechendem IT-Know-how können die neuen Infrastrukturen auch tatsächlich zur nachhaltigen Wertschöpfung beitragen.
*Christian Schön arbeitet als freier Autor, Ghostwriter und Blogger in Berlin. Zu seinen Schwerpunkten gehören folgende Themen: Die Auswirkung der Digitalisierung auf die Gesellschaft, Big Data und das Internet der Dinge sowie Industrie 4.0 und die Arbeitswelt der Zukunft.