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SAP-Anwender: Der Digitalisierung fehlt in vielen Unternehmen die Serienreife

Der Status der digitalen Transformation hinkt in den DSAG-Mitgliedsunternehmen den Erwartungen aus dem Vorjahr hinterher. Als Hürden werden in einer Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) organisatorische Herausforderungen in den Unternehmen, aber auch spezifische Ursachen seitens der SAP-Lösungen genannt. Aufgaben bestehen hinsichtlich der Integration von Systemen, kompatiblen Datenmodellen von Anwendungen sowie flexiblen und skalierbaren Lizenzmodellen.

Wo stehen SAP-Anwenderunternehmen bei der digitalen Transformation? Eine Umfrage unter DSAG-Mitgliedern aus dem Sommer 2019 hat ermittelt, dass die Effizienzsteigerung bestehender Geschäftsprozesse (62 %) und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (40 %) zu den größten Treibern für Digitalisierungsprojekte zählen. Die Veränderung des Marktumfelds, die Intensivierung der Beziehungen zu Kunden und Partnern, ein erhöhter Servicegrad oder der Wunsch nach mehr Informationstransparenz lösen dagegen einen geringeren Digitalisierungsdruck aus.

Passend zum Bedarf an Effizienzsteigerung führen DSAG-Mitglieder Projekte zur Digitalisierung ihrer Prozesse erfolgreich durch. In 41 Prozent der Unternehmen gebe es fertiggestellte oder zumindest in Umsetzung befindliche Effizienz-Projekte. Diese Zahl sei ermutigend. Auffällig sei jedoch, dass Unternehmen viele Ideen haben, Proofs-of-Concept und Prototypen erstellen, diese aber anschließend nicht in erfolgreiche Projekte umsetzen.

„Fast die Hälfte der Ideen für Digitalisierungsvorhaben verlaufen im Sand. Dafür gibt es organisatorische, aber auch technische Gründe“, erklärt der DSAG-Vorstandsvorsitzende Marco Lenck. Die Hürden, an denen Projekte scheitern, hat die DSAG in ihrer Mitgliederbefragung ermittelt.

Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung

Die größten Herausforderungen liegen in fehlenden personellen sowie finanziellen Ressourcen (42 %) und mangelnder digitaler Unternehmenskultur (38 %). Weitere Gründe, die die Umfrage nennt: fehlende Änderungsbereitschaft der Mitarbeiter und starre Organisationsstrukturen. Kaum genannt wurden dagegen mangelhafte Unterstützung durch das Management (12 %) und fehlendes Know-how (11 %).

Neben kulturellen und personellen Herausforderungen gebe es informatorische, technische und funktionale Anforderungen, die die digitale Transformation in den Mitgliedsunternehmen erschweren, etwa beim Aufbau hybrider Landschaften. So müssten SAP-Strategie und -Roadmaps plan- und belastbar sein. Darüber fühlen sich lediglich ein Viertel der DSAG-Mitglieder von SAP gut informiert. 45 Prozent vertrauen der Produktstrategie teilweise, wogegen 30 Prozent der Anwender dieses Vertrauen in Frage stellen. Hier sei SAP aufgerufen, ihre Kunden mit vorausschauenden und verlässlichen Informationen zu versorgen.

Welche Rolle spielt SAP bei der Digitalisierung?

Was das SAP-Lösungsportfolio betrifft, gibt es ebenfalls konkrete Aufgaben, die von SAP (besser) gelöst werden müssen, um Digitalisierungsprojekte zu vereinfachen. Es gehe um

  • bessere Integration,
  • einheitliche Stammdaten,
  • erweiterte, stabile Funktionalität und
  • Skalierbarkeit von Lösungen und Lizenzmodellen.

„Da Unternehmen verstärkt auf hybride Landschaften in der Digitalisierung setzen, ist SAP gefordert, deren Auf- und Ausbau sowie ihren Betrieb inklusive Lizenzmodellen so einfach, attraktiv und flexibel wie möglich zu gestalten. Ansonsten geraten Projekte weiter ins Stocken“, mahnt Lenck.

An einigen Punkten, beispielsweise der Harmonisierung der Stammdaten, arbeite SAP bereits. „Das Tempo, mit dem an zentralen Themen gearbeitet wird, muss mit den Anforderungen in den Unternehmen mithalten“, führt Lenck weiter aus.

Dabei gebe es auch Erfolge zu verkünden, wie z. B. im Personalwesen. Nach intensiven Diskussionen können Kunden ab 2022 die Lösung für das Personalwesen SAP Human Capital Management (SAP HCM) auch integriert in S/4HANA betreiben. Ein Erfolg, der insbesondere die SAP-Kunden freue, die im zeitlichen Umfeld des Jahres 2025 noch nicht zur Software-as-a-Service-Lösung SuccessFactors in die Cloud wechseln wollen oder können.

Einschätzung der SAP-Produkte für Digitalisierungsvorhaben

In ihrer Umfrage unter CIOs und weiteren Ansprechpartner aus den Mitgliedsunternehmen ermittelte die DSAG weiterhin den Standpunkt der Befragten zum Einsatz von S/4HANA im Vergleich zur Business Suite. Der Fokus liege zunehmend auf S/4HANA als Grundlage für die digitale Transformation. In den kommenden drei Jahren seien in vielen Unternehmen Umstellungsprojekte geplant. Abgeschlossene S/4HANA-Projekte können aktuell nach wie vor nur wenige Unternehmen verkünden. Das Interesse sei jedoch groß.

Bei den Lösungen von SAP zur Digitalisierung der Kundenprozesse wie C/4HANA oder Qualtrics sei die Lage differenzierter. Sie kommen bei den Mitgliedsunternehmen zwar zum Einsatz, seien gegenüber Wettbewerbern aber eher schwächer vertreten. Für C/4HANA gelte in ganz besonderem Maße, dass SAP die Vorteile von Integration und Harmonisierung liefert.

„Damit die neuen SAP-Produkte bei DSAG-Mitgliedern ankommen, benötigen sie eine funktionierende Integration. Ist dies der Fall, kann SAP ihren Mehrwert als Anbieter hybrider Lösungen besser ausspielen“, so Lenck. Als selbstverständlich wird von DSAG-Mitgliedern flexible Skalierbarkeit und eine vergleichbare Funktionalität mit Produkten von Drittanbietern vorausgesetzt. Auch hierzu seien DSAG und SAP im engen Austausch.

 

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