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Ernüchterung: Digitalisierung ist für Arbeitnehmer weder Fluch noch Segen

72 Prozent der Deutschen glauben, dass die Digitalisierung ihre Jobs verändert – vor allem auf positive Art: Sie bringe sinnvolle Helfer hervor, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen, bestätigen rund drei von zehn Berufstätigen. Doch die positiven Aspekte werden weniger überschwänglich bewertet als noch vor einem Jahr. Es habe sich herumgesprochen: Digitalisierung ist kein Job-Killer, aber auch kein Wundermittel im Beruf, so ein Ergebnis einer Studie der ManpowerGroup.

Es war ein Angst-Thema: Die Digitalisierung könnte Arbeitsplätze vernichten und Roboter die Mitarbeiter ersetzen, glaubten einige Deutsche. Gleichzeitig wurden die Vorzüge der technischen Helfer hervorgehoben. Nun habe sich die erste Aufregung gelegt. Fast drei von zehn Deutschen sehen inzwischen keinerlei Auswirkungen der Digitalisierung auf ihren Job – weder positiv noch negativ.

Ganz verschwunden sei die Angst um den Arbeitsplatz aber doch nicht: 16 Prozent fühlen sich unter Druck gesetzt, genauso schnell und fehlerfrei arbeiten zu müssen wie ein Roboter. 14 Prozent befürchten, dass im Zuge der Digitalisierung Jobs abgebaut werden. Datenschutz und IT-Sicherheit machen 13 Prozent Sorgen.

„Wie auch andere ManpowerGroup-Studien zeigen, werden einige Tätigkeiten künftig wegfallen und beispielsweise von Robotern effizienter oder gefahrenfreier durchgeführt. Gleichzeitig schafft die Digitalisierung allerdings auch Jobs – zum Beispiel, um die technischen Helfer zu überwachen“, sagt Frits Scholte, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland.

Digitalisierung ist positiv, aber kein Allheilmittel

Insgesamt sehen die deutschen Berufstätigen den digitalen Wandel positiv. 29 Prozent hoffen auf Unterstützung bei der Arbeit durch digitale Helfer. „Apps, Collaboration-Tools, E-Learning und andere Innovationen können den Arbeitsalltag erleichtern. Richtig eingesetzt verbessern sie den Austausch zwischen den Kollegen, das Wissensmanagement und beschleunigen wiederkehrende Aufgaben“, so Scholte. „Allerdings muss man realistisch sein: Wunder können die Tools nicht vollbringen.“

Glaubten 2018 noch 31 Prozent der Berufstätigen, dass der Austausch mit Kollegen einfacher werde, sind jetzt nur noch 28 Prozent dieser Meinung. Vor einem Jahr erhofften sich auch noch 19 Prozent, künftig weniger stupide Tätigkeiten machen zu müssen – jetzt geben das nur 16 Prozent an.

Methodik: Für die Studie „Jobzufriedenheit 2019“ wurden insgesamt 1.004 Bundesbürger online befragt.

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