Cloud Computing ist heute ein IT-Trend, der sowohl auf Softwareanbieter- als auch auf Unternehmensseite stark polarisiert. Viele Unternehmen erkennen die Chancen, die die Cloud bietet, und versuchen, diese zu ihrem Vorteil zu nutzen. Manche stehen der Cloud aber immer noch skeptisch gegenüber, beobachten abwartend deren Entwicklung und vertrauen ihren On-Premises-Lösungen.
Auch im Jahr 2019 implementieren Unternehmen in der DACH-Region neue IT-Lösungen vorwiegend On-Premise. Die Studie „Moderne Planung und CPM – Wie Unternehmen von der Cloud profitieren“ von BARC zeige jedoch, dass die Cloud auf dem Vormarsch ist. 40 Prozent der neuen Lösungen werden vorwiegend in der Cloud implementiert. Bei kleineren Unternehmen halten sich die Befürworter und Skeptiker bereits beinahe die Waage: Gerade diese verfügen über geringere IT-Ressourcen und die Cloud bietet somit Vorteile, um Lösungen zu implementieren, die On-Premise hohe Investitionen erfordern würden.
Die Cloud ist auf dem Vormarsch
Dass sich Unternehmen der Nutzung der Cloud immer weiter öffnen, schlägt sich mit zeitlichem Versatz im Bereich CPM nieder. Die Entwicklung Pro-Cloud über die Zeit sei deutlich sichtbar: Während 2016 lediglich 2 Prozent der Befragten angaben, eine CPM-Lösung in der Cloud im Einsatz zu haben, sind es in diesem Jahr bereits 14 Prozent. Der Einsatz der Cloud nehme zu und die Skepsis sinke.
Auch wenn viele Unternehmen keine konkreten Pläne für eine Migration in die Cloud haben, steigt die Offenheit signifikant: Für immer mehr Unternehmen ist der Einsatz einer Cloud-CPM-Lösung grundsätzlich vorstellbar (vgl. 46 % im Jahr 2016 versus 60 % im Jahr 2019).
„Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass viele Entscheider die Cloud heute bereits privat nutzen und positive Erfahrungen damit gemacht haben.“, erläutert Dr. Christian Fuchs, Senior Analyst bei BARC und Mitautor der Studie. Die Hälfte der befragten Unternehmen mit konkreten Plänen möchte neue oder verbesserte CPM-Lösungen innerhalb der nächsten 12 Monate einführen.
Noch sind nicht alle Zweifel ausgeräumt
Geringere Kosten allein lassen andere Bedenken jedoch nicht in den Hintergrund rücken. Vor allem Bedenken im Hinblick auf Datensicherheit lassen viele Unternehmen aktuell noch zögern oder tragen sogar dazu bei, die Cloud-Nutzung gänzlich abzulehnen. Bei den Unternehmen, die der Cloud kritisch gegenüberstehen, sind Bedenken bezüglich der Datensicherheit noch immer der zentrale Grund, um sich gegen eine Cloud-basierte Lösung zu entscheiden: 66 Prozent der Befragten sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten. Zudem können diese Bedenken für viele Unternehmen nicht durch Kostenvorteile oder höhere Flexibilität aufgewogen werden.
„Die Verwendung von Private-Cloud-Lösungen oder Hosting-Angeboten in der EU bzw. im eigenen Land könnten Unternehmen die existierenden Bedenken bezüglich der Datensicherheit nehmen, verringern in der Regel aber auch einen eventuellen Kostenvorteil“, so Robert Tischler, Geschäftsführer von BARC Österreich und Co-Autor der Studie. Weitere Gründe gegen die Cloud-Nutzung sind ausreichend vorhandene IT-Ressourcen (29 %) und der Zugriff auf Daten in der Cloud für Weiterverarbeitung in anderen Systemen (25%).
Unternehmen, die der Cloud-Nutzung weniger kritisch gegenüberstehen, können bereits von einigen Vorteilen profitieren: 52 Prozent der Unternehmen mit einer Cloud-basierten CPM-Lösung berichten, dass Lösungen schneller in Betrieb genommen werden können. Auch das schnelle Umsetzen von Änderungen wird in diesem Zusammenhang als Vorteil genannt (35 %). Der Einsatz von Planungslösungen in der Cloud motiviert Unternehmen, ihre Planungen zu überdenken und zu modernisieren. Unternehmen, die in der Cloud planen, setzen deutlich häufiger moderne Planungsansätze (wie z. B. Simulationen und Szenarien) ein. Besonders hoch sei die Differenz bei der treiberbasierten Planung, sie wird bei Planungen in der Cloud doppelt so häufig genutzt (64 %) wie On-Premises (32 %). Die Bereitstellung der Planungen über die Cloud führe somit nicht nur zu einer technischen Verbesserung, sondern lasse Unternehmen auch ihre bestehenden Planungsprozesse und -ansätze überdenken.