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Digitalisierung in Deutschland: 5G und Wi-Fi 6 auf dem Vormarsch

Im Jahr 2023 sollen in Deutschland bereits 18,4 Prozent aller mobilen Verbindungen auf 5G basieren. Der Großteil der Verbindungen (69 %) wird weiterhin über WLAN und stationäres Breitband abgedeckt. Insgesamt soll es 2023 über 823 Millionen vernetzte Geräte geben, fast eine Verdopplung der 478 Millionen Geräte aus dem Jahr 2018.

Dies zeigt der aktuelle Cisco Annual Internet Report. Die weltweite Studie untersucht Entwicklungen zur Internet-Einführung, der Verbreitung von Geräten und Verbindungen sowie der Netzwerkleistung zwischen 2018 und 2023.

2023 wird es laut dem Annual Internet Report in Deutschland bereits 47,4 Millionen Geräte geben, die mit 5G angesteuert werden. Die durchschnittliche 5G-Geschwindigkeit soll bei 736,2 Mb/s liegen – und damit fast 13 mal höher als die von 4G, die ebenfalls ansteigt: zwischen 2018 und 2023 von 30,4 auf 57,2 Mb/s. In puncto Geschwindigkeit rücke der Mobilfunk dem stationären Breitband somit immer näher. So steigt die durchschnittliche mobile Verbindungsgeschwindigkeit von 20,5 auf 71,4 Mb/s, die von stationärem Breitband von 47,4 auf 107,8 Mb/s.

Trotz dieses starken Anstiegs von 5G werde der Großteil der Verbindungen (69 %) weiterhin über WLAN oder feste Breitbandnetze abgedeckt werden. Auch hier wird zurzeit ein neuer Standard ausgerollt, der für die Vernetzung des Innenraums eine ähnlich grundlegende Rolle wie 5G für den Mobilfunk spielen wird: Wi-Fi 6 (802.11ax). Die Vorteile dieser neuen Generation sind höhere Geschwindigkeit, reduzierte Latenzzeiten und vor allem eine breitere Geräteabdeckung. Dies lohne sich besonders, wo viele Geräte gleichzeitig mit dem WLAN verbunden sind – etwa in vernetzten Produktionshallen oder an öffentlichen Plätzen.

„Die Ergebnisse zeigen: Deutschland vernetzt sich und seine Geräte immer intensiver. Einer der stärksten Treiber ist 5G – vor allem, weil es 10 mal schneller als 4G ist“, sagt Uwe Peter, Geschäftsführer von Cisco Deutschland. „Insbesondere für das Industrie-Umfeld wird aber auch Wi-Fi 6 eine wesentliche Rolle spielen.“

IoT und Smart Home als Treiber

Grund dafür sei vor allem der Aufstieg des Internet of Things: 2023 wird es 477,2 Millionen Machine-to-Machine– bzw. IoT-Geräte in Deutschland geben. Das entspricht 58 Prozent aller vernetzten Geräte. 2018 betrug dieser Anteil noch 40 Prozent (mit 191,2 Mio. Geräten). „Im Jahre 2023 ist das Internet damit vor allem ein Netz, über das Maschinen miteinander kommunizieren – und nicht mehr Menschen“, so Peter.

Die Anzahl der Smartphones nehme dagegen nur vergleichsweise langsam zu, von 100,2 Millionen auf 102,7 Millionen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der vernetzten Geräte sinkt jedoch im betrachteten Zeitraum von 21 auf 12 Prozent. Auch der Anteil von PCs und Tablets sinkt von 15 Prozent (72,1 Mio. Geräte) auf 8 Prozent (65,5 Mio. Geräte).

„Der Mix der genutzten Internet-Geräte verändert sich stark“, erklärt Peter. „So nutzen die Menschen in Deutschland immer weniger klassische Geräte wie PCs und Tablets, auch die Zahl der Smartphones wird nur schwach wachsen. Die Zeiten, in denen immer mehr Smartphones und Tablets verkauft wurden, sind 2023 vorbei.“

Die Zahl der IoT- bzw. M2M-Geräte steigt hingegen stark an – beispielsweise Smart-Home-Anwendungen, Wearables und vernetzte Autos. „Die neuen Technologien 5G und Wi-Fi 6 werden sowohl für die Vernetzung im industriellen als im privaten Umfeld eine grundlegende, sich ergänzende Rolle spielen“, so Peter.

Anstieg der Internetnutzer

Von 2018 bis 2023 soll der Anteil aller Internetnutzer in Deutschland von 82 Prozent (68,4 Mio. Bürger) auf 88 Prozent (74,1 Mio. Bürger) wachsen. Zu dieser Zeit nutzen dann 83 Prozent der Bundesbürger auch mobile internetfähige Geräte. In anderen Ländern, vor allem in Osteuropa, dreht sich das Verhältnis. 2023 werden hier schon mehr Menschen über mobile Geräte online gehen als über fest vernetzte Geräte.

Weltweite Ergebnisse

Weltweit werde 5G im Jahr 2023 mehr als 10 Prozent der Mobilfunk-Verbindungen unterstützen. Die durchschnittliche 5G-Geschwindigkeit beträgt dann 575 Mb/s, das ist 13 Mal schneller als die durchschnittliche Mobilfunk-Verbindung. 5G wird dynamische mobile Infrastrukturen für KI- und IoT-Anwendungen bereitstellen, zum Beispiel in den Bereichen autonome Fahrzeuge, intelligente Städte, vernetztes Gesundheitswesen oder immersive Videos.

  • Im Jahr 2023 wird es 5,7 Milliarden Anwender von Mobilgeräten (2G bis 5G) geben, das entspricht dann etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung. 66 Prozent (5,3 Mrd.) werden das Internet nutzen.
  • In drei Jahren gibt es 3,6 vernetzte Geräte pro Person und fast 10 pro Haushalt. Fast die Hälfte dieser Geräte (47 %) wird videofähig sein. 50 Prozent (14,7 Mrd.) sind M2M-Module.
  • Der Anteil von 5G an mobilen Verbindungen steigt bis 2023 von 0 auf 10,6 Prozent. Die Anzahl an Wi-Fi 6 Hotspots wächst von 2020 bis 2023 um das 13-Fache, sie werden dann 11 Prozent aller Wi-Fi Hotspots ausmachen (628 Mio. in 2023).
  • Die durchschnittliche Geschwindigkeit mobiler Verbindungen verdreifacht sich in diesem Zeitraum von 13 auf 44 Mb/s, diejenige der Wi-Fi-Verbindungen von 30 auf 92 Mb/s. Damit erreicht sie fast Festnetz-Tempo, das von 46 auf 110 Mb/s steigt.

 

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