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Digitalisierung: Deutsche Traditionsfirmen sind besonders zukunftsorientiert

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Mehr als hundert Jahre ist Textilhersteller Trigema inzwischen alt – aber mitnichten „von gestern“: Der Spezialist für Sport- und Freizeitbekleidung aus dem schwäbischen Burladingen gehört zu den vier Unternehmen der Textilproduktionsbranche in Deutschland, die am besten für die Wirtschaft des Digitalzeitalters ausgerichtet sind.

Das zeigt die Studie „Digital-Champions“, die das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) unter wissenschaftlicher Begleitung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag von Focus Money durchgeführt hat. Dafür wurden mit einer kombinierten Fragebogen- und Social-Listening-Analyse die rund 5.000 größten Unternehmen in Deutschland daraufhin untersucht, wie aktiv sie den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen und wie fortgeschritten sie bei der Umstellung ihrer Strukturen und Prozesse sind. Kriterien waren unter anderem der Stand der Digitalisierung, Schulungen und Digitalkompetenz der Mitarbeiter sowie Investitionen in Digitalisierungsprojekte . 628 Firmen aus 273 Branchen wurden schließlich mit einem Siegel als „Digital Champion – Unternehmen mit Zukunft “ ausgezeichnet.

Alter mache nicht automatisch altmodisch – das beweisen auch die drei weiteren Digital-Champions unter den Textilherstellern in Deutschland: Amann & Söhne fertigt bereits seit 1854 Nähfäden und Stickgarne, der Vliesstoff-Produzent Sandler AG wurde 1879 gegründet. Und die heute breite Produktpalette an Schutzkleidung von UVEX begann 1926 mit einem Handel für Schutzbrillen. Die „alten Hasen“ im Geschäft seien also besser auf die Herausforderungen des Digitalzeitalters eingestellt als jüngere Wettbewerber.

Digitalisierung nicht verschleppen

Wer die Digitalisierung verschläft, riskiert den Untergang, weiß Jörg Forthmann: „Der Markt lässt Unternehmen nur wenig Zeit, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen – für viele zu wenig, um ihr Geschäftsmodell zu retten“, so der Geschäftsführer des IMWF. „Digitale Transformation hat dabei neben der technischen aber auch eine organisatorische und kulturelle Dimension. Es ist nicht damit getan, die eigene IT-Abteilung aufzustocken. Vielmehr ist es eine ganzheitliche Herausforderung, die über sämtliche Unternehmensbereiche hinweg gedacht und umgesetzt werden muss.“

Gerade Versicherungsunternehmen stehen oft in dem Ruf, die Digitalisierung ihrer Arbeitsabläufe nicht nachdrücklich genug zu verfolgen und so Effizienz einzubüßen. Eine Vorbildfunktion für die Branche nehmen der Studie zufolge die ausgezeichneten Digital-Champions Generali, die Lebensversicherung von 1871 (LV 1871) , die Versicherungskammer Bayern, die WWK Versicherungsgruppe und Euler Hermes ein.

Und natürlich mache die Digitalisierung auch vor den Herstellern von traditionellen Schreibgeräten für die analoge Papier-Welt nicht Halt. Die Nase vorn haben in dieser Branche Pelikan und Stabilo.

 

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