Für die Mehrheit der Unternehmen wird eine integrierte Unternehmensplanung immer wichtiger. Um die Planung erfolgreich zu integrieren, müssen dabei die Herausforderungen auf fachlicher, technischer und organisatorischer Ebene angegangen werden. Eine besondere Bedeutung sollen in Zukunft prädiktive Algorithmen für genauere Vorhersagen erhalten.
Laut der Studie „Integrated and Predictive – The Future of Corporate Planning“ von BARC sind sich Unternehmen der Wichtigkeit einer funktionierenden Unternehmensplanung durchaus bewusst. 55 Prozent der Unternehmen messen der Integration von strategischer, finanzieller und operativer Planung einen hohen Mehrwert für die Steuerung des Unternehmens bei. 36 Prozent beschreiben die Integration der Planung sogar als „essenziell für die Zukunft“.
Im Gegensatz dazu bezweifeln lediglich 9 Prozent den Mehrwert, der aus einer integrierten Unternehmensplanung entsteht. Unternehmen, die großen Nutzen aus ihrer integrierten Planung ziehen, investieren stark in die funktionale Integration der Planung und ihre Verknüpfung mit Analytics, aber auch in die technologische Unterstützung, um ihr Performancemanagement auf zukünftige Anforderungen abzustimmen. Betrachtet man die Bedeutung, die der integrierten Unternehmensplanung beigemessen wird, so gibt die Mehrheit (66 %) an, dass diese zunimmt.
„Es ist deutlich zu erkennen, dass sich die Unternehmen der Relevanz einer integrierten Unternehmensplanung bewusst sind und ihr – vor allem im Hinblick auf die Zukunft – große Bedeutung beimessen. Die meisten von ihnen sind bereit, eine integrierte Unternehmensplanung auf den Weg zu bringen, aber bei der konkreten Umsetzung sind noch einige Hürden zu meistern“, stellt Robert Tischer, Senior Analyst Data & Analytics und Co-Autor dieser Studie, fest.
Woran scheitert die Integration der Planung?
Die Studie zeigt, dass Unternehmen in der Tat vor großen Herausforderungen stehen, wenn es darum geht ihre Planung zu verbessern, um die Entscheidungsträger auf dem Laufenden zu halten. 45 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Planung in isolierten Lösungen durchgeführt wird. Stammdaten in voneinander getrennten Systemen sind oft inkonsistent, was automatisierte Transfers zwischen Teilplänen nahezu unmöglich macht. Dies sei ein wesentliches Problem, insbesondere für große Unternehmen.
Konsistente Stammdaten sind jedoch nicht nur eine Frage der richtigen Technologie, vielmehr müssen auch organisatorische Maßnahmen ergriffen werden, um eine einheitliche Sicht zu schaffen. Die am zweithäufigsten genannte Herausforderung bezieht sich darauf, dass Planungsprozesse inhaltlich nicht klar definiert und abgestimmt sind (40 %). Dies mache eine kohärente, transparente und automatische Integration schwierig oder sogar unmöglich. Nur wenn funktionale, technische und organisatorische Aspekte gemeinsam angegangen werden, können Unternehmen erhebliche Vorteile erwarten.
Hohe Erwartungen an prädiktive Algorithmen
Eine große Herausforderung bei der Unternehmensplanung ist es, mit geringem Aufwand und schneller Durchlaufzeit aussagekräftige und qualitativ hochwertige Planungszahlen zu generieren. Dies gilt für die klassische Jahresplanung und Budgetierung, zunehmend aber auch für kurzfristige Prognosen. Viele Unternehmen streben nach Lösungen, um Prognosen zu beschleunigen und den Aufwand deutlich zu reduzieren. Sie wollen moderne Planungsansätze wie Predictive Planning und Forecasting nutzen. 89 Prozent der Teilnehmer stufen die aktuelle und zukünftige Bedeutung prädiktiver Technologien und Prognosen als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein.
Wenn es darum geht, die Fähigkeit von prädiktiven Algorithmen zu bewerten, sind die Erwartungen ebenso hoch. Die Mehrheit der befragten Unternehmen glaubt, dass prädiktive Technologien und Algorithmen zukünftig genauere Prognosen liefern als menschliche Planer heute.
Die immer noch geringe Nutzung von Predictive Planning steht in starkem Kontrast zur Einschätzung ihrer Relevanz und ihres Potenzials. Zwei Drittel der befragten Unternehmen fangen gerade erst an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und haben noch nicht viel Erfahrung gesammelt. Nur 4 Prozent nutzen prädiktive Technologien und Prognosen bereits erfolgreich und profitieren davon.
Dr. Christian Fuchs, Senior Analyst Data & Analytics und Co-Autor dieser Studie, erklärt: „Hier wird die Kluft zwischen den Erwartungen und der gegenwärtigen Situation deutlich. Viele Unternehmen werden ihre technischen und organisatorischen Maßnahmen ausbauen müssen, um ihren Erwartungen gerecht zu werden und das volle Potenzial der prädiktiven Planung auszuschöpfen.“
Methodik: Die Studie basiert auf einer weltweiten Umfrage unter mehr als 400 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenklassen.