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Digitalisierung: Agile Umsetzung von Beratungsprojekten hat sich durchgesetzt

In den letzten zehn Jahren wuchsen die führenden Managementberatungsunternehmen oftmals zweistellig. Ein Grund war die deutlich steigende Nachfrage der Kunden nach Consulting-Leistungen im Zuge der digitalen Transformation. Dabei halfen die Beratungsunternehmen ihren Kunden, Prozesse zu digitalisieren und neue Geschäftsmodelle zu etablieren. In dieser Zeit haben sich jedoch nicht nur die Kundenunternehmen verändert, sondern auch die Beratungsunternehmen selbst und deren Projekt- und Serviceleistungen. So hat sich die Diversität der Beratungsmannschaft und der Qualifikationen maßgeblich erhöht, Software-Lösungen gewinnen im Beratungsprozess stark an Bedeutung und die Art der Projektumsetzung wandelt sich.

„Eine sich sehr schnell verändernde Welt, die stark durch Technologie­entwicklungen geprägt ist, erfordert neue Fähigkeiten der Beraterinnen und Berater sowie moderne Software-Werkzeuge, die bei der raschen Umsetzung des Mandats unterstützen“, kommentiert Jonas Lünendonk, geschäftsführender Gesellschafter bei Lünendonk und Autor der Studie „Managementberatung in Deutschland“ die Ergebnisse der Untersuchung. Gleichzeitig finde die Projektumsetzung in vielen Fällen agil und in knapperen Projektphasen statt, um kurzfristiger auf Kundenwünsche oder externe Ereignisse reagieren zu können. Lünendonk weiter: „Die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten erfordert eine Vielzahl unterschiedlicher Qualifikationen – angefangen bei Strategieberatern über Daten- oder Design-Experten bis hin zu IT-Strategen sowie der klassischen Implementierung in die IT-Systeme. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Beratungsmannschaft wider.“

Veränderungen innerhalb der Beratungsmannschaft

Die Langzeitdaten von Lünendonk zeigen die Veränderung der Beratungsmannschaft. So habe die Bedeutung von Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren gegenüber Naturwissenschaftlern, Informatikern sowie Geisteswissenschaftlern deutlich abgenommen. Zum Vergleich: Hatte im Jahr 2011 noch jeder zweite Consultant einen wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildungshintergrund, so sind es heute nur noch 43 Prozent. Zudem fordern Beratungsunternehmen von ihren Consultants ein hohes informationstechnisches Verständnis, um Kunden adäquat in allen Fragen der digitalen Transformation beraten zu können.

Während der letzten zehn Jahre habe der Anteil der Frauen innerhalb des Consulting-Teams ebenfalls deutlich zugelegt. Waren im Jahr 2009 nur 18 Prozent der Consultants weiblich, so sind es nun 25 Prozent. Dabei haben die Beratungsunternehmen zahlreiche Initiativen gestartet, um diesen Anteil weiter zu erhöhen. „Die veränderte Art der Projektumsetzung sowie die gestiegene Akzeptanz der Remote-Arbeit im Zuge der Corona-Krise sind eine Chance im ambulanten und reiseintensiven Beratungsgeschäft, um den Beruf des Consultants familienfreundlicher zu gestalten“, so  Lünendonk. Gerade die Beratungsunternehmen litten in den letzten Jahren unter einem massiven Fachkräftemangel, der zu deutlichen Steigerungen bei den Gehältern der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führte. Durch die Corona-Krise wurde der Fachkräftemangel jedoch kurzfristig etwas weniger akut und die Dynamik in der Gehaltsentwicklung habe ebenfalls deutlich abgenommen.

Bedeutung von Daten im Beratungsprozess

Die Digitalisierung zahlreicher Prozesse und Transaktionen in den Kunden­unternehmen liefert heute in vielen Fällen die Basis, um umfassende und datenbasierte Entscheidungen für Effizienz- und Effektivitätssteigerungen zu treffen. Hierauf haben Beratungs- und Softwareunternehmen reagiert und die Entwicklung von Analyse-Tools vorangetrieben. Durch diese Werkzeuge seien Beratungsunternehmen in der Lage, für ihre Kunden schnelle Analysen zu erstellen und Verbesserungen über den Zeitraum des Projekts oder sogar darüber hinaus zu überwachen.

„Gespräche mit Beratungen und Kunden zeigen, dass der Einsatz von Analyse-Tools durch Beratungen immer stärker zu einem Hygienefaktor wird. Beratungen, die keine Daten-Analyse-Tools einsetzen, geraten dadurch ins Hintertreffen“, prognostiziert  Lünendonk.

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