Der Digitalverband Bitkom zählt erstmals mehr als 1.600 Direktmitglieder. Seit Jahresbeginn haben sich gut 160 Unternehmen der digitalen Wirtschaft für eine Bitkom-Mitgliedschaft entschieden, darunter 60 Start-ups. Als 1.600stes Mitglied begrüßte der Bitkom das Start-up Twenty Billion Neurons, das Künstliche Intelligenz und Deep Learning aus Hochschulen und Forschungslaboren in die Unternehmen bringen will.
Kürzlich hat das Berliner Unternehmen dazu 2,5 Millionen US-Dollar Seed-Finanzierung eingesammelt. Kurz zuvor hatten sich mit Garmin Deutschland einer der führenden Anbieter von Navigationslösungen und Wearables sowie der Software-Anbieter Adobe Systems für den Verband entschieden. „Bitkom ist die Stimme der ITK- und Netzwirtschaft in Deutschland und ganz besonders der innovativen, technologiegetriebenen Start-ups. Inzwischen kommen auch immer mehr Unternehmen jenseits der Kern-IT hinzu, die ihre Geschäftsmodelle digitalisieren“, sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.
Bitkom versammelt viele Vorreiter der digitalen Transformation in Deutschland aus den Leitbranchen der deutschen Wirtschaft von der Industrie über den Handel, die Logistik und das Gesundheitswesen bis hin zur Finanzbranche. So gehören zu den Neumitgliedern auch der Logistik-Dienstleister DPD Dynamic Parcel Distribution, der Automobilzulieferer ASAP, das Kundenbindungssystem Miles and More sowie Drivy Germany mit einem Angebot für private Autovermietungen.
Neumitglieder aus der Finanzbranche
Die sich beschleunigende Digitalisierung der Finanzbranche führt zu besonders vielen Neumitgliedern aus diesem Bereich. So haben sich jüngst die Postbank, die BIW Bank sowie die Quirin Bank für eine Bitkom-Mitgliedschaft entschieden. Hinzu kommen eine Vielzahl von Fintech-Start-ups, etwa PEY, das eine Bezahl-App für Bitcoins anbietet, und Optiopay, das ein alternatives Bezahlungsmodell mit Gutscheinen etablieren will. Ebenfalls neu im Bitkom sind Made easy, eine Portallösung für Vertrieb und Verwaltung von Versicherungen, sowie Exporo, eine Crowdinvestingplattform für Immobilien.
Starken Zuspruch verzeichnet Bitkom von Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. Einen Mitgliedsantrag haben das Ärztevergleichsportal Jameda gestellt, die Plattform für medizinische Zweitmeinungen Medexo, der Medizintechnikhersteller VivoSensMedical sowie die Versandapotheke DocMorris. Das Neumitglied Tinnitracks aus Hamburg bietet eine App an, mit der Tinnitus behandelt werden kann.
Auch Dropbox ist dabei
Aber auch zahlreiche Unternehmen aus dem Kernbereich der IT haben sich in den vergangenen sechs Monaten für den Bitkom entschieden. Zu ihnen gehören der ERP-Anbieter ProAlpha Business Solutions, das Softwareahaus Axway und der Anbieter von Cloud-Speicher Dropbox, der seine Deutschlandniederlassung in Hamburg eröffnet. Neue Start-up-Mitglieder sind darüber hinaus Green City Solution (Urban Technology, Internet of Things), Green Spin (Precision Farming) sowie der 3D-Drucker-Hersteller Big Rep, der auf dem Bitkom Stand auf der CeBIT Bundeskanzlerin Angela Merkel einen der weltweit größten 3D-Drucker vorführen konnte.
Der Bitkom vertritt damit jetzt mehr als 1.600 Unternehmen direkt und bündelt darüber hinaus als Spitzenverband die Interessen von weiteren Bundes- und Regionalverbänden. Damit repräsentiert Bitkom insgesamt mehr als 2.400 Unternehmen. 79 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, weitere 9 Prozent kommen aus Europa, 8 Prozent aus den USA. 4 Prozent stammen aus Asien, davon die meisten aus Japan.
Bitkom vertritt die Unternehmen unter anderem im europäischen Spitzenverband Digital Europe, im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), in den Arbeitsgruppen des IT-Gipfels, der Allianz für Cybersicherheit, bei Deutschland sicher im Netz sowie beim Deutschen Institut für Normung (DIN) und in den Beiräten der großen Technologiemessen. Die Bitkom-Mitglieder erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Sie beschäftigen mehr als 700.000 Mitarbeiter.