Zum 12. Mal hat das EHI Retail Institue die Gewinner der retail technology awards europe (reta) gekürt. Bei der Award-Vergabe in der Dr. Thompsons Seifenfabrik in Düsseldorf wurden im Rahmen der EuroCIS 2019 jeweils drei gleichrangige Preisträger in den folgenden Kategorien geehrt: Best Customer Experience, Best Enterprise Solution, Best Instore Solution und Best Omnichannel Solution.
Kategorie: Best Customer Experience
Diese Auszeichnung bekommen Händler, die zukunftsorientierte Methoden und Technologien eingeführt haben, um die Kundenloyalität und Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Die Preisträger sind:
- Conrad Electronic entwickelte die Smart-Living-Plattform “Conrad Connect”. Nach einer einfachen, kostenlosen Registrierung können Nutzer intelligente Geräte, Apps und Dienste aus verschiedenen Lebensbereichen miteinander verbinden. Um sich inspirieren zu lassen, hat der Nutzer die Möglichkeit die Lösungen von anderen Nutzern auf der Plattform zu suchen und sie mit einem einzigen Klick bei sich zu implementieren.
- Bei Edeka Paschmann können Kunden mit der “Scan & Go”-App von Snabble ohne vorherige Registrierung ihren Einkauf mit dem Smartphone starten. Dabei landen die gescannten Produkte im digitalen Warenkorb. Die Gesamtsumme ist dabei für den Kunden immer sichtbar. Anschließend kann der Kunde seinen Einkauf am Self-Checkout-Terminal bezahlen, ohne dass die Ware erneut gescannt werden muss.
- Bei Metro können Kunden des Groß- und Lebensmittelhändlers mit einer App individuelle Einkaufslisten vorbereiten und im Geschäft nach dem Scannen von Produkt-Barcodes alle relevanten Informationen und die für sie geltenden individuellen Preise erhalten. Das Herzstück der App bildet die Mobile-Computer-Vision- und Augmented-Reality-Lösung des Schweizer Barcode-Spezialisten Scandit.
Kategorie: Best Enterprise Solution
In dieser Kategorie werden Handelsunternehmen ausgezeichnet, die ihre Effizienz durch die Entwicklung und Implementierung innovativer Systeme und Technologien gesteigert haben, entweder intern oder in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Die Preisträger sind:
- Der Modehändler bonprix entschied sich mit Unterstützung von Blue Yonder für eine Preisoptimierungssoftware, um seinen Umsatz und seine Margen zu verbessern und zusätzlich durch Machine Learning wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Dank der KI-basierten Technologie kann Bonprix automatisch Preise für seine verschiedenen Märkte und Produktbereiche festlegen.
- Checkpoint startet mit Iper das „Connectivity“-Projekt, das eine automatisierte und regelmäßige Funktionsprüfung jedes einzelnen EAS-Systems in den Filialen ermöglicht. Um einer höheren Datentransparenz und zusätzlichen Security Anforderungen gerecht zu werden, erfasst und analysiert Smart Analytics die historischen Daten der installierten EAS-Systeme, Smart Counter misst die Eingangsströme und liefert sicherheitsrelevante Vorfälle und statistische Daten von Kunden in ein Vertriebsreporting.
- Metro nutzt Open Source-Technologie, um eine neue IT-Infrastruktur unabhängig von Software- oder Hardwareanbieter aufzubauen. Durch die Entwicklung einer verteilten micro-service-Infrastruktur, die NoSQL-Datenbanken, Blockchain und ein verteiltes Dateisystem vereint, kann der Händler diese Herausforderungen meistern. Das System, welches zusammen mit der Firma Deepshore entwickelt wurde, ist komplett infrastrukturunabhängig.
Kategorie: Best Instore Solution
Diese Auszeichnung bekommen Händler, die durch den Einsatz von Technologie am POS einen nachweisbaren operativen Mehrwert erreicht haben. Die Preisträger sind:
- Bio C’ Bon kann durch gelocated digital price tags von SES-imagotag den genauen Standort jedes Produktes bestimmen. Die Security-Kameras melden ein leeres Regal und verhindern so Out of Stock. Shelf Watch identifiziert zudem falsch platzierte Produkte.
- Das Projekt von Edeka Jänecke wurde mit T-Systems umgesetzt und ist eine Marktmodernisierung, die einen Fresh-Look, Saft- und Sushi-Bars mit digitalen Lösungen kombiniert. Eine schnelle Breitbandverbindung ermöglicht den Kunden Zugang zum WLAN, gleichzeitig kann der Markt den Kundenfluss analysieren.
- Bei Saturn nutzen Kunden eine speziell entwickelte App, mit der sie den QR-Code von Artikeln scannen und direkt mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen können. Die Bezahlung wird über die App abgewickelt und die Diebstahlsicherung wird durch die RFID-Technologie gewährleistet. Jedem Artikel im Geschäft wird eine eindeutige ID in Form eines RFID-Tags zugewiesen. Die RFID-Gates am Ausgang können den RFID-Status des Artikels lesen. Saturn Express wurde als Pop-up-Store in Innsbruck über einen Zeitraum von drei Monaten getestet.
Kategorie: Best Omnichannel Solution
Diese Auszeichnung erhalten Einzelhandelsunternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisiert und die Online- und Offline-Welt miteinander verbunden haben. Die Preisträger sind:
- Ikea und Diebold Nixdorf richteten eine Cloud-basierte Architektur ein. Alle Kundentransaktionen, ob aus dem E-Commerce oder an der Kasse werden in der Cloud zusammengeführt. Die Daten werden im Sinne eines Omnichannel-Prozesses für ein besseres Einkaufserlebnis für den Kunden über alle Kanäle verwendet.
- Kroger entwickelte mit Sunrise Technology das EDGE (Enhanced Display for Grocery Environments), eine IoT-Lösung, die auf Microsoft Azure basiert. EDGE liefert in Realtime dynamischen Content wie Promotions im Store oder im Onlineshop an die Kunden und der Händler kann über eine digitale Anzeigenplattform in der Cloud Marketingkampagnen und Werbeflächen online verkaufen und im Store anzeigen.
- Tally Weijl möchte mit der SAP-Omnichannel-POS-Lösung von GK Software mit seinen Kunden auf allen Kanälen online und offline agieren. Eine zentralgesteuerte Realtimelösung für alle Länder steuert Omnichannel-Prozesse in den Stores, im Onlineshop und auf dem Smartphone der Kunden sowie Zahlungsmethoden, Lieferungen der Produkte und eine einfache Retourenabwicklung. Home Delivery, Click & Collect und Instore Ordering sind ebenfalls vollständig im System integriert.