Der Einsatz von IoT-Technologien in deutschen Unternehmen nimmt derzeit vor allem bei Industriefertigern und Automobilherstellern schnell zu, so ein Anbietervergleich der Information Services Group (ISG).
Der „ISG Provider Lens IoT – Transformational Services, Technology, Solutions, Platforms and Industries Germany 2019“ untersuchte die Fähigkeiten von 25 Anbietern in drei Marktsegmenten:
- Consulting und Services,
- Managed Services und Solutions sowie
- Smart Building und Infrastructure.
Atos, Capgemini und IBM konnten sich als „Leader“ in allen drei Marktsegmenten positionieren, Bosch SI, Cognizant, Deutsche Telekom/TSI und Siemens in zweien. Accenture und HCL kürte ISG in einem Quadranten als „Leader“.
Deutsche Unternehmen setzen vor allem auf IoT-Serviceanbieter, um IoT-gesteuerte Analysen und andere IoT-Werkzeuge einzuführen. „Der deutsche Markt übernimmt IoT-Technologien derzeit sehr schnell und im Rahmen vielfältiger Anwendungsszenarien“, sagt Andrea Spiegelhoff, Partner bei ISG Information Services Group DACH.
„Neben der Fertigungs- und Automobilindustrie stellen wir vor allem im Handel und bei der Gebäudeautomation zunehmende Aktivitäten fest.“
Der deutsche Markt für IoT-Lösungen wird laut ISG-Studie aktuell vor allem von Anbietern getrieben, die auf den Mittelstand ausgerichtet sind und ausgewiesene Lösungen für spezifische Anwendungsfälle bieten.
IoT schafft Mehrwert für Kunden
Die deutsche Automobilindustrie setze derweil auf IoT, um Lösungen für die Fahrzeugwartung, das Infotainment, Fahrerassistenzsysteme und die Kommunikation zwischen Fahrzeugen auf- und auszubauen. Die Vernetzung dieser automatisierten IoT-Systeme nehme dabei fortlaufend zu. Den Automobilherstellern biete sich so die Chance, zusätzlichen Mehrwert für Kunden zu schaffen, etwa durch eine Navigation und automatisierte Routenplanung, die sich an den Vorlieben der (Mit-)Fahrer orientiert.
Der Anbietervergleich verzeichnet darüber hinaus Interesse von Smart City-Projekten am IoT-Einsatz, obwohl den meisten Städten die dafür notwendigen Ressourcen fehlen. So leide der öffentliche Sektor in Deutschland unter Personal- und Budgetknappheit. Zudem liegen auch die Netze und Netzwerke, die für Smart City-Lösungen benötigt werden, oft nicht in öffentlicher Hand, so die Studie.
Darüber hinaus behindern den ISG-Analysten zufolge Sicherheitsbedenken einige IoT-Projekte. Eine sichere Datenübertragung und sichere Bezahlvorgänge stellten weiterhin eine Herausforderung für IoT-Lösungen dar. Während die Blockchain-Technologie Sicherheit erhöhen könne, sei vor allem auch Know-how in der Entwicklung und im Anwendersupport nötig.