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IDC: IoT-Plattformen werden zum Schlüsselfaktor von IoT-Projekten

Das Internet of Things (IoT) bietet Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, interne Abläufe zu optimieren, sondern auch komplett neue Geschäftsmodelle zu verwirklichen. IoT ist somit der Wegbereiter für die Digitale Transformation von Organisationen und deren Branchen. Diesem digitalen Transformationsprozess wird sich in Deutschland kein Unternehmen entziehen können. Das verarbeitende Gewerbe ist der im Hinblick auf Industrie 4.0 hierzulande der am weitesten entwickelte Industriezweig, doch immer mehr IoT Use Cases aus anderen Branchen wie dem Handel, dem Transportgewerbe, der Landwirtschaft oder dem Gesundheitswesen erlangen Marktreife. IDC ist davon überzeugt, dass sich Entscheider aller Branchen sich in diesem Jahr intensiv damit auseinandersetzen müssen, wie sie durch das IoT ihre Produkte, Dienstleistungen und ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln können. Die Investitionen werden deutlich zunehmen, IDC erwartet für 2016 ein Wachstum von 28 Prozent.

Aus Sicht von IDC sind für das Internet of Things entwickelte Plattformen ein zentraler Baustein bei der Konzeption und Umsetzung von IoT-Projekten. Sie ermöglichen das Management der vernetzten Objekte, der Applikationen und der Konnektivität, aber auch die Verarbeitung, das Reporting und die Analyse der Daten. IoT-Plattformen hängen von Natur aus eng mit dem Return on Investment von IoT-Projekten zusammen, da sie das Bindeglied zwischen den IoT-Endpoints, der Analytics und den Applikationen darstellen, das für den Kundenmehrwert und fundierte Entscheidungen notwendig ist. In den vergangenen 24 Monaten wurden zahlreiche neue IoT-Plattformen angekündigt. „Wir gehen davon aus, dass langfristig nur 5 bis 6 Plattformen den IoT-Markt dominieren werden. Für Anbieter ist es also jetzt an der Zeit, ihre bestehenden Dienste stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden auszurichten“, sagt Mark Schulte, Senior Consultant bei IDC.

IoT-Analytics: Zukünftig nur noch „at the edge“?

Das Volumen von IoT-Daten explodiert seit Jahren und somit rückt die Frage, welche Erkenntnisse und welchen Nutzen Unternehmen aus diesen ziehen können, immer stärker in den Vordergrund. Das Wachstum führt allerdings dazu, dass die Übertragung sämtlicher Daten der vernetzten Objekte in Rechenzentren immer seltener zielführend ist. IDC erwartet, dass immer mehr IoT Daten „at the edge“, also im oder in der Nähe des vernetzten Objektes, verarbeitet und analysiert werden. Dies stelle einen Paradigmenwechsel dar, dem sich insbesondere Analytics-Anbieter, Telkos und Netzwerkanbieter stellen und in ihre Lösungsstrategie einbeziehen müssen.

IoT-Security: eine Herkulesaufgabe für IoT-Provider

Die Gewährleistung der Sicherheit und des Datenschutzes ist für deutsche Unternehmen eine Grundvoraussetzung für den Start von IoT-Projekten. IoT-Anbieter müssen sich laut IDC dem Schutz und der Sicherheit der Daten kompromisslos verschreiben. Dies erstrecke sich von der Speicherung der Daten in der Cloud oder im Rechenzentrum über die Absicherung am Gateway und der Übertragung bis hin zur Hardware des „Connected Thing“ bzw. Sensor. Bei letzterem existiert der fundamentalste Unterschied zwischen der klassischen IT- und der IoT-Security. Denn die vernetzten Objekte seien in der Regel nicht dafür vorgesehen, neue Software zu erhalten, nachdem sie die Fabrikhalle verlassen. On-Chip Security Features wie Firmware Integrity Monitoring, Self-Defending Embedded Systems oder Self-Authentificating Chipsets sind daher zunehmend nachgefragte Komponenten eines „Thing“.

Partnerschaften sind für ein erfolgreiches Go-To-Market unerlässlich

IDC ist davon überzeugt, dass IoT-Anbieter ein Partnernetzwerk aufbauen müssen, wenn sie langfristig im IoT-Markt erfolgreich sein wollen. Doch viele Provider tun sich (bislang) schwer damit, ihre Rolle in dem komplexen und oftmals fremden IoT Ökosystem zu finden. Anbieter haben zunächst auf ihre bisherigen, vertrauten Partner zurückgegriffen. Doch diese standen und stehen vor der gleichen Herausforderung. Um eine erfolgreiche Partner-Strategie zu entwickeln, müssen Anbieter ein deutlich besseres Verständnis über das IoT-Ecosystem und die Anforderungen der Anwenderunternehmen entwickeln. Die Zeit drängt: IDC erwartet, dass der Reifegrad und die Innovationskraft von IoT Partnerschaften im laufenden Jahr 2016 merklich steigen wird.

Wo beginnen? Wie umsetzen? Unternehmen brauchen Guidance

Viele Entscheider haben die Möglichkeiten durch das Internet of Things inzwischen verstanden. Doch wie sie Use Cases auf ihr eigenes Unternehmen übertragen können, das falle ihnen nicht selten schwer. „In der Regel starten Projekte nicht auf der sprichwörtlichen grünen Wiese, sagt Laura Hopp, Consultant und Projektleiterin bei IDC. „Dieser Umstand schreckt offenbar ab und wirkt hemmend auf Investitionen in IoT-Technologie. Anbieter müssen hier schnell eine Brücke von der Theorie in die Praxis bauen.“

Der Bedarf an Beratungsdienstleistungen wie Work Shops oder IoT-Starter Kits sei daher entsprechend hoch. Für IoT-Anbieter, Beratungsfirmen und IT-Dienstleister bieten sich daher gute Erfolgs- und Wachstumschancen.  Im Vorteil sind jetzt eindeutig die Anbieter, die die Anforderungen und Erwartungen ihrer potenziellen Kunden kennen.

Um die aktuelle Situation, die Trends sowie die zu erwartenden Entwicklungen in Deutschland beleuchten, startet IDC dazu ab August 2016 eine Befragung von IT-Entscheidern sowie Anwendern aus den Fachabteilungen.

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