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In England kommt der ICE künftig als “Train as a Service”

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Quelle: Hitachi

Großbritannien will das 40 Jahre alte Bahnnetz Diesel-betriebener Intercity-Züge modernisieren und in ein elektrisches Netz umwandeln. Die neuen Züge sollen dem Design der „Shinkansen“-Hochgeschwindigkeitszüge entsprechen, die in Japan bereits seit den Olympischen Spielen 1964 verkehren. Hitachi wird diese Züge und das automatische Zugkontrollsystem, das ebenfalls bereits in Japan eingesetzt wird, entwickeln. Zum Einsatz kommen Big Data, IoT und Social Innovationen. Hitachi nennt das „Train as a Service“.

In alle Züge werden RFID-Sensoren eingebaut, die eine Echtzeit-Überwachung, -Analyse, -Steuerung und -Wartung ermöglichen. Jeder Zug wird über tausend RFID-Chips verfügen, die ununterbrochen Informationen übermitteln – und damit Big Data generieren. Ein Großteil der Big-Data-Analysen erfolgt in Echtzeit an den Endpunkten. Diese weiterverarbeiteten Informationen werden letztlich in Unified-Compute-Plattformen von Hitachi Data Systems gespeichert und analysiert.

Sollten während des Betriebes rote Lampen für einen Zugteil signalisieren und die Gefahr eines Ausfalls bestehen, wird der nächste Bahnhof und die Wartung automatisch alarmiert. So lassen sich eine klemmende Tür beim nächsten Halt reparieren oder Kleinteile zeitnah auswechseln. Passagieren biete diese Technik einen zusätzlichen Schutz: Durch die Integration von GPS in das Steuersystem soll der Betrieb der Zugtüren in Bezug zum Bahnsteig überwacht werden, so dass sich beispielsweise einige Türen keinesfalls dort öffnen können, wo der Bahnsteig gefährlich kürzer ist als die Gesamtlänge des Zuges.

Train as a Service

Eisenbahnen sind kapitalintensive Geschäfte mit viel rollendem Material. Wartung und Zugdisposition sind entscheidend für ihre Rentabilität. Neben der technischen Innovation ist folglich auch Innovation beim Geschäftsmodell unabdingbar. Als Eigentümer der Züge will Hitachi die Verantwortung für deren professionelle Wartung übernehmen. Lediglich für pünktliche Dienstleistungen werde die britische Eisenbahnverkehrsgesellschaft Hitachi entlohnen. Die Dienstleistung könnte daher als „Train-as-a-Service“ bezeichnet werden, „womit Hitachi ein beträchtliches finanzielles Risiko eingeht“. Das Unternehmen selbst ist eigenen Angaben zufolge jedoch überzeugt, den Service zuverlässig durch „Big Data“-Analytik managen zu können.

„Train-as-a-Service“ sei in Großbritannien auf 27 Jahre angelegt und werde als Gemeinschaftsprojekt verschiedener Abteilungen von Hitachi realisiert. Neben Hitachi Consulting Corporation, Hitachi Rail, Hitachi Control Systems und Hitachi Smart Information Systems, gehören auch Hitachi IT Platform Division sowie Hitachi Data Systems zum Konsortium.

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