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IDC: Deutsche Unternehmen überschätzen ihren digitalen Reifegrad

Die meisten Unternehmen in Deutschland haben begonnen, in digitale Technologien zu investieren, ihre Prozesse anzupassen oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das ist das Kernergebnis des IDC MaturityScape Benchmark Assessments „Unternehmen zwischen Tradition und Wandel – Die digitale Transformation in Deutschland“, das im Auftrag von Microsoft erstellt wurde. Ein weiteres Resultat: Sie müssen an Tempo zulegen.

Fast zwei von drei Unternehmen in Deutschland (62 %) sehen sich selbst auf Augenhöhe mit ihren Wettbewerbern und bewerten ihr eigenes Tun und Handeln positiv. „Die Ergebnisse des IDC Benchmark Assessments zeigen allerdings, dass die Unternehmen ihren Reifegrad in Summe aktuell überschätzen“, sagt Lynn-Kristin Thorenz, Associate Vice President, Research & Consulting, bei IDC. „Auch, wenn immer mehr Organisationen die Notwendigkeit der digitalen Transformation erkennen, so zeichnet das IDC Benchmark Assessment ein eher ernüchterndes Bild. Unternehmen müssen jetzt handeln, um den Anschluss nicht zu verpassen.“

Jedes fünfte Unternehmen steht als Digital Resister demnach der Digitalisierung noch abwartend gegenüber. 64 Prozent – Digital Explorer und Digital Player – haben die Notwendigkeit zum Handeln immerhin erkannt und erste Projekte gestartet. Lediglich 16 Prozent der Unternehmen leben als Digital Transformer und Digital Disruptor die digitale Transformation und sind dadurch bereits führend im Markt.

Unternehmen sind mit unterschiedlicher Geschwindigkeit unterwegs

Während 84 Prozent der befragten Firmen bei ihrer digitalen Transformation noch in den Startlöchern stecken und lediglich einzelne Initiativen umsetzen, sind die Digital Leader bereits dabei, digitale Technologien offensiv einzusetzen, gewinnen dadurch einen Vorsprung zum Wettbewerb und erschließen neue Märkte, so IDC.

„Schnelligkeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der digitalen Welt“, heißt es in dem IDC White Paper. „Dies ist umso wichtiger, da die Unternehmen auf den oberen beiden Stufen, die Digital Transformer und Digital Disruptor, beginnen, sich vom Rest abzusetzen.“

Auch Johann Hofmann, Leiter ValueFacturing, Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, ist sich sicher: „Die Cloud wird künftig der Enabler für technologischen Fortschritt wie beispielsweise künstliche Intelligenz sein und sich zum Innovationstreiber entwickeln. Eine deutsche Cloud gibt uns dabei die Chance, selbst strengen Compliance-Richtlinien zu folgen und gleichzeitig die Vorteile der Public Cloud zu nutzen.“

Digitale Transformation benötigt hocheffiziente IT

Eine flexible und skalierbare Infrastruktur bildet IDC zufolge die Grundlage für die Verknüpfung und Automatisierung von Prozessen über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg.

„Mit den häufig noch vorhandenen, gewachsenen IT-Ressourcen lässt sich die digitale Transformation der Unternehmen und Geschäftsfelder nur unbefriedigend umsetzen“, so die Marktforscher, die den Unternehmen raten, die Modernisierung der konventionellen Systeme und Anwendungen zügig anzugehen.

„Hier liegt großes Geschäftspotenzial brach, das mithilfe von Analytics und kognitiven Technologien erschlossen werden kann. Entscheidend dabei ist, die für das Anwendungsszenario relevanten Daten effizient und kostengünstig zu analysieren, um geschäftsrelevante Erkenntnisse zu gewinnen.“

Die Studie zeigt auf, dass sich zwar 84 Prozent der befragten Unternehmen mit der digitalen Transformation befassen, ausreichend konkrete und umfassende Aktivitäten erfolgen aber bislang nicht. In vielen Fällen sind interne Verantwortlichkeiten noch ungeklärt und die Entscheider stehen vor der Frage, wie und wo sie am besten starten sollen.

Niko Bender, Chief Marketing Officier, PlusServer GmbH, bestätigt: „Die digitale Transformation ist auch für den deutschen Mittelstand immer mehr ein Thema. Dabei stellen die Unternehmen fest, dass sie ihre digitalisierten Produkte nicht ohne die Cloud bereitstellen können. Die Cloud bietet die für die Digitalisierung zwingend notwendige Flexibilität und Agilität bei der Nutzung von IT-Ressourcen. Zudem werden Plattform-as-a-Service-Funktionen für viele Firmen immer interessanter. Hier bringt die Cloud bereits viele Lösungskomponenten von Haus aus mit, so dass nicht jedes Unternehmen das Rad neu erfinden muss.“

 

Microsoft zeigt auf Hannover Messe Beispiele für digitale Transformation

Auf der Hannover Messe will Microsoft zeigen, wie Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe die digitale Transformation bereits heute erfolgreich leben. In Hannover demonstriert das Unternehmen gemeinsam mit Kunden und Partnern auf 1.200 Quadratmetern, wie Menschen und Maschinen ideal zusammenarbeiten, um die Produktion effizienter und nachhaltiger zu machen, digitale Fabriken aufzubauen und mit Hilfe von Robotik, Mixed Reality (MR) und künstlicher Intelligenz (KI) zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Auf dem Microsoft-Stand (Halle 7, C40) stellen unter anderem thyssenkrupp, Volkswagen, Daimler, TetraPak, Ecolab, Bosch Rexroth, Jabil, Siemens und Comau vor, wie sie mit intelligenten Technologien zentralen Herausforderungen unserer Zeit begegnen und Innovationen in der Produktentwicklung, Wartung und Kundenbetreuung vorantreiben.

Kunden und Partner des Microsoft-Standes haben zusätzlich am Informationsstand zur Microsoft Cloud Deutschland die Möglichkeit, mit dem IDC Benchmark Assessment zu überprüfen, wie weit ihr Unternehmen bereits die digitale Transformation umgesetzt hat. Anhand einer Lückenanalyse zwischen Ist- und Soll-Werten können Einblicke über das Unternehmen im Vergleich zu Marktbegleitern sowie individuelle Handlungs- und Strategieempfehlungen gewonnen werden.

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