Das McKinsey Global Institute, der Research-Arm der McKinsey-Unternehmensberatung, hat 12 Technologien mit hohem disruptiven Potenzial identifiziert. Die 5 mit der größten ökonomischen Bedeutung sind entweder IT-Technologien oder zumindest sehr nah dran an der IT.
Dies 12 Tchnologien könnten Leben und Arbeit sowie Branchen und Volkswirtschaften verändern. Und McKinsey wäre nicht McKinsey, wenn sie den wirtschaftlichen Einfluss dieser Techniken nicht hochgerechnet hätten: Ab dem Jahr 2025 wiesen diese Techniken ein wirtschaftliches Potenzial zwischen 14 und 33 Billionen Dollar jährlich auf.
Vier Dinge haben disruptive Technologien gemeinsam: sie entwickeln sich schnell weiter, haben Breitenwirkung, beeinflussen große Wirtschaftsfaktoren ( z.B. Arbeitskosten, Produktivität) und sie haben das Potenzial, Leben und Arbeit der Menschen drastisch zu verändern (wie Gentechnik oder Energiespeicher).
Die 12 disruptiven Technologien sind laut McKinsey folgende:
- Mobiles Internet – immer preiswertere und leistungsstärkere mobile Devices, die mit dem Internet verbunden sind.
- Automatisierung von Wissensarbeit – intelligente Software-Systeme, die Aufgaben von Wissensarbeitern erledigen können, die mit unstrukturierten Aufgabenstellungen und nuancierten Urteilen zu tun haben.
- Internet der Dinge – Netzwerke aus preiswerten Sensoren und Aktuatoren zur Datensammlung, Überprüfung, Entscheidungsfindung und Prozessoptimierung.
- Cloud Technologie – der Gebrauch von Computer-Hard- und –Software-Ressourcen, die über ein Netzwerk oder das Internet bereitgestellt werden, häufig als Service.
- Fortgeschrittene Robotik – immer leistungsfähigere Roboter mit verbesserten Sensoren, Geschicklichkeit und Intelligenz, die benutzt werden, um Menschen zu unterstützen oder Aufgaben zu automatisieren.
- Autonome und beinahe autonome Fahrzeuge – Fahrzeuge, die ohne oder fast ohne menschliche Kontrolle navigieren und sich fortbewegen können.
- Gentechnik der nächsten Generation – Schnelle, preiswerte Gen-Sequenzierung, mit fortgeschrittener Big Data Analyse und synthetische Biologie („schreiben“ von DANN)
- Energiespeicher – Geräte oder Systeme zur Energiespeicherung, inklusive Batterien.
- 3D-Druck – Additive Produktionstechniken, die Objekte schaffen, in dem sie ausgehend von einem digitalen Modell Material aufeinander schichten (drucken).
- hoch entwickelte Materialien – Material mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich Stärke, Gewicht, Leitfähigkeit oder verbesserter Funktionalität.
- Fortgeschrittene Öl-und Gas-Exploration und Abbau – Techniken, die den Abbau nichtkonventioneller Öl- und Gasvorkommen wirtschaftlich machen
- Erneuerbare Energien – Produktion von Elektrizität aus erneuerbaren Quellen mit weniger Schaden für das Klima.
Allen Unwägbarkeiten solcher Berechnungen zum Trotz, schätzt McKinsey das wirtschaftliche Potenzial dieser 12 Technologien ab dem Jahr 2025 jährlich auf 14 bis 33 Billionen Dollar. Dabei legen die Forscher Wert auf die Feststellung, dass mit diesen Angaben nicht Marktgröße gemeint ist, sondern der Zuwachs an Konsumentenkaufkraft (consumer surplus), zusätzlicher Unternehmensumsatz und die Zunahme des globalen Bruttoinlandsprodukts, die eintreten, wenn Unternehmen, diese Technologien kommerzialisieren.
Die größte wirtschaftliche Bedeutung räumen die McKinsey-Forscher im Jahr 2025 (siehe Grafik), dem mobilen Internet, der Automatisierung der Wissensarbeit und dem Internet der Dinge ein. Cloud Computing und Advanced Robotics landen auf dem vierten und fünften Rang. Mit diesen Ergebnissen wird erneut deutlich, wie groß die Rolle ist, die Informationstechnik und Informationsverarbeitung für die Zukunft der globalen Wirtschaft spielen.
Wenn die Prognosen des McKinsey-Instituts eintreffen, wird das nicht ohne enorme und teilweise schmerzhafte Umwälzungen geschehen. Gerade im Bereich „Automation of Knowledge-Work“ steckt viel Sprengstoff. Heute stellen Knowledge Worker eine wichtige Elite in Unternehmen und Organisationen. Werden Sie weniger bedeutsam? Bekommen Sie eine andere Rolle? Oder wird Knowledge Work genauso automatisierbar wie Routinearbeit? Wenn das der Fall sein sollte, werden die negativen Auswirkungen auf Ausbildung und Arbeitsmarkt nicht zu unterschätzen sein. Besser, man fängt schon einmal an, darüber nachzudenken. Bis 2025 sind es nur noch 13 Jahre. Die komplette McKinsey-Studie finden Sie hier: http://www.mckinsey.com/insights/business_technology/disruptive_technologies