Gestern hat der IT-Branchenverband Bitkom unter der Überschrift „Digitalisierung schafft rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze“ die Ergebnisse einer von ihm beauftragten und von Branchengrößen finanzierten Prognos Studie veröffentlicht. Demnach beläuft sich der durchschnittliche Wachstumsimpuls durch Digitalisierung pro Jahr auf 0,5 Prozent der Gesamtwertschöpfung. Da die Studie diesen digitalen Wachstumsimpuls auch auf einzelne Branchen herunter bricht (zwischen 0,4 und 0,9 %) ist es durchaus legitim, diese Zahlen auch auf Unternehmen zu übertragen. Das wiederum würde bedeuten, dass die Enterprise IT durchschnittlich mit 0,5 Prozent zum jährlichen Wachstum eines Unternehmens beiträgt.
Damit wäre die latent schwelende Diskussion, um die Frage, was die IT bringt, endlich ausgestanden. Künftig würde gelten: Unternehmen, die in IT investieren, investieren in ihr Wachstum. Wenn diese Studienergebnisse auch von der Business-Seite akzeptiert würden – nachzulesen sind die Resultate unter www.bitkom.org – müsste das eigentlich eine günstige Gelegenheit sein, Innovationsprojekte anzustoßen.
Allerdings ist die Studienaussage kein Freifahrtschein für die Enterprise IT. Denn die Bitkom-Rechnung geht nur auf, wenn sie nicht als banale Gleichung „Viel Geld für IT = großes Wachstum“ dargestellt wird. Wachstum entsteht nur, wenn die richtigen Entscheidungen getroffen werden, in welche Strategien und Technologien es sich lohnt zu investieren. Aber vielleicht ändern sich durch die Resultate die Fragen, die sich Unternehmen in punkto IT stellen. Die Frage „welche IT-Investitionen müssen wir tätigen, um schneller zu wachsen?“ anstatt wissen zu wollen „wie können wir die IT-Kosten möglichst klein halten?“ würde die Chancen der IT jedenfalls deutlich verbessern, ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.