Pünktlich zum Mobile Word Congress veröffentlichen die Gartner Analysten, die ihrer Meinung nach wichtigsten mobilen Technologien, die in den kommenden 2 Jahren von IT Abteilungen beherrscht werden sollten
Gartners Mobile Guru Nick Jones hat folgende Trends zusammengestellt:
Multiplatform/Multiarchitecture Application Development Tools
Die meisten Organisationen werden Entwicklungstools benötigen, die sowohl die 3 Schlüsselplattformen Android, iOS und Windows beherrschen als auch die drei Applikationsarchitekturen native hybrid und mobile Web. Die Auswahl dürfte laut Jones ein komplexer Balance-Akt werden, bei dem es etliche technische und nicht technische Fragen gegeneinander abzuwägen gilt. die meisten großen Unternehmen werden mehrere Tools einsetzen, um die benötigten Plattformen und Architekturen zu beliefern.
HTML5
HTML5 entwickelt ist noch kein Patentrezept für die Interoperabilität mobiler Applikationen. Dafür ist es noch zu fragmentiert und unreif. Es hält noch einige Implementierungs- und Sicherheitsrisiken bereit. Allerdings werden HTML 5 und seine Entwicklungstools mit zunehmender Reife populärer. Deshalb bleibt es eine wichtige Technologie für Unternehmen, die verschiedene mobile Plattformen bedienen müssen.
Advanced Mobile User Experience Design
Dieser Begriff ist kaum aus dem Analysten-Englisch in Normalsprache, geschweige denn in Deutsch zu übersetzen. Er lässt sich nur umschreiben, etwa mit neuartigen Erlebnissen für mobile Nutzer. Laut Jones werden dafür neue Technologien und Methoden sorgen, die er aber leider nicht genauer beschreibt. Er geht davon aus, dass neue Apps auch mit einigen Herausforderungen der mobilen Nutzung fertig werden wie der häufigen Ablenkung der Nutzer (Autofahren, Arbeiten etc. J) und Unterbrechungen in der Bedienung. Neue Apps werden einige Wow-Effekte bieten, wie augmented reality Funktionen. In jedem Fall zeichnen sich Consumer Apps durch sehr gutes Interface Design aus. Unternehmen, die sich in diesem Umfeld bewegen, werden also ihre diesbezüglichen Fähigkeiten massiv ausbauen und/oder mit geeigneten Partnern versuchen müssen, den steigenden Erwartungen gerecht zu werden.
Hochgenaue Ortsbestimmung
Zu wissen, wo sich ein Nutzer genau befindet wird ein Schlüsselfaktor sein, um hochrelevante kontextabhängige Informationen und Services anzubieten. Apps, die auch in Innenräumen die exakte Position ermitteln können nutzen heute WLANs, Bilderkennung, Ultraschallsignale oder Geomagnetik. Gartner rechnet damit, dass dafür in diesem Jahr häufiger Bluetooth Smart Signale genutzt werden. Langfristig dürften auch Smart Lightning Signale genutzt werden, um hochgenaue Positionsbestimmungen in Innenräumen zu ermöglichen.
Tragbare Geräte/Wearable Devices
Das Smartphone wird laut Jones die zentrale Schaltstelle für sogenannte personal area networks, die aus tragbaren Geräten wie Sensoren zur Überwachung von Körperfunktionen, smartem Schmuck ,Uhren und „Bildschirmen“ wie Google Glass und in Kleidung und Schuhen verbauten Sensoren bestehen. Diese Gadgets werden mit Apps kommunizieren und Informationen liefern, die breitgefächerte Produkte und Services rund um die Bereiche Sport, Fitness, Mode, Gesundheit und Hobbies ermöglichen.
Neue WLAN-Standards
Sich entwickelnde WLAN-Standards wie 802.11ac, 11 ad, 11ag und 11 ah werden die Leistungen der drahtlosen Netzt erhöhen und WLANs für neue Applikationen wie Telemetrie und andere relevanter machen. In den nächsten 3 Jahren wird sich ddie Nachfrage nach WLAN-Infrastrukturen erhöhen, da auch in Unternehmen immer mehr WLAN-fähige Geräte auftauchen, WLAN-Infrastrukturen häufiger als Alternative für mobiele Netze benutzt werden. Außerdem verlangen Applikationen, die mit genauer Ortsbestimmung arbeiten, eine höhere Dichte von WLAN-Zugangspunkten. Deshalb erwartet Gartner in den kommenden Jahren eine Ergänzung oder sogar einen Austausch der WLAN-Infrastrukturen in den Unternehmen.
Enterprise Mobil Management
Unter diesem Begriff fasst Gartner eine ganze Reihe künftiger Technologien für das Management, die Sicherheit und die Unterstützung mobiler Geräte zusammen. Sie beinhalten Mobile Device Management, Mobile Application Management, Application Wrapping und Containerization sowie Teile von File-Synchronisierung und –Sharing. Diese Tools werden einmal ausgereift auf allen wichtigen Client-OS-Plattformen eingesetzt.
Mobile-Connected Smart Objects
Im Jahr 2020 wird der durchschnittliche Haushalt in den Industrieländern mehrere 100 smart Objekte enthalten wie LED Leuchtkörper, Spielzeug sowie, Sport-, Haushalts- oder medizinische Geräte. Diese häuslichen Devices werden Teil des Internets der Dinge sein und die meisten werden mit Applikationen, Smartphones oder Tablets kommunizieren. Bis dahin werden Smartphones und Tablets viele Funktionen übernommen haben – zum Beispiel Fernsteuern, Anzeigen und Analysieren von Informationen sowie als Kontrollstationen für smarte Dinge und Services agieren
LTE und LTE-A
Long Term Evolution und LTE Advanced, die kommenden Standards der mobilen Netze werden die mobile Bandbreiten bis auf 1 Gigabit pro Sekunde schrauben und die Latenzzeiten weiter reduzieren.