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Big Data – großes Wachstum, aber CFOs tun sich schwer

14_03 Bitkom Big DataDer BITKOM sagt dem Markt für Big Data in Deutschland starkes Wachstum voraus. Doch laut einer IBM-Studie erachten Unternehmen zwar die neuen Analysemöglichkeiten als sehr wertvoll, allerdings sehen zum Beispiel  nur 24 % der Chief Financial Officer (CFO) ihre Teams auch in der Lage, diese Vorteile auszunutzen. Damit vergrößere sich die Lücke zwischen dem prinzipiellen Wert von Daten und der Fähigkeit sie auch zu nutzen drastisch.

Der Markt für Big Data Analysis wird in Deutschland im Jahr 2014 um 59 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro wachsen. Bis zum Jahr 2016 soll sich der Umsatz mit Big-Data-Lösungen auf 13,6 Milliarden Euro nochmals verdoppeln. Das zeigen Berechnungen des IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Crisp Research im Auftrag des BITKOM. „Die Auswertung großer Datenmengen in Echtzeit ermöglicht völlig neue Anwendungen: von der medizinischen Forschung über die Ressourcenplanung in Unternehmen bis zu intelligenten Lifestyle-Produkten“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Vor allem im Zusammenspiel mit Technologien wie Cloud Computing oder dem mobilen Internet entwickeln sich laufend neue Einsatzmöglichkeiten.“

Analytics-Services wachsen am stärksten

Laut BITKOM lassen sich drei Teilsegmente von Big Data unterscheiden. Das Segment „Big Data IT“ umfasst IT-Hardware, Software und IT-Services, die für die Nutzung von Big-Data-Lösungen benötigt werden. In Deutschland wird der Umsatz in diesem Teilmarkt im Jahr 2014 voraussichtlich um 45 Prozent auf 851 Millionen Euro wachsen. Kleinstes Segment ist der Bereich „Sensoren und Netzwerke“, die vor allem für die Verbindung von Geräten, Maschinen, Fahrzeugen oder anderen Gegenständen mit dem Internet benötigt werden. Der Umsatz in diesem Segment wächst um 41 Prozent auf 205 Millionen Euro. Der mit Abstand größte Teilmarkt umfasst „Datenbasierte Produkte und Analytics-Services“. Er wird den Prognosen zufolge im Jahr 2014 um 62 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zulegen. Darin enthalten sind zahlreiche Anwendungsfelder, die erst durch Big Data ermöglicht werden. Dazu zählen beispielsweise sensorgesteuerte Informationssysteme für den Verkehr, intelligente Gebäudesteuerungen, Optimierungssysteme im Handel oder auch Endkundendienste in den Bereichen Lifestyle, Fitness und Gesundheit.

Fast zeitgleich mit der Auswertung von Crisp Research veröffentlichte IBM eine Studie unter dem Titel „Pushing the frontiers“, die auf Interviews mit fast 580 CFO aus der ganzen Welt 14_03 IBM Big Databasiert. Eine große Mehrheit dieser Finanzchefs (82%) sehen demnach zwar den Wert unternehmensweit integrierter Daten, aber nur ein knapp ein Viertel (24%) glauben, dass ihre Teams die Aufgabe bewältigen können. Dieser Widerspruch zwischen der Bewertung von Daten als wichtigem Rohstoff einerseits und der Fähigkeit sie zu nutzen andererseits wächst offenbar ständig. Die Frage nach der Bedeutung unternehmensweit integrierter Daten und der Fähigkeit damit umzugehen, stellten IBMs Researcher vom Institute of Business Value im Jahr 2005 zum ersten Mal. Seit dem hat sich der Abstand dazwischen um mehr als 200 % erhöht.

Steigender Einfluss von Technologie

Dabei sehen CFOs den steigenden Einfluss von Technologie auf Ihre Unternehmen. Natürlich bewerten sie makro-ökonomische Veränderungen und Marktfaktoren als noch größere äußere Einflussfaktoren, aber Technologie ist bereits der drittwichtigste Faktor. „Über die letzten 10 Jahre hinweg, maßen CIOs  der Technologie und analytischen Werkzeugen für die weitere Entwicklung des Finanzbereich und des gesamten Unternehmen eine ständig steigende Bedeutung zu,“ erklärte Bill Fuessler, Partner für Finance, Risk & Fraud bei IBM Global Business Services. „Daten haben schon immer zur Kernaufgabe eines CFOs gehört. Sie haben inzwischen erkannt, dass Big Data ihre Unternehmen konkurrenzfähiger machen kann.“ Von CFOs werde erwartet, dass sie auf Basis dieser Daten Prognosen erstellen und neue Wachstumsfelder identifizieren können. „Deshalb rechnen wir damit, dass in Unternehmen strategische Allianzen zwischen dem CFO und dem Chief Marketing Officer geschlossen werden, um das Unternehmenswachstum voranzutreiben.“

Die Studie unterscheidet zwischen den eher durchschnittlichen CFOs und den so genannten „Performance Accelerators“. Gemessen an den erzielten Umsätzen und Gewinnen in den letzten drei Jahren sind diese CFOs-Stars um 70 Prozent erfolgreicher als der Rest.  Anders als der durchschnittliche CFOS, der sich nach wie vor auf Spreadsheets und Intuition verlässt (66% der Befragten) nutzen die leistungsstäksten CFOs zu rund 44 % interne und externe Daten für ihre Bewertungen. Kein Wunder, dass sie sich intensiv darum bemühen, die Big-Data-Infrastruktur weiter auszubauen.

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