Auf der Technologie Community Wikibon hat Jeff Kelly den Bericht „Big Data Vendor Revenue und Market Forecast 2013 – 2017“ veröffentlicht. Demnach hat der Big Data Markt im vergangenen Jahr um 58% auf 18,6 Milliarden Dollar zugelegt. Für das nächste Jahr prognostiziert der Report ein Wachstum von 53% auf 28,5 Milliarden Dollar. Zugrunde gelegt werden dabei Verkäufe von Hardware, Software und Services. Als Marktführer wurde IBM identifiziert. Gefolgt von HP, Dell, SAP und Teradata.
Herunter gebrochen auf die einzelnen Bereiche, entfielen 2013 rund 40 % der Big Data Umsätze auf Services, 38 % auf Hardware und 22 % auf Software.Kelly identifiziert folgende Wachstumstreiber:
- Die Mega-IT-Anbieter und die Big Data Spezialisten haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Produkt- und Service-Angebote und Einsatzszenarien im Unternehmen besser zu erklären. Auf diese Weise konnten sie das Vertrauen unter den einkaufenden Unternehmen erhöhen.
- Big Data Produkte und Services sind im vergangenen Jahr in Bezug auf ihre Funktionen gereift und wurden deshalb stärker angenommen. Dazu hat auch YARN, die vollständige Überarbeitung von MapReduce, beigetragen. Es bietet die Grundlage für Hadoop als Multi-Application-Framework.
- Big Data Technologien entsprechen heute stärker den Unternehmens-Anforderungen bezüglich Datenschutz, Sicherheit und Governance. Außerdem haben sie ihre Backup & Recovery-Fähigkeiten sowie die Verfügbarkeit verbessert.
- Partnerschaften haben ebenfalls zur größeren Reife des Big-Data-Marktes beigetragen. Besonders einige Reseller-Abkommen und technische Partnerschaften zwischen Big-Data-Anbietern und Lieferanten ohne eigene Big Data Angebote machen es Unternehmensanwendern leichter Big Data Technologien in ihre Landschaften zu integrieren.
Allerdings nennt Kelly auch die wichtigsten Hürden für die breite Adaption von Big Data. Darunter sind einige bekannte Barrieren:
- Es existieren immer noch zu wenige Best-Practice-Beispiele für die Integration von Big-Data-Analytics in bestehende Business-Prozesse und –Workflows.
- Nach wie vor herrschen Bedenken bezüglich Sicherheit und Datenschutz. Diese Sorgen sind durch einige Aufsehen erregende Datendiebstähle und den schwelenden NSA-Skandal nicht verringert worden.
- Big Data Washing. Etliche IT-Anbieter sorgen bei Anwendern für Verwirrung, weil sie Produkte und Services mit dem Big-Data-Label versehen, obwohl sie nichts damit zu tun haben.
- Die Volatilität des Marktes und seine schnelle Entwicklung sowie konkurrierende Technologien und Frameworks mindern die Adaptionsrate.
- Es gibt noch nicht genug ausgefeilte Big-Data-Applikationen, die spezifische Business-Fragestellungen lösen können.
In seiner Marktübersicht erfasst Wikibon insgesamt 70 Big-Data-Anbieter und stuft sie nach der Höhe ihrer Big-Data-Umsätze ein. Mit Abstand der größte Anbieter in diesem Markt ist IBM mit einem Big Data-Umsatz von 1,37 Milliarden Dollar, gefolgt von HP mit Big-Data-Einnahmen von 869 Millonen Dollar, Dell mit 652 Millionen, SAP mit 545 Millionen und Teradata mit 518 Millionen Dollar Umsätzen in diesem Bereich.
Für dieses Jahr prognostiziert Wikibon ein Big-Data-Wachstum von 53 % auf 28,5 Milliarden Dollar. Bis zum Jahr 2017 dürfte sich das Marktvolumen auf rund 50 Milliarden Dollar summieren. Das entspricht , beginnend mit 2011, einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 38 Prozent.
Mit zunehmender Marktreife rechnet Wikibon mit einer bedeutender werdenden Rolle von Big-Data-Applikationen und Cloud basierender Services. Wenn sich die Infrastruktur weiter verfestigt, sieht Wikibon eine Hinwendung der Anwender zu ausgefeilten Applikationen und Services, die diese Infrastrukturen nutzen. Sie sollen spezifische Business-Herausforderungen lösen, die den Unternehmen hohen Nutzen bringen. Als größte Adaptionsbarriere schätzt die Technologie-Community die Themen Datenschutz und Sicherheit ein. Der Zorn, der sich zurzeit noch gegen die NSA richte, werde sich im Laufe dieses Jahres auch gegen Wirtschaftsunternehmen wenden. Konsumenten würden langsam begreifen, in welchem Ausmaß soziale Netzwerke, Einzelhändler und Banken ihre Daten für Geschäfte nutzen. Es sei höchste Zeit für die Industrie, diese Sorgen aktiv zu adressieren.