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McKinsey: Das Vertrauen in die IT-Abteilung schwindet

IT-Führungskräfte entwickeln zu selten mit an der Unternehmensstrategie, so McKinsey in einer aktuellen Studie. Auch das Vertrauen des Managements in die Fähigkeit des CIO, Wachstum und andere Unternehmensziele zu unterstützen, schwindet den Ergebnissen zufolge.

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Quelle: McKinsey

Einig seien sich alle Führungskräfte in den befragten Unternehmen über die Notwendigkeit der optimierten Datenanalyse – über die anderen Prioritäten herrsche dagegen Uneinigkeit. Doch die Lücke müsse geschlossen und CIOs an Strategiegesprächen beteiligt werden, um Mehrwert für Unternehmen zu generieren und die IT-Effizienz zu steigern.

Performance-Probleme und falsch gesetzte Prioritäten

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Auch über die Prioritäten geht die Meinung auseinander: Für IT-Abteilung ist Kostensenkung oberstes Gebot, für das Linienmanagement Planungs- und Entscheidungsunterstützung.

Als oft negativ bezeichnet McKinsey die Wahrnehmung der IT-Leistung durch das Management. Nur rund ein Drittel der Befragten meint, die IT-Leistungen seien – neben der „Grundversorgung“ und Verwaltung der Infrastruktur – sehr oder äußerst effektiv. Selbst innerhalb der IT-Abteilung werde ein nutzbringender Beitrag als eher gering bezeichnet. Wachstum oder die Erschließung neuer Märkte unterstützen laut der Umfrage nur noch 35 Prozent der IT-Abteilungen. 41 Prozent sind der Meinung, ihre IT-Abteilung hätte darauf überhaupt keinen Einfluss. Zum Vergleich die Zahlen, die McKinsey 2012 ermittelt hat: Damals waren 57 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass die IT sie dabei unterstützt, neue Märkte zu erschließen.

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In Unternehmen, in denen CIOs in die Business-Strategie involviert sind, ist die IT leistungsfähiger.

Trotz verhaltener Einschätzungen von IT-Effizienz lassen die Ergebnisse ein klares Element hochleistungsfähiger IT-Organisationen erkennen: Die IT-Leistung steigt mit der aktiven CIO-Beteiligung an der Unternehmensstrategie. Die Erfahrung zeige, dass CIOs mit einem Sitz im Board ein besseres Verständnis vom Unternehmen und den kurz- und längerfristigen technologischen Anforderungen haben.

McKinsey blickt in die Zukunft

Die Rolle des CIO muss umgestaltet werden. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Unternehmen gut daran tun, die Funktion des CIO zu stärken und ihn in Geschäftsstrategien zu involvieren. Das bedeute die Abkehr vom CIO mit Lieferanten-Denkweise.
Den Geschäftssinn in der IT entwickeln. Bevor sie etwas zur Geschäftsstrategie beitragen können, müssen viele CIOs und IT-Führungskräfte ihr Know-how über das Unternehmen verbessern.
Talente fördern Die IT-Abteilungen müssen mit Mitarbeitern besetzt werden, die sowohl sowohl über Business- als auch über Technologie-Know-how verfügen.

 Den kompletten McKinsey-Beitrag finden Sie hier.

 

Kommentar: Maria, er versteht´s (noch) nicht.

Mit dieser Abwandlung des Buchtitels „Maria, ihm schmeckt´s nicht“, ein populärer Roman, in dem die Wirrungen einer deutsch-italienischen Eheschließung beschrieben werden, lässt sich das Verhältnis von Business und IT ironisch zusammenfassen.

Die Ergebnisse der McKinsey-Studie legen nahe, dass die seit langem klaffende Verständnislücke zwischen IT- und Business-Seite keineswegs kleiner geworden ist, und dass die IT weit hinter ihrem Anspruch zurückbleibt, mit IT-Anwendungsinnovationen die Prozesse und Geschäfte ihrer Unternehmen zu befördern. Die Enterprise IT macht laut Studie in den Augen des Top-Managements einen eher unterdurchschnittlichen Job. Sogar IT-Manager selbst halten die IT in vielen Bereichen für uneffektiv. So sagen 43 % der Befragten zwar, dass die IT „äußerst““ oder „sehr effektiv“ sei in Sachen IT-Infrastrukturmanagement. Aber nur 26 % attestieren der IT-Abteilung im Bereich IT-Governance gute Noten. Noch schlechter sehen sie die Leistungen der IT, wenn es darum geht, Geschäftsprozesse mit Technologie zu unterstützen oder zu innovieren (22%). Auch im Aufspüren der Bereiche, in denen die IT den größten Wertbeitrag generiert, halten nur 21 % der IT-Manager ihre Abteilungen für gut oder sehr gut.

Gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung ist dieses Gap zwischen IT und Business ein großes Problem. Wie können Unternehmen die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse, vorantreiben, wenn die IT nicht mitzieht? Wie können sie die Themen Industrie 4.0 oder Internet of Things stemmen, wenn die IT selbst in den Augen ihrer eigenen Manager offenbar schon in ihren heutigen Aufgaben Defizite zeigt?

Ein Chief Digital Officer verbessert die Situation nicht

Einen Chief Digital Officer einzusetzen würde die Situation kaum verbessern. Er könnte sich zwar um die kundenorientierte IT – die sogenannten Systems of Engagement – kümmern, aber damit diese Systeme im Unternehmenssinne effektiv eingesetzt werden können, benötigen sie die IT-Backend-Funktionen und die Enterprise IT.

Überraschenderweise ist die Performance der Enterprise IT den McKinsey-Beratern zufolge in vielen Bereichen doppelt so hoch, wenn die CIOs direkt in die Strategiebildung des Unternehmens eingebunden sind. Die Leistungssteigerung betrifft dabei vor allem die IT-Tätigkeiten, in denen eine enge Zusammenarbeit mit dem Business gefragt ist. Obwohl laut Studie noch wenige Unternehmen diesen Weg gehen, erscheint er vielversprechend. Liegt es doch auf der Hand, dass IT-Manager, die Business-Strategien mitentwickeln, sie auch stärker zu ihrer Sache machen und ihre Realisierung intensiver vorantreiben als wenn sie ihnen nach dem Motto „friss oder stirb“ vorgesetzt werden. Außerdem wächst das gegenseitige Verständnis für die Zwänge der anderen Seite in so einem gemeinsamen Strategieprozess ungemein.

Übrigens der Roman über die deutsch-italienischen Familienverhältnisse hat ein Happy End. Es beginnt dort, wo der deutsche Bräutigam beginnt, die Mentalität der italienischen Familie zu verstehen, in die er einheiratet. Warum soll das einem CIO mit der Mentalität der Business-Seite nicht auch gelingen, wenn er die Chance bekommt, sie intensiv kennenzulernen.

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