Die meisten Deutschen vertrauen Krankenhäusern und medizinischen Diensten in Sachen Datenschutz mehr als Banken. Ganz weit hinten liegt das Vertrauen in Technologiekonzerne und Social Media-Seiten. Zu diesen Ergebnissen kommt der „State of Privacy Report 2015“ von Symantec.
Datenschutzverletzungen rund um Verlust, Diebstahl oder Überwachung bestimmen weiterhin die Schlagzeilen, und die Sicherheit ihrer Daten stellt für Endverbraucher inzwischen ein wichtiges Krierium bei Kaufentscheidungen dar. Für den Symantec-Report wurden 7.000 Personen in Europa, davon 1.000 in Deutschland befragt.
Die Studie zeigt, dass 57 Prozent der Europäer besorgt darüber sind, dass ihre Daten nicht sicher sind und 59 Prozent gaben an, dass sie in der Vergangenheit bereits ein Datenschutzproblem erlebt haben. Symantec geht davon aus, dass Konsumenten künftig zurückhaltender sein werden, wenn es darum geht persönliche Informationen zu teilen, und sich auch das Online-Verhalten verändern wird.
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Erste Anzeichen dafür gebe es bereits: Die Studie hat aufgedeckt, dass 44 Prozent es vermeiden, persönliche Daten online zu posten, um ihre Privatsphäre zu schützen. Einer von drei (38%) Befragten macht falsche persönliche Angaben, damit die echten Informationen privat bleiben.
Angesichts dieser Ergebnisse spricht von einem Wendepunkt: Es sei für Unternehmen notwendig, Datenschutz zu ihrem Vorteil zu nutzen, indem sie sicherstellen, dass Richtlinien und Prozesse sicher sind und an den Konsumenten kommuniziert werden. Die Sicherheit der Kundendaten habe sich für Verbraucher zu einem Kaufargument entwickelt und je schneller Unternehmen das merken, desto eher könnten sie daraus einen Wettbewerbsvorteil ziehen.
Die Studie weist außerdem darauf hin, dass Konsumenten beginnen, den Wert ihrer Daten zu verstehen: 23 Prozent schätzen den Wert ihrer Informationen auf 1.000 Euro und mehr. 86 Prozent der Online-Einkäufer stimmen zu, dass Datensicherheit ein wichtiger Aspekt bei der Wahl eines Onlineshops ist – noch vor der Qualität der Produkte und dem Kundendienst.
Dazu Ilias Chantzos, Senior Director Government Affairs EMEA bei Symantec: „Unternehmen sollten für Kunden transparenter machen, wie sie für Datensicherheit sorgen. Sicherheit muss ein Teil der Wertschöpfungskette eines Unternehmens sein und intern als notwendige Kundengewinnungsmaßnahme und nicht nur als Kostenverursacher verstanden werden.“
„Die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Online-Diensten und -Produkten sind häufig schwer zu finden, lang und schwer zu verstehen oder missverständlich“, sagt Professor Udo Helmbrecht, geschäftsführender Direktor der ENISA. „Wir glauben, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sollten kürzer und einfacher zu verstehen sein und dass Unternehmen ihren Kunden dabei helfen sollten, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten.“
Den vollständigen Reeport gibt es hier.