Die Cloud-Realität im Jahr 2015 ist „möglicherweise genau so komplex wie die Welt ist, die sie ersetzen sollte. ICT-Entscheider hegen erhebliche Frustrationen in Bezug auf die Cloud und bekommen keine klaren Antworten, welche Anwendungen wohin gehören“, so ein Fazit des Cloud Reality Check 2015 von NTT Com.
Befragt wurden rund 1.600 ICT-Entscheider in Europa und den USA. Dem Bericht zufolge wird bis 2018 über ein Viertel (28%) des ICT-Unternehmensbudgets für die Cloud eingeplant. Die Mehrheit (80 %) der Teilnehmer erwarten, dass die Anzahl individueller, in ihrem Unternehmen genutzter Cloud-Plattformen in den nächsten drei Jahren steigen wird.
Hier einige Ergebnisse zusammengefasst:
➤ Trotz des wachsenden Interesses an der Cloud habe mindestens einer von fünf Befragten keinen Zeitplan für die Migration der wichtigsten unternehmenseigenen Rechenzentrumsanwendungen in die Cloud. Compliance, Sicherheit und Kontrolle der Daten in der Cloud seien die die größte Herausforderung.
➤ Des Weiteren glauben vier von zehn (38 %) der ICT-Entscheider, dass die Cloud – so wie in ihrem Unternehmen implementiert – hinter ihren Erwartungen zurückbleibt. Rund 41 Prozent befinden das Management von Cloud-Plattformen verschiedener Anbieter als verwirrend.
➤ Die nächste Hürde: Unklare Antworten. Etwa zwei Drittel der Anwendungen werden in ‚geschützten und geschlossenen’ Umgebungen wie dem unternehmenseigenen Rechenzentrum, Colocation-Einrichtungen, Managed-Hosting- oder Private Infrastructure-as-a-Service (IaaS)-Umgebungen gehosted. Public IaaS- bzw. Software-as-a-Service (SaaS)-Umgebungen machen dagegen circa ein Viertel der Applikationen aus. Weniger als zehn Prozent der Befragten nutzen Platform-as-a-Service (PaaS) für jedwede Art von Anwendung.
➤ Auch die starke Zunahme an ICT-Plattformen hindere die Studienteilnehmer, auf die bimodale IT zu setzen. Ressourcen wandern so eher in die Entwicklung von Anwendungen als in Managementaufgaben. Während geringfügig mehr Befragte mehr Zeit dafür aufwenden, Funktionen für in der Cloud gehostete Anwendungen zu entwickeln als für im Rechenzentrum betriebene, so verbringt eine weitaus höhere Anzahl mehr Zeit mit dem Management der Anwendungen in beiden Umgebungen (55 % für Anwendungen im Rechenzentrum und 44 % für solche in der Cloud).
➤ 10 Prozent der Applikationen werden niemals in die Cloud verlagert – vor allem in stark regulierten Bereichen.
➤ Serviceprovider müssen die Migration einfacher machen und vor allem großen Organisationen mehr Unterstützung bei der Digitalisierung bieten. Es mache sich Desillusionierung breit: Der Weg in die Cloud bereite mehr Ärger, das wiege den späteren Nutzen für viele Entscheider nicht auf.
➤ ICT-Entscheider erkennen durchaus die positiven Seiten der Cloud. Die Hälfte der Befragten sieht die Möglichkeit, bedarfsgerecht Dienste zu nutzen, ebenso als Vorteil wie die dank verringerter Investitionen (Capex) bzw. laufender Ausgaben (Opex) erzielten Kostenersparnisse.
Der Report steht hier zum Download bereit.