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Köln, Hamburg und München sind die digitalen Hauptstädte Deutschlands

Köln, Hamburg und München sind die digitalen Zentren Deutschlands. Anhand von 20 Kriterien, die die Bereiche Verwaltung und Politik, Kommunikation, Infrastruktur und Energie abdecken, wurde im Auftrag von PwC untersucht, wie digital die 25 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands bereits sind. Maximal konnten dabei 20 Punkte erreicht werden. Den Spitzenwert erreichte Köln mit 16,4 Punkten.

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Quelle: PwC

Das Problem: kaum klare Strategien

Noch fehle den meisten Kommunen ein klares Konzept, um das Thema Digitalisierung anzugehen. Meist werde Digitalisierung als Querschnittthema, nicht aber als eigenständiger Sachbereich verstanden. 20 der 25 im Detail untersuchten Städte verfügen weder über einen Digitalisierungsbeauftragten noch über eine entsprechende Strategie.

„Obwohl Städte und Gemeinden die Digitalisierung als wichtige Zukunftsaufgabe erkannt haben, werden heute vor allem solche Online-Dienste angeboten, die vergleichsweise leicht zu etablieren sind“, sagt Felix Hasse, Partner bei PwC und Experte für die Digitalisierung von Kommunen. Je differenzierter und komplexer die Dienstleistungen einer Stadt jedoch würden, desto seltener werden sie online angeboten.

An vielen Orten in Deutschland sei es zum Beispiel möglich, online einen Termin für das Bürgeramt zu vereinbaren oder per Handy ein Busticket zu kaufen. Auch eine Präsenz in den sozialen Medien sei inzwischen bei den großen Städten weitgehend Standard.

Seltener seien dagegen komplexere Serviceleistungen. „Nur in neun der 25 von uns im Detail untersuchten Städte können Bürger zum Beispiel einen Anwohnerparkausweis online beantragen. Online-Gewerbeanmeldungen, die etwa in den Vereinigten Staaten seit Jahren zum Standard zählen, bietet nur Bremen an“, sagt Hasse. „Vor allem die Chance, Bürger online an kommunalen Entscheidungen teilhaben zu lassen, bleibt vielfach ungenutzt.“

„Um bestehende Verwaltungsvorgänge effizienter zu machen, genügt es nicht, dass man einen Termin im Bürgeramt online vereinbaren kann. Digitalisierung muss als Organisationsaufgabe verstanden und Verwaltungsvorgänge aus Sicht des Bürgers völlig neu gedacht werden. Ziel sollte es dabei sei, den Gang zur Behörde vollständig digital zu ersetzen“, sagt Felix Hasse.

Online-Services und Breitbandversorgung ausbaufähig

64 Prozent der befragten Kommunen nennen die angespannte Haushaltslage als wesentliches Hindernis für eine weitere Digitalisierung. Auch der Ausbau des Breitbandnetzes sei ein zentrales Problem. Deutschland liege im internationalen Vergleich in diesem Punkt deutlich zurück.

Von den im Detail untersuchten Städten halten lediglich Köln und Bonn für 95 Prozent der Haushalte ein Breitbandnetz von mindestens 50 Mbit/s vor. „Es besteht die Gefahr, dass sich der digitale Graben zwischen den fortschrittlichen Kommunen und denjenigen weiter vertieft, die die Digitalisierung nicht systematisch in Angriff nehmen“, sagt Prof. Claus Wiegandt, Geographisches Institut der Universität Bonn, Co-Autor der Studie.

Die Handlungsempfehlungen

Die Kommunen haben laut PwC erkannt: Neue digitale Technologien helfen ihnen dabei, effizienter, moderner und attraktiver für Bürger und Unternehmen zu werden. Viele der bisherigen Anstrengungen seien aber isolierte Lösungen. Die Zusammenarbeit über Amtsgrenzen, Stadt- und Kreisgrenzen hinweg müsse weiter verstärkt werden. Und es fehle allzu oft eine strategische Steuerung der vielfältigen Ansätze. Mit den folgenden zehn Handlungsempfehlungen will PwC dazu beitragen, die Digitalisierung in Deutschlands Städten, Gemeinden und Landkreisen voranzubringen:

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Quelle: PwC

Die Untersuchung kann hier bestellt werden.

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