Der Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum erhöht. Laut D21-Digital-Index stieg er lediglich von 51,3 auf 51,6 von Hundert Punkten. Dieser Gesamtwert setzt sich zusammen aus den Einzelindices Zugang, Nutzungsvielfalt, Kompetenz und Offenheit, die sich folgerichtig ebenfalls kaum verbessert haben. Nutzungsvielfalt und Kompetenz liegen dabei deutlich unter dem Gesamtindexwert. Der Digitalisierungsgrad stagniert bereits im 2. Jahr in Folge. 2013 lag er bei 51,2 Punkten.
In Sachen digitaler Kompetenz zeigt der Bericht, dass hiesige Nutzer mit Begriffen in deutscher Sprache mehr anfangen können. Während 78 Prozent wissen, was eine Internetseite und 72 Prozent erklären können, was soziale Netzwerke sind, können das bei Social Media nur 43 Prozent. Und selbstverständlich ist auch, dass Vokabeln aus der Consumer-Welt geläufiger sind als aus dem B2B-Bereich. So kennen 72 Prozent den Begriff App, aber Bezeichnungen wie Big Data (8%), Share Economy (12%), Industrie 4.0 (11%) oder Internet der Dinge (10%) sind nur vergleichsweise wenigen bekannt.
Unter Offenheit subsumiert die von TNS Infratest durchgeführte Umfrage verschiedene Einstellungen gegenüber der digitalen Welt. Demnach suchen mehr als die Hälfte (58%) der 30 000 Befragten zuerst nach Informationen im Netz und 56 Prozent sehen in der Internet-Nutzung für sich „viele Vorteile“. Immerhin 29 Prozent bestätigen, dass das Web ihnen hilft, mit Menschen besser in Kontakt zu bleiben und 28 Prozent finden, das Netz helfe ihnen, beruflich flexibler zu sein und damit Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Allerdings gibt es schon eine leichte Bewegung gegen zu viel Nutzung. So gaben 23 Prozent an, künftig öfter bewusst offline sein zu wollen und immerhin 20 Prozent meiden das Web so weit wie möglich.
Interessant auch, dass 27 Prozent der Befragten bei der Nutzung digitaler Geräte „häufig“ an ihre Grenzen stoßen. Da scheint in Sachen Usability und Nutzerführung noch Luft nach oben zu sein.
Bei der Gerätenutzung setzt sich der Siegeszug von Smartphones und Tablets fort. Die Smartphone-Nutzung stieg von 41 Prozent um knapp 29 Prozentpunkte auf 53 Prozent. Der Gebrauch von Tablets verdoppelte sich sogar von 13 auf 28 Prozent. PCs werden leicht und herkömmliche Handys dramatisch weniger eingesetzt. Die Notebook-Nutzung stieg dagegen gegenüber Vorjahr um gut 3 Prozentpunkte auf 61 Prozent. Internet- und Breitbandnutzung haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Beide Werte sind um rund 1 Prozentpunkt auf 78 bzw 60 Prozent gestiegen.
Genutzt wird das Netz vor allem für die Informationssuche, Shoppen, Social Networks und Online Banking. Neuere Nutzungsarten wie Streaming, Smart-Home oder E-Health wachsen zwar rasant, brauchen aber wohl noch ein bisschen, um sich in der Breite der Nutzerschaft durchzusetzen.
Offenheit gegenüber der digitalen Welt und Nutzungsvielfalt haben sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 bzw. 1,1 Punkte verschlechtert. Die Autoren der Studie interpretieren das als Zögerlichkeit der Menschen sich auf neue Geräte und Anwendungen wie Smart-Home- oder E-Health-Apps einzulassen.
Es sieht nich so schreklich aus 😉