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Handel: Wertschöpfungsketten müssen sich zu verbrauchergetriebenen Netzwerken entwickeln

Klassische Wertschöpfungsketten in der Verbrauchsgüter- und Einzelhandelsbranche können mit den Zukunftstrends nicht Schritt halten können. Für langfristiges Wachstum ist ein Netzwerk-Ansatz für die Wertschöpfung nötig. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Consumer Goods Forum (CGF) und Capgemini.

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Quelle: Capgemini

Laut der Untersuchung wird der neue Blick  auf die Wertschöpfungskette Hersteller, Einzelhändler und andere Interessensgruppen noch lange beschäftigen. Die Branche sollte sich daher von der Vorstellung eines linearen Prozesses verabschieden, wo Produkte und Daten in einer geraden Abfolge vom Lieferanten über den Hersteller zum Einzelhändler und von dort schließlich zum Konsumenten gelangen.

Vielmehr werde es in Zukunft eine Reihe verbraucherzentrierter Netzwerke geben mit einer breiten Vielfalt an Vertriebskanälen und Schnittstellen für sämtliche Wertschöpfungsprozesse und Geschäftsbereiche. Letztendlich stünden die Verbraucher stärker in der Verantwortung,  ihre Entscheidungen werden das Netzwerk direkt beeinflussen und die Branche müsse darauf antworten – nicht andersherum.

„Verbraucher sind heute mächtiger denn je. Sie haben Mittel und Wege, ihre Sorgen und Meinungen mit dem bisher größten Publikum zu teilen das es jemals gab und es wächst mit jedem weiteren digitalen oder sozialen Kanal“, so Muhtar Kent, Vorstand und CEO von The Coca-Cola Company. „In dieser Ära stetig steigender Kundenerwartungen und einem sich immer rascher verändernden unternehmerischen Umfeld dreht sich alles um die Antwort auf eine zentrale Frage: Wie stärken wir die Branche mit den vor uns liegenden Herausforderungen und wie können die Kunden davon profitieren? Unsere Studie beschäftigt sich mit Grundlagen um diesen Wandel vorauszusehen und ihm entgegenzutreten.“

Die Studie „Die Wertschöpfungskette überdenken: Neue Rahmenbedingungen für das Collaborative Business“ ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit und Experteninterviews mit führenden Köpfen einiger der weltweit bedeutendsten Unternehmen aus der Verbrauchsgüter- und Einzelhandelsbranche. Die Resultate unterstreichen, dass die Branche ihre Art mit Stakeholdern zu kommunizieren grundlegend überdenken muss.

Die Studie nennt drei wesentliche Aspekte, die einen besseren Return on Invest versprechen und an denen die Branche gemeinsam arbeiten könnte:

  • 1. Consumer Engagement. Unternehmen sollten ihre Kunden zu einem echten Dialog einladen und so deren Vertrauen in die Branche festigen. Dabei sollte stets ein verantwortungsvoller Umgang mit Kundendaten gepflegt werden, um die Art und Weise des Austauschs zwischen Kunde und Unternehmen aufzuwerten. Dazu müssen Unternehmen jedoch zunächst klare Grundsätze zum Customer Engagement entwickeln und anschließend umsetzen.
  • 2. Transparenz. Endverbraucher sollten stets Zugang zu Informationen über Inhaltsstoffe, Nährwerte oder die Herkunft eines Produktes erhalten, um auf dieser Basis andere Verbraucher über dessen ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen in Kenntnis setzen zu können. Dieser Schritt erfordert jedoch zunächst einen Tempowechsel bei der Bestimmung globaler Richtlinien zu Datendefinitionen, Datenqualität und Datenfreigabe, die über gewöhnliche „Track & Trace-Systeme“ hinausreichen.
  • 3. Die “letzte Meile” der Distribution. Die Prämisse einer unabhängig zu erfolgenden Distribution von Gütern sollte auf den Prüfstand gestellt werden. Vielmehr sollte nach Möglichkeiten gesucht werden, unter bestimmten Bedingungen zusammenzuarbeiten, um so die ökologischen Auswirkungen in Grenzen zu halten und zugleich Geschwindigkeit, Effizienz und Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Ein solches Modell wäre geprägt von einer neuen Form von „Netzwerk-Partnerschaften“. Zunächst braucht es jedoch entsprechende Investitionen in flexible Technologien und die Interoperabilität spezifischer Lösungen, damit Unternehmen in vollem Maße von den damit verbundenen Vorteilen profitieren können.
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Quelle: Capgemini

Das gerade in Deutschland noch gering ausgeprägte Miteinander von Handel und Industrie wird nun in Folge digitaler Technologien vom Verbraucher eingefordert,“ so Ralph Becker, Head of Consumer Products & Retail Capgemini Consulting DACH. “Nur so lässt sich die geforderte Beschleunigung der Marktreife realisieren und die dazu notwendige Innovationskultur schaffen. Bei Capgemini sehen wir gute Chancen für Unternehmen aus der Konsumgüterbranche und im Handel, sich erfolgreich zu einer verbrauchergetriebenen Wertschöpfung weiterzuentwickeln mit mehr Lokalisierung über alle Kanäle hinweg, mehr Sichtbarkeit und Einblick um Geschwindigkeit und Innovation voranzutreiben im Sinne des digitalen Verbrauchers.“

Weitere Informationen und die vollständige Studie zum Download gibt es hier. 

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