Die Software AG veröffentlichte heute ihren Ausblick auf die Entwicklung des Internets der Dinge im Jahr 2017. Die sechs Prognosen basieren auf eigenen Erkenntnissen, Informationen von Kunden und Marktbeobachtungen.
Bart Schouw, Direktor für IoT-Lösungen bei der Software AG, stellte fest: „Der Hype um das IoT und insbesondere um die verstärkte Kommunikation der Geräte miteinander ist immens. Ein großer Teil dieser mobilen, virtuellen und unverzögerten Konnektivität basiert auf nahtloser Integration, Cloud-Computing sowie Netzwerken aus Sensoren zur Datenerfassung – und lässt neue smarte Dinge entstehen. Das alles wird unser Leben einfacher und effizienter machen.“
1.Die Dinge haben sich verändert
„Smarte Dinge“ haben ihre eigenen Anforderungen: Drohnen brauchen Landeplätze und Ladestationen, Roboter brauchen ihren eigenen Aufzug. Architekten erkennen langsam, dass sie in ihren Gebäuden dafür Platz vorsehen müssen. Bislang übersehen sie noch nicht alle Folgen, aber wenn sie so weit sind, wird sich die Gestalt der Gebäude deutlich verändern. Um ein genaueres Bild zu erhalten, werden sich Architekten von Hardware- und Software-Anbietern beraten lassen. Aus „Die Form folgt der Funktion“ wird „Die Form folgt digitalen Funktionen.”
2. Das Jahr des Chatbot
Funktionen für künstliche Intelligenz (KI) entwickeln sich schnell weiter und Chatbots sollen bald nicht nur Fragen beantworten können, sondern ein Gespräch in einer gewünschten Sprache führen können und im Turing-Test eine Minute oder länger standhalten. Banken, der Einzelhandel und andere Branchen werden sich das zunutze machen, um den Omnichannel-Handel voranzutreiben, indem sie KI-Chatbots in ihre Kanäle integrieren und so die Customer-Experience verbessern. Support-Organisationen werden Chatbots einsetzen, um einfache Serviceanfragen kosteneffizient zu beantworten.
3. Leben am Rand
Unternehmen werden beginnen, den Übergang zum Edge-Computing ernsthaft zu betrieben und verlagern wichtige Analysesoftware aus der Cloud näher an die Geräte. In entfernten Bereichen oder smarten Fabriken mit vielen IoT-fähigen Geräten spielt Analysesoftware eine so wichtige Rolle, dass selbst eine kurze Unterbrechung der Internetverbindung katastrophal sein kann. Deshalb sei die Verlagerung eines Teils des IoT-Stacks von der Cloud auf Gateways folgerichtig.
4. Zähne putzen!
Versicherungen werden das Verhalten ihrer Kunden über deren smarte Geräte beobachten können, insofern es Auswirkungen auf den Versicherungsbeitrag haben könnte. Geräte wie vernetzte Zahnbürsten können den Versicherten direkt Feedback liefern, sie zu einer besseren Zahnpflege anhalten und es ihnen so ermöglichen, ihre Beiträge anzupassen. Smart-Home-Geräte können feststellen, ob ein Haus nachts abgeschlossen ist, und wenn das nicht der Fall ist, könnten die Beiträge des Versicherten angehoben werden. Versicherungen sind ein Musterbeispiel dafür, dass immer mehr Unternehmen sich zutrauen, neue Geschäftsmodelle auszuprobieren: Preismodelle, bei denen nach Nutzung, Erkenntnisgewinn oder Funktion abgerechnet wird, gewinnen an Boden.
5. Die phantastische Reise
Wie in dem Science-Fiction-Film „Die phantastische Reise“ aus dem Jahr 1966, in dem ein U-Boot samt Besatzung auf Mikrobengröße verkleinert und in die Blutbahn eines lebensgefährlich verletzten Mannes injiziert wird, werden wir immer mehr Experimente sehen, bei denen das IoT in den Körper gelangt. Medizinische IoT-Implantate können Schmerzen lindern oder sogar Gehirnsignale entschlüsseln und an Körperteile weitergeben, um Lähmungen zu heilen.
6. Pokémon Go und mehr
Pokémon Go war 2016 ein Riesenerfolg, und dieses Jahr werden weitere Augmented-Reality-Spiele auf den Markt kommen. Die Zukunft steckt in dynamischen Locations, und smarte Objekte werden in der Lage sein, die Interaktion mit einem Spiel direkt zu verändern. Umgebungen werden reaktionsschneller und interaktiver und erschaffen über der physischen Welt eine künstliche Welt.
Schouw fasst zusammen: „Von allen Technologietrends ist das Internet der Dinge vielleicht der wichtigste. Der größte Vorteil liegt nicht in Kosteneinsparungen (obwohl diese möglich sind), sondern eher darin, dass wir „Dinge“ smart gestalten. Diese innovativen smarten Dinge werden die Grundlage sein für die Schaffung neuer Produkte und Dienstleistungen.“