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Digitalisierungsstrategien: Innovationen im Mobilitätssektor durch standortbasierte Dienste

Quelle: Schweizer Bundesbahn

Viele Unternehmen schöpfen die Möglichkeiten von Apps und Mobile Engagement zur Kontaktaufnahme sowie Kundenbindung nicht aus. Wie mit Location-Based Services (LBS) Relevanz und Mehrwert einer Kunden-App gesteigert werden können, entdecken nun auch traditionelle Unternehmen im Mobilitätssektor.

„Gewöhnlich sind vor allem die Deutschen hinsichtlich der Einführung von technologischen Neuerungen zaghaft. Allerdings zeigt eine aktuelle Studie der Location Based Marketing Association e.V (LBMA), dass auch deutsche Unternehmen standortbasierte Technologie als wichtigen Teil der Unternehmensstrategie sehen. Daraus resultierend investieren sie auch in diese Services“, sagt Carsten Szameitat, Vorstandsvorsitzender & Region Director DACH bei LBMA. Der Verbraucher nehme diese Technologien außerhalb von Marketing-Maßnahmen bisweilen kaum wahr – auch weil viele Gelegenheiten noch ungenutzt bleiben. Es seien jedoch vor allem deutsche Unternehmen, die nun große Schritte in Richtung LBS tätigen und zeigen, dass mit diesen noch weitaus mehr möglich ist als den Kunden zur passenden Zeit und Ort zu erreichen.

Auch traditionelle Unternehmen im Mobilitätssektor haben das Potenzial der Location-Based Services erkannt. Dabei sei beispielsweise die Erfassung des Standorts eines Reisenden durch eine mobile App nur der erste Schritt. Eine vollkommen neue Dimension der Kundeninteraktion entstehe erst, indem dem Reisenden ein Bündel von mobilen Diensten angeboten werde – jeweils individuell angepasst auf Reiseroute und Transportmittel, aktuelle Situation, Standort und Bedürfnisse. Mit LBS sollen Unternehmen also nicht nur ihren Service modernisieren, sondern auch ihre Kunden besser kennenlernen, das Fahrerlebnis optimieren und so Mehrwert für die Reisenden schaffen.

Uber ist Vorreiter

Im internationalen Umfeld setzen bereits erste innovative Mobilitätsdienstleister LBS gezielt ein. Ein Vorreiter:der Mobilitätsanbieter Uber, der demonstriere, wie über eine App kontinuierlich Reichweite ausgebaut und gleichzeitig neue Erlösquellen geschaffen werden. Uber verwandle seine App zu einem mobilen Marktplatz, den der Kunde nicht mehr verlassen müsse. Während der Fahrt werden dem Fahrgast innerhalb der App von Uber über Content-Partner sowohl Informationen zum derzeitigen Ort, Entertainment-Angebote und Informationen zum Zielort zugespielt, als auch weitere externe mobile Dienste bereitgestellt. Uber sehe den Markplatz neben seinem Kerngeschäft – den Fahrten – als einer der wichtigsten Bereiche für das eigene Geschäftswachstum.

Auch im öffentlichen Sektor werden Projekte erfolgreich umgesetzt. Ein Beispiel: die Schweizer Bundesbahn, die seit Januar 2015 die App „Mein Bahnhof“ mit LBS anbietet. Dem Fahrgast, der diese Kunden-App nutzt, stehen Indoor-Navigation sowie mobiles Bezahlen zur Verfügung. Auch Informationen über geänderte Abfahrts- oder Umsteigezeiten sowie lokale Shopping-Angebote werden Nutzern am jeweiligen Standort unmittelbar über das Smartphone zugespielt.

Zeit für kleine Pilotprojekte ist vorbei

Wie clever LBS eingesetzt werden könne, beispielsweise um Reisende über Stoßzeiten hinweg optimal zu verteilen, zeige das niederländische Nahverkehrsunternehmen Syntus. Denn neben mobilem Ticketing führte Syntus auch ein Loyalty-Programm ein, mit dem App-Nutzern für Fahrten Punkte gutgeschrieben werden. Für Reisen außerhalb der Stoßzeiten erhalten Kunden als Anreiz mehr Punkte. Verspätungen entschädigt Syntus auf die gleiche Art und ermöglicht so eine höhere Kundenbindung und -zufriedenheit. Zusätzlich können über die App mit integrierten LBS wertvolle Einblicke zum Fahrgastverhalten gewonnen werden.

„Das Thema LBS wird meist noch mit Lösungen von Start-ups in Verbindung gebracht. Dabei gibt es bereits etablierte Anbieter, die Innovationen in den Bereichen Kundenbindung und Skalierbarkeit sowie die nötige Expertise bieten. Unternehmen sollten mit den richtigen Partnern LBS für sich erschließen und gemeinsam intelligente Einsatzmöglichkeiten entwickeln“, so Szameitat.

Vor allem im Mobilitätssektor sei die Zeit für kleine Pilotprojekte vorbei – hier gelte es nun Digitalisierung auf allen Kanälen zu realisieren, um den Kundenerwartungen gerecht zu werden und sich dadurch Marktanteile zu sichern.

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