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Alleinstellungsmerkmal im E-Commerce: Der Virtual Dressing Room

Bildquelle: Pixabay

Wer online Kleidung und Accessoires kauft, geht immer auch ein Risiko ein. Passt die bestellte Größe? Wie ist der Schnitt? Geht Ware an den Online-Händler zurück, kostet das Verbraucher Zeit und Unternehmen Geld. Dabei wäre eine Lösung, von der Anbieter und Kunden gleichermaßen profitieren, ganz einfach – sie lautet: Virtual Dressing Room. Zwar ist die technische Umsetzung derzeit noch schwierig, für Handelsunternehmen lohnt es sich dennoch, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, meint das Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.

Der Studie „Spieglein, Spieglein auf dem Smartphone“ zufolge ist diese Technologie für jeden Fünften (22 %) grundsätzlich vorstellbar. Vor allem unter 35-Jährige (37 %) und jene, die lieber im Internet statt im Laden einkaufen, sind von der Technologie angetan. Die Mehrheit (52 %) dieser potenziellen Augmented-Reality-Nutzer zeigt zudem Interesse daran, Kleidung und Accessoires via Smartphone virtuell anzuprobieren.

Kunden sehen in AR nicht nur Spielerei

Dank Pokémon Go sei diese Technologie mittlerweile vielen ein Begriff. Doch keineswegs verbinden Verbraucher damit bloße Spielerei. Während nur 27 Prozent in Augmented Reality einen spielerischen Nutzen sehen, würden fast zwei von drei potenziellen Nutzern (62 %) damit gerne ihren Alltag erleichtern. Als wichtiges Anwendungsgebiet wird der Bereich des virtuellen Anprobierens gesehen. Mehr als die Hälfte der potenziellen AR-Nutzer können sich dies vorstellen. Vor allem Online-Shopper (59 %) würden eine virtuelle Umkleide nutzen. 40 Prozent der potenziellen Virtual-Dressing-Room-Nutzer würden zudem seltener in stationären Geschäften einkaufen.

Wie wichtig die Implementierung von virtuellen Umkleidekabinen wirklich ist, zeige die Studie ebenfalls. So lassen sich Offline-Shopper teilweise nur schwer für den Online-Handel begeistern. Auch Online-Shopper zu binden, ist schwierig: Viele Online-Shops buhlen derzeit um die Kundengunst – Shops müssen sich abheben. Wenn ein Online-Shopper eine Webseite mit vergleichbarem Sortiment findet, der Einkauf dort jedoch günstiger, schneller oder einfacher vonstattengeht, ist das Risiko hoch, dass er diesem Shop den Vorzug gibt.

Kundenbindung ist wichtiger Ansatzpunkt

Wer virtuell testen kann, ob Kleidung oder Accessoires passen, spare vor allem eines: Zeit. Das ist für mehr als die Hälfte (51 %) der Online-Shopper ein wichtiger Pluspunkt der virtuellen Umkleide. Online-Händler könnten ihren Kunden auf diese Weise ein neues Shopping-Erlebnis bieten und sich von anderen Shops abheben. „Wenn Kunden schnell und bequem Kleidungsstücke virtuell anprobieren können, ist die Notwendigkeit geringer, bei der Konkurrenz nach Alternativen zu suchen“, betont Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov. Gerade Kundenbindung ist für Online-Händler ein wichtiger Ansatzpunkt. Wie die Studie ergab, sind Online-Shopper besonders häufig der Meinung (87 %), dass sich ein Anbieterwechsel lohnt.

Der YouGov-Studie zufolge eignen sich bestimmte Marken besonders, um Kunden für die virtuelle Umkleidekabine begeistern. Einen außerordentlich positiven Eindruck haben potenzielle Nutzer von Virtual Dressing Rooms beispielsweise von Adidas, C&A, Deichmann, H&M, Jack Wolfskin, Nike, und Puma, (genannt in alphabetischer Reihenfolge). „Nutzen Sie attraktive Marken in der Werbung, um von deren positivem Image zu profitieren und damit die Bekanntheit und Anziehungskraft Ihrer virtuellen Umkleidekabine zu erhöhen“, rät Braun Online-Händlern.

Methodik: Für die Studie wurde auf die 100.000 Datenpunkte umfassende YouGov-Datenbank zugegriffen, für die im Jahresverlauf 70.000 Deutsche kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Die intelligente Vernetzung der Daten ermöglicht eine besonders detaillierte Analyse des Konsumentenverhaltens.  Kombiniert wurde die Analyse mit einer zusätzlichen bevölkerungsrepräsentativen Befragung von 2.000 Personen, die vom 13.06.2017 bis 19.06.2017 durchgeführt wurde.

 

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