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Self-Service-Analysen: „Laien“ im Unternehmen machen Data Scientists den Rang streitig

Bildquelle: Pixabay

Unternehmen setzen verstärkt auf Self-Service-Analytics und Business Intelligence (BI), um diese Funktionen für Anwender aller Bereiche nutzbar zu machen. Dieser Trend ist laut Gartner so ausgeprägt, dass 2019 Anwender in Fachbereichen dank Self-Service-Fähigkeiten mehr Analyse-Ergebnisse liefern als professionelle Data Scientists im Unternehmen.

„Der Trend zur Digitalisierung treibt die Nachfrage nach Analytik in allen Bereichen der modernen Wirtschaft und Verwaltung an“, sagt Carlie J. Idoine, Research Director bei Gartner. „Die rasanten Fortschritte in den Bereichen künstliche Intelligenz, Internet of Things und SaaS (Cloud)-Analytik und BI-Plattformen machen es für Laien einfacher und kostengünstiger als je zuvor, effektive Analysen durchzuführen und ihre Entscheidungen besser zu untermauern.“

Die aktuelle Umfrage von Gartner unter mehr als 3.000 CIOs zeigt, dass die IT-Verantwortlichen Analytik und BI als die optimalen Technologien zur Differenzierung für ihre Unternehmen betrachten. Laut den Marktkennern fließen in sie auch die meisten Neuinvestitionen: Mit Analyse-Self-Service-Funktionen soll eine datengetriebene Kultur im gesamten Unternehmen geschaffen werden. Alle Fachanwender sollen damit zu einer Steigerung der Geschäftsergebnisse beitragen.

Schulung und Support sind ausschlaggebend

„Wenn Unternehmen lediglich den Zugriff auf Daten und Tools ermöglichen, funktionieren Self-Service-Initiativen oft nicht gut“, so Idoine. „Das liegt daran, dass die Erfahrungen und Fähigkeiten von Geschäftsanwendern innerhalb der Unternehmen oft sehr unterschiedlich sind. Daher sind Schulungs-, Support- und Onboarding-Prozesse erforderlich, um den meisten Self-Service-Benutzern zu helfen, aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.“

Die  Implementierung von Self-Service-Analytics und BI müsse gut geplant werden, denn in großen Unternehmen könnten „Selbstbedienungsinitiativen für alle“ schnell auf Hunderte oder Tausende von Benutzern treffen. Um  Chaos zu vermeiden, sei es wichtig, die richtigen Organisations- und Prozessänderungen zu identifizieren, bevor  entsprechende Projekte gestartet werden.

4 Bereiche bilden die Basis

Gartner empfiehlt, vier Bereiche zu adressieren, um eine solide Grundlage für Self-Service-Analytik und BI zu schaffen

1. Die Ausrichtung von Self-Service-Initiativen an Unternehmenszielen und die Kommunikation erfolgreicher Anwendungsfälle.

„Es ist wichtig, den Wert eines Self-Service-Ansatzes für Analytik und BI zu untermauern, indem man seine Wirkung kommuniziert und Erfolge direkt mit guten Ergebnissen für das Unternehmen in Verbindung bringt“, sagt Idoine. „Dies stärkt das Vertrauen in den Ansatz und rechtfertigt eine weitere Unterstützung. Darüber hinaus ermutigt es mehr Nutzer, sich zu engagieren und die Verfahren auf ihre eigenen Bereiche anzuwenden.“

2. Einbindung von Anwendern in Konzeption, Entwicklung und Unterstützung von Self-Services.

„Die Schaffung und Durchführung erfolgreicher Self-Service-Initiativen bedeutet, Vertrauen zwischen dem IT-Team und den Geschäftsanwendern zu schaffen und zu erhalten“, so Idoine. „Es gibt keine technische Lösung, um Vertrauen aufzubauen, aber ein formeller Prozess der Zusammenarbeit von Beginn an wird einen großen Beitrag dazu leisten, IT- und Geschäftsanwendern dabei helfen, zu verstehen, was jede Partei von der anderen benötigt, um Self-Services erfolgreich zu nutzen.“

3. Ein flexibler Ansatz für Data Governance

„Der Erfolg einer Self-Service-Initiative wird in hohem Maße davon abhängen, ob das Governance-Modell für Daten und Analysen flexibel genug ist, um Freiform-Analysen von Benutzern zu ermöglichen und zu unterstützen“, sagt Idoine. Strenge, unflexible Rahmenbedingungen würden Gelegenheitsanwender eher abschrecken. Andererseits werde ein Mangel an ordnungsgemäßer Governance die Nutzer mit irrelevanten Daten überschütten oder ernsthafte Risiken bei Verstößen gegen Vorschriften mit sich bringen. „IT-Führungskräfte müssen die richtige Balance zwischen Governance und Selbstbedienung finden, um Self-Services erfolgreich und skalierbar zu machen“, fügt sie hinzu.

4. Business-User mit Onboarding-Plan ausstatten.

„Datenexperten müssen begeisterte Self-Service-Benutzer mit der richtigen Anleitung unterstützen, wie die Tools schnell in Betrieb genommen können und für ihre spezifischen Geschäftsprobleme genutzt werden können“, so Idoine. Ein formeller Onboarding-Plan helfe, diesen Prozess zu automatisieren und zu standardisieren und ihn skalierbarer zu machen, wenn sich die „Selbstbedienung“ im gesamten Unternehmen ausbreite.

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