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Informationssicherheit der Firmen liegt deutlich im roten Bereich

Die Informationssicherheit der deutschen Firmen tritt seit letztem Jahr auf der Stelle und weist unverändert hohe Defizite auf. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt der Business Information Risk Index 2018 von Carmao, für den über 2.000 Führungskräfte befragt wurden. Aktuell liege lediglich der Finanzsektor leicht über der kritischen Grenze, alle weiteren neun untersuchten Branchen befinden sich teilweise tief im roten Bereich.

Obwohl die Cyber-Risiken immer offensichtlicher geworden sind und gesetzliche Maßnahmen einen Handlungsdruck erzeugt haben, habe sich am Niveau der Informationssicherheit seit letztem Jahr aus der Perspektive der Business Manager nicht viel geändert. Der branchenübergreifende Business Information Risk-Index (BIR-I) liege bei lediglich 65,91 von maximal 100 Punkten – und damit deutlich im kritischen Bereich, der unterhalb von 75 Punkten beginnt. Letztes Jahr hatte er noch bei 63,24 gelegen. „Das nur leichte Plus belegt deutlich, dass es noch nicht zu einer nennenswerten Aufbruchstimmung in den Unternehmen gekommen ist“, leitet der Carmao-Geschäftsführer Ulrich Heun aus diesen Ergebnissen ab.

Immerhin sei aber ein gewisser Anstieg bei den entsprechenden Investitionen zu verzeichnen, außerdem habe sich das Top-Management des Sicherheitsthemas deutlich stärker als bisher angenommen. Dem stehe allerdings gegenüber, dass das von den Führungskräften empfundene Niveau der Informationssicherheit gegenüber dem Vorjahr sogar etwas gesunken ist.

Eine ähnliche Erkenntnis gelte für das gestiegene Risikobewusstsein. Beide Entwicklungen stellen für Heun jedoch keine wirkliche Überraschung dar. „Das Thema ist wesentlich öffentlicher geworden, deshalb wird inzwischen genauer und kritischer hingeschaut“, verweist er auf eine gewachsene Sensibilität für die Notwendigkeiten einer höheren Unternehmens-Resilienz. „Dies lässt für die weitere Zukunft hoffen.“

Finanzsektor liegt vorn

Dem BIR-I zufolge ist aber nicht nur das Niveau der Informationssicherheit gegenüber 2017 relativ unverändert geblieben, sondern auch in der branchenvergleichenden Betrachtung habe sich wenig geändert. Spitzenreiter im Ranking ist weiterhin der Finance-Sektor mit den Banken und Versicherungen, gefolgt von den Energieversorgern und der Elektronikbranche.

Auf den hinteren Plätzen gab es jedoch gewisse Verschiebungen. So habe sich die Lebensmittelindustrievom letzten Rang im Vorjahr immerhin auf den achten Platz vorarbeiten können, während die Logistik nun neues Schlusslicht sei. Auch der Healthcare-Bereich habe einen Platz verloren und rangiere nur noch an siebter Stelle, dagegen hat sich die chemisch-pharmazeutische Industrie auf Platz sechs im Branchenranking verbessert.

Methodik: Der Business Information Risk-Index gibt Auskunft über das Informationssicherheitsniveau im Business der Unternehmen. Der Analyse liegt eine Befragung von 2.051 Fachbereichsverantwortlichen aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 10 Mio. Euro in den 10 wichtigsten Branchen zugrunde. Die Besonderheit des BIR-I bestehe darin, dass er auf den Einschätzungen der Business Manager mit ihrem Bedarf an sicheren Infrastrukturbedingungen beruht. Durchgeführt wurde die Befragung im Auftrag von Carmao vom digital intelligence institute (dii).

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