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Cyberkriminelle erbeuten Kryptowährung in Millionenhöhe via Social Engineering

Bildquelle: Pixabay

Vom derzeitigen Bitcoin- und Blockchain-Hype scheinen auch Cyberkriminelle zu profitieren. So schätzt Kaspersky Lab, dass Cyberkriminelle im vergangenen Jahr mittels neuer und bewährter Social-Engineering-Methoden mehr als 21.000 ETH (Ether) beziehungsweise zehn Millionen US-Dollar erbeuten konnten.

Eine Analyse der über die Kaspersky-Produkte gemessenen Bedrohungen bestätige den Trend: mehr als hunderttausend Alarme wurden im Zusammenhang mit Kryptowährungen ausgelöst. Derzeit haben es die Cyberkriminellen verstärkt auf Investoren im Krypto-Startup-Bereich abgesehen; sie missbrauchen namhafte Kryptowährungsprojekte und Twitter-Konten prominenter Personen für ihre Betrügereien.

Im Fokus stehen Investoren

Investoren, die an ICO-Optionen (Initial Coin Offering) interessiert sind, stehen laut den Experten von Kaspersky Lab aktuell im Fadenkreuz der Cyberkriminellen. Ein Lockmittel: gefälschte Webseiten interessanter ICO-Projekte sowie Phishing-Mails, die eine E-Wallet-Nummer für Investoren zur Übermittelung der Kryptowährung beinhaltet.

Unter den ICO-Fälschungen sollen sich einige namenhafte Projekte befinden. So konnten Cyberkriminelle über ein angebliches über Twitter verbreitetes Angebot von ,Switcheo ICO‘ insgesamt 25.000 US-Dollar von Opfern weltweit erbeuten, über eine Phishing-Seite im Namen des ,OmaseGo ICO‘-Projekts sogar Kryptowährung im Wert von mehr als 1,1 Millionen US-Dollar. Auch stiegen Cyberkriminelle schnell auf Gerüchte einer Telegram ICO ein und erstellten hunderte gefälschter Seiten, die angeblich auf der Suche nach Investoren waren.

Cyberkriminelle wissen um die Schwächen

Ein weiterer Trend: Opfern wird im Tausch gegen eine geringe Summe Kryptowährung eine spätere höhere Auszahlung derselben Währung versprochen. Die Experten von Kaspersky Lab nennen dieses neue Phänomen „Kryptowährung-Giveaway-Betrug“. Dabei setzen die Kriminellen auf gefälschte Social-Media-Konten prominenter und erfolgreicher Geschäftsleute wie Elon Musk oder Pavel Durov (Gründer des Messanger-Diensts Telegram).

„Die Ergebnisse unserer Forschung zeigen, dass Cyberkriminelle stets auf dem neuesten Stand zu bleiben scheinen und Ressourcen entwickeln, um die bestmöglichen Ergebnisse beim Kryptowährungsphishing zu erzielen“, so Nadezhda Demidova, Lead Web Content Analyst bei Kaspersky Lab. „Die neuen Betrugsmodelle basieren auf einfachen Social-Engineering-Methoden, heben sich jedoch von herkömmlichen Phishing-Angriffen ab, da die Cyberkriminellen damit Millionen von Dollars erbeuten können. Ihr Erfolg legt nahe, dass sie wissen, wie sie den menschlichen Faktor, der immer einer der schwächsten Glieder in der Cybersicherheit war, ausnutzen können.“

Verschlüssler oder Miner? Rakhni-Trojaner entscheidet flexibel

Kaspersky Lab warnt derzeit auch vor dem Trojaner ,Rakhni‘, der sehr flexibel in der Infizierungsart seiner Opfer agiert. Dieser wird über kompromittiert E-Mail-Anhänge verbreitet und entscheidet nach dem Öffnen der Datei durch den Nutzer, ob er auf dem System als Verschlüsselungs- oder als Miner-Programm aktiv wird. Rakhni treibt derzeit vor allem in Russland (95,57 Prozent) sein Unwesen, 0,49 Prozent der Infizierungen betreffen deutsche Nutzer.

Kaspersky-Tipps zum Schutz der eigenen Kryptowährung

    • Kostenlose Kryptowährung ist meist zu schön, um wahr zu sein. Offizielle Quellen informieren über die kostenlose Verteilung von Kryptowährungen, mögliche kostenlose Angebote solle man hier verifizieren.
    • Vor der Übertragung von Ersparnissen überprüfen, ob eventuell Dritte mit der Wallet-Transaktion verknüpft sind. Blockchain-Browser wie etherscan.io oder blockchain.info ermöglichen Nutzern, detaillierte Informationen über jede Transaktion mit Kryptowährung anzuzeigen und festzustellen, ob die jeweilige Wallet gefährlich sein könnte.
    • Stets die Hyperlink-Adressen und Daten in der Browser-Adressleiste überprüfen und auf Korrektheit achten. Es sollte zum Beispiel „blockchain.info“ und nicht „blackchaen.info“ heißen.
    • Die Adresse zum Wallet sollte in einem Tab gespeichert sein und nur von dort aus aufgerufen werden, um Fehler in der Adressleiste zu vermeiden, die auf Phishing-Seiten leiten können.
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