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E-Commerce: Stationär drängt ins Netz

Wie in den vergangenen Jahren konnte der deutsche E-Commerce-Umsatz auch in 2017 deutlich zulegen. Die deutschen Top 100 E-Commerce-Händler erwirtschafteten einen Umsatz – mit physischen Gütern – von 30,5 Mrd. Euro. Verglichen mit den Online-Umsätzen im Jahr 2016 (27,4 Mrd. Euro) bedeutet dies eine Umsatzsteigerung von gut 11,3 Prozent. Dies ergab die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2018“.

Amazon führt nach wie vor das Ranking an. Mit einem eigenen Retail-Umsatz von 8,8 Mrd. Euro behält das Unternehmen einen großen Vorsprung zum Zweitbesten, Otto.de, das 3 Mrd. Euro Umsatz verbuchen konnte. Den dritten Platz belegt, wie schon im Vorjahr, Zalando mit 1,3 Mrd. Euro. Zusammen erzielten die Top-3-Online-Händler einen Umsatz von 13,1 Mrd. Euro und machen 43 Prozent des Umsatzes des gesamten Rankings der führenden 100 Online-Händler aus.

Online-Pureplayer wenig stationär

„Unumstritten ist der Trend im Handel, sowohl online als auch stationär Geschäfte zu betreiben“, stellt Christoph Langenberg, E-Commerce-Experte beim EHI, fest, „aber offensichtlich macht man häufiger den Schritt von stationär zu online als andersherum.“

Insgesamt sind 68 Unternehmen der Top 100 Online-Händler auch stationär aktiv. Von diesen haben allerdings die meisten (57) ihre Wurzeln im stationären Handel oder im Versandhandel. Nur 11 von ihnen sind ehemalige Online-Pureplayer, die also zuerst im E-Commerce tätig waren.

Unter diesen 11 gibt es zudem nur 3 Händler, die mehr als 5 stationäre Stores haben, Misterspex (10), Cyberport (13), Mytoys (17). Weitere wie Zalando und Home24 betreiben stationär ausschließlich Outlet-Formate mit Sonderabverkäufen. Der Trend fällt bei genauerer Analyse also sehr deutlich zugunsten des Online-Handels aus und bezieht sich auf stationäre Händler, die vermehrt ins Netz drängen – Online-Händler mit Ursprung im Netz zieht es sehr viel weniger in die Einkaufsstraßen der Städte.

Die Strategie in beiden Vertriebskanälen – also on- und offline – aktiv zu sein, scheint sich auszuzahlen. Mediamarkt, Saturn und Ikea profitieren mit über 30 Prozent von einem überdurchschnittlich großen relativen Umsatzwachstum im E-Commerce. Allerdings: Auch wenn der Spitzenreiter des Rankings, Amazon, nur 9 Prozent Umsatzwachstum im eigenen Retail-Online-Handel verbuchen kann, ist das absolut gesehen (700 Mio. Euro) immer noch am meisten und hält die Mitbewerber auf großem Abstand.

 

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