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Digitale Transformation: Nur wenige deutsche Unternehmen haben sie fest in ihrer DNA verankert

Lediglich sechs Prozent der deutschen Unternehmen haben die digitale Transformation bereits fest in ihrer DNA verankert. Der Großteil kämpft derzeit noch mit Hindernissen wie Datenschutz und Cybersicherheit.

Quelle: Dell

Laut den Ergebnissen des Digital Transformation Index (DTI) von Dell Technologies ist in Deutschland die Zahl derer, die sich auf der höchsten Stufe der digitalen Reifeskala wiederfinden, im Vergleich zu 2016 zwar gestiegen, macht aber nach wie vor nur einen Bruchteil der befragten Unternehmen aus. Der größte Teil landet auf den Stufen zwei und drei, wobei gegenüber 2016 eine leichte Wanderungsbewegung von Stufe drei auf zwei zu verzeichnen ist. Weniger erfreulich sei, dass es mehr als jedes vierte Unternehmen nur auf eine der beiden letzten Stufen schafft.

Die digitale Reife der befragten deutschen Unternehmen

  • Digital Leader: Bei dieser Gruppe ist die digitale Transformation fest in der Unternehmens-DNA verankert. Ihr gehören heute nach eigenem Bekunden nur 6 Prozent der befragten Unternehmen an. 2016 waren es 5 Prozent
  • Digital Adopter: Diese Unternehmen verfügen bereits über einen ausgereiften Transformationsplan und entsprechende Investitionsmittel. 2018 sind es 21 Prozent gegenüber 15 Prozent  vor zwei Jahren.
  • Digital Evaluator: Sie tasten sich noch behutsam an die Transformation heran und planen zugehörige Initiativen und Investitionen für die Zukunft. 2018 gehören dieser Gruppe 31 Prozent der Unternehmen an, 2016 waren es noch 35 Prozent.
  • Digital Follower: Sie haben bislang kaum Investitionen in die Digitalisierung getätigt. Ihre Zukunftspläne haben noch einen sehr vorläufigen Charakter. Dieser Gruppe gehören derzeit 33 Prozent  der Unternehmen an und damit fast genauso viele wie vor zwei Jahren (32 %).
  • Digital Laggard: Diese Unternehmen stellen die Nachzügler der digitalen Transformation dar. Sie haben keinen dedizierten Digitalisierungsplan und stellen auch praktisch keine Investitionsmittel bereit. Sie machen 2018 9  Prozent aus – gegenüber 13 Prozent im Jahr 2016.

Digitale Transformation: Die Hürden

Neben der digitalen Reife ermittelt der DTI auch die Herausforderungen, denen sich die deutschen Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation gegenübersehen. Mit 83 Prozent gab eine überwältigende Mehrheit von ihnen an, mit großen Hindernissen zu kämpfen. Die fünf größten davon sind:

  • Datenschutz und Cybersicherheit (37 %);
  • regulatorische und gesetzliche Veränderungen (26 %);
  • eine mangelnde digitale Kultur im Unternehmen (25 %);
  • unzureichende Budgets und Ressourcen (24 %);
  • sowie Informationsüberflutung (23 %).

Diese Hürden tragen dazu bei, dass der Transformationsprozess häufig nicht wie gewünscht voranschreitet. So sind 59 Prozent der befragten deutschen Umfrageteilnehmer der Meinung, dass die digitale Transformation in ihrem gesamten Unternehmen weiter verbreitet sein sollte. 32  Prozent von ihnen befürchten, im Lauf der nächsten fünf Jahre ins digitale Hintertreffen zu geraten. Lediglich 28 Prozent glauben, eher selbst disruptiv zu sein als disruptiert zu werden.

Um die Hürden bei ihrer digitalen Transformation zu überwinden, ergreifen die befragten deutschen Unternehmen verschiedene Maßnahmen. Die häufigsten davon:

  • 48 Prozent bauen Sicherheit und Datenschutz von Grund auf in alle Geräte, Anwendungen und Algorithmen ein;
  • 43 Prozent nutzen digitale Technologien, um die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zu beschleunigen;
  • 37 Prozent begegnen dem notorischen Fachkräftemangel, indem sie das nötige Know-how intern weiterentwickeln und etwa ihren Mitarbeitern Programmierkenntnisse vermitteln;
  • 35 Prozent teilen nötiges Wissen funktionsübergreifend. Sie statten IT-Führungskräfte mit Business-Know-how und Business-Führungskräfte mit IT-Know-how aus.

Der Faktor Zeit ist von größter Bedeutung

Investieren wollen die befragten deutschen Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren vor allem in Cybersicherheit (49 %), Multi-Cloud-Umgebungen (37 %) und IoT-Technologien (36 %). Investitionen in aufkommende Technologien wie Blockchain oder Quantencomputer haben immerhin bereits 14 Prozent beziehungsweise 11 Prozent geplant.

„Es ist ja nun schon länger die Rede davon, dass wir uns an der Schwelle zu tiefgreifenden Veränderungen befinden. Das stimmt heute aber nicht mehr, denn wir haben diese Schwelle schon überschritten. Die neue digitale Ära ist bereits angebrochen und prägt die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und unsere Unternehmen führen“, sagt Doris Albiez, Senior Vice President & General Manager Dell EMC Deutschland. „Der Faktor Zeit ist deshalb von größter Bedeutung. Die deutschen Unternehmen müssen sich jetzt transformieren und sollten dabei wenn nötig auch vor radikalen Veränderungen nicht zurückschrecken.“

„Die Entwicklung unserer Gesellschaft befindet sich derzeit an einem ganz entscheidenden Punkt; nämlich dort, wo Technologie, Wirtschaft und Mensch zusammenwirken, um eine vernetztere Welt zu schaffen“, so Dinko Eror, Senior Vice President and Managing Director von Dell EMC in Deutschland. „Allerdings werden nur Technologie-zentrierte Unternehmen die Vorteile eines digitalen Geschäftsmodells genießen können, nämlich verbesserte Agilität, automatisierte Prozesse und damit unter dem Strich eine höhere Kundenzufriedenheit. Deshalb muss die digitale Transformation für deutschen Unternehmen oberste Priorität haben.“

Methodik: Der Digital Transformation Index (DTI) wird von Dell Technologies in Zusammenarbeit mit Intel durchgeführt, um den Status quo der digitalen Transformation zu ermitteln. Er basiert auf der Selbsteinschätzung von Unternehmen zu kritischen Fragen der Digitalisierung, ihren Strategien zur IT- und Workforce-Transformation sowie geplanten Investitionen. Der Index wurde nach 2016 in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal erhoben und resultiert aus einer weltweiten Umfrage, an der auch 150 deutsche Unternehmen beteiligt waren. Für den DTI 2018 hat das Forschungsunternehmen Vanson Bourne insgesamt 4.600 Entscheider in 42 Ländern befragt. Die weltweiten Ergebnisse der Umfrage werden Anfang 2019 veröffentlicht.

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