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Plattform-Nutzung: Konsumenten sind bereit, dafür zu zahlen

Plattformen in unterschiedlichen Bereichen sind bereits fest im Nutzungsverhalten der Konsumenten verankert, die durchaus bereit sind, monatlich oder je Nutzung eine Gebühr für die Plattform zu bezahlen.

„Plattformen erfahren durch die Digitalisierung aktuell eine unglaubliche Beschleunigung, starten als Geschäftsmodell richtig durch und verändern die Wettbewerbslandschaft nachhaltig”, unterstreicht Professor Dr. Werner Reinartz, Direktor der IFH-Förderer, die Relevanz des Themas.

Plattformnutzung: Preisbereitschaft beachtlich

Die Studie „Gamechanger Plattformökonomie –Verhaltensänderungen verstehen und Spielregeln bedienen“ unterstreiche, wie hoch der Stellenwert von Plattformen im Konsumentenalltag ist. So zeige sich u. a., dass Konsumenten bereit seien, allein für die grundlegende Nutzung von Plattformen zu bezahlen. So gaben die Befragten an, dass sie zwischen sieben und elf Euro monatlich bezahlen würden, um bei Amazon bestellen zu können – und das, ohne weitere Prime-Leistungen zu erhalten.

Auch YouTube-Nutzer würden monatlich ein „Eintrittsgeld“ zahlen, um die bisher kostenfreien Inhalte der Videoplattform abrufen zu können. Am höchsten falle die Preisbereitschaft für die Nutzung von Flug- oder Mietwagenplattformen aus. Bis zu 41 Euro würden Nutzer hierfür je Buchung in die Hand nehmen.

Und warum ist das so? Plattformen gelten als modern, praktisch und flexibel. Ein Blick auf die Bewertungsdimensionen zeige: Plattformen werden bei allen Leistungskriterien besser bewertet als lineare Geschäftsmodelle. Lediglich in Sachen Einfachheit sind lineare Angebote (noch) konkurrenzfähig – sicherlich auch, weil sich durch die (zu) große Auswahl auf Plattformen die Komplexität für Konsumenten erhöht.

Lineare Geschäftsmodelle unter Druck

Auch der Blick auf den Informations- und Kaufprozess verdeutliche, welcher Druck gegenwärtig schon von Plattformangeboten ausgeht. So bündeln Flug- und Mietwagenplattformen fast drei Viertel der Informationssuchen und für die Buchung bleiben Konsumenten der Plattform treu. Das Ersetzen anderer Anbieter erfolge in diesen Fällen auch sehr bewusst.

Was heißt das für die Praxis? Wie auch im Kontext der Digitalisierung generell gelte: Die Handelsakteure müssen aktiv werden. Die Studienautoren beleuchten hierfür vor allem die drei Haupthandlungsalternativen:

  • Innovation (Plattform als Geschäftsmodell),
  • Kooperation (Plattform als Absatzkanal) und
  • Konfrontation (Plattformen als Wettbewerber).

„Hersteller und Händler müssen genauestens evaluieren, welche Strategie im Umgang mit Plattformen die richtige für sie ist. Nur die wenigsten können erfolgreich Plattform werden und gerade kooperative vs. konfrontative Ansätze hängen stark vom eigenen Angebot, der jeweiligen Zielgruppe und der eigenen Markenpositionierung ab“, erläutert Dr. Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung des IFH Köln, die Handlungsalternativen.

 

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