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Gartner: Digitalisierung reicht nicht – CIOs müssen fit sein für weitere Veränderungen

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Auch wenn die Digitalisierung in Organisationen in EMEA immer mehr an Bedeutung gewinnt, bleiben diese Organisationen doch anfällig für Umbrüche im Markt und für Kräfte, die Unsicherheit und Druck auf CIOs ausüben. Laut der jährlichen globalen Umfrage von Gartner unter CIOs haben neunzig Prozent der Unternehmen in den letzten vier Jahren eine Wende erlebt. Da 2020 voraussichtlich noch volatiler sein wird als 2019, müssen CIOs ihren Unternehmen helfen, die Fähigkeiten zu erwerben, die sie benötigen, um die nächste Veränderung zu überstehen.

„Einfach digital zu sein, wird nicht mehr ausreichen. 41 Prozent der CIOs in EMEA betreiben bereits ausgereifte digitale Unternehmen, im Vorjahr waren es noch 35 Prozent. Es sind die kommenden Veränderungen, die das Problem darstellen, nicht die Digitalisierung“, sagt Andy Rowsell-Jones, Vice President und Analyst bei Gartner. „Niemand ist immun gegen wirtschaftliche, geopolitische, technische oder gesellschaftliche Veränderungen, die im Jahr 2020 und darüber hinaus häufiger auftreten dürften. Diese Wendungen können verschiedene Formen annehmen und die Fähigkeiten eines Unternehmens in vielerlei Hinsicht stören.“ Die Analysten präsentierten die Umfrageergebnisse während des Gartner IT Symposium/Xpo in Barcelona.

Die „Fitness“ wird geschwächt

Die Art und Schwere der von den CIOs gemeldeten Veränderungen war unterschiedlich. In EMEA umfassten sie negative regulatorische Eingriffe (41 % der CIOs), organisatorische Störungen (40 %) und einen starken operativen Kostendruck (40 %).

„Diese und andere Vorkommnisse wie IT-Serviceausfälle oder Naturkatastrophen haben die Geschäfte von Unternehmen beeinflusst und machen Innovationen in den meisten Fällen schwieriger“, sagte Rowsell-Jones. Er fügte hinzu, dass Veränderungen auch die Reaktionsfähigkeit stören: 36 Prozent der EMEA-CIOs gaben an, dass die Markteinführung neuer Geschäftsinitiativen behindert, die Zeitspanne bis zur Wertschöpfung beinflusst und letztendlich der Erfolg geschmälert wurde.

„Turns“ schwächen auch die Fähigkeit eines Unternehmens, „Fitness“ aufzubauen. 34 Prozent der CIOs sind eigenen Angaben zufolge im Wettlauf um die richtigen Talente im Rückstand, 30 Prozent leiden unter einem verlangsamten oder negativen IT-Budgetwachstum und 32 Prozent fehlen die Mittel für neue Projekte. „Egal, was es ist, bereiten Sie sich auf eine Wende vor, bevor Sie versuchen, sie zu umgehen“, so der Rat von Rowsell-Jones.

Fitte Organisationen werden durch Veränderungen gestärkt

In der globalen Umfrage teilte Gartner die Organisationen der Befragten, die eine schwere Wende erlitten hatten, anhand der Geschäftsergebnisse in zwei Gruppen:„fit“ und „fragil“. Die Analysten untersuchten über 50 organisatorische Leistungsmerkmale, um festzustellen, was die beiden Gruppen unterscheidet.

Die Ergebnisse wurden in drei Themenbereiche gebündelt:Ausrichtung, Antizipation und Anpassungsfähigkeit, die auf unterschiedliche Führungsprioritäten hindeuten. Zum Beispiel sorgen Führungskräfte von „Fit-Organisationen“ in Krisenzeiten dafür, dass das Unternehmen zusammenhält, während es sich in eine neue Richtung bewegt. Sie suchen aktiv nach neuen Trends oder Situationen, die Veränderungen erfordern. Sie gehen kalkulierte Risiken ein, vertrauen aber der Stärke des Kerngeschäfts. Führungskräfte in anfälligen zerbrechlichen Unternehmen seien in allen Punkten schlechter aufgestellt.

Die Unterschiede zwischen starken und fragilen Organisationen enden indes nicht mit Führungsverhalten. Interne Institutionen und Prozesse seien ebenfalls von Bedeutung. So wurden beispielsweise disziplinierte IT-Investitionsentscheidungen und eine klare Strategie als Schlüsselbereiche für die Ausrichtung von fitten Unternehmen genannt. Laut der Umfrage verfügen 53 Prozent der widerstandsfähigen globalen Unternehmen über ein flexibles IT-Finanzierungsmodell, um auf Veränderungen zu reagieren, verglichen mit 43 Prozent in EMEA.

Ein weiteres Differenzierungsmerkmal sei eine solide Beziehung zum CEO. Sie helfe CIOs, sich über anstehende Änderungen der Geschäftsstrategie zu informieren. In EMEA berichten 43 Prozent der CIOs direkt an ihre CEOs. Dies zeige, dass die EMEA-CIOs Ziele und Ausrichtung mit den Geschäftsführern abstimmen.

Fokus 2020: Cybersicherheit, RPA und AI

Fitte IT-Führungskräfte nutzen die IT, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen und Unternehmen dabei zu unterstützen, Veränderungen frühzeitig zu antizipieren. Ähnlich wie die „Global Fit CIOs“ lege großer Prozentsatz der EMEA-CIOs in den nächsten 12 Monaten den Schwerpunkt auf Cybersicherheit, Robotik-Prozessautomatisierung (RPA) und Künstliche Intelligenz.

Fazit: Die IT-Organisation sei verantwortlich für die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens. „In einem widerstandsfähigen Unternehmen machen IT-Leiter ihre Abteilungen zu einem Instrument des Wandels“, so Rowsell-Jones. „60 Prozent der weltweit tätigen Unternehmen schätzen die Klarheit und Effektivität der IT-Governance sehr hoch ein. Ebenso bewerten 51 Prozent der EMEA-CIOs die IT-Governance ihres Unternehmens als effektiv oder hochwirksam. IT-Governance kann die Ressourcen-Zuteilung in Zeiten von Störungen koordinieren –  was für eine IT-Organisation Überlebensvorteile bietet. Digitalisierung ist nicht mehr der Weg zum Wettbewerbsvorteil – wie flexibel Unternehmen auf Veränderungen reagieren können und wie CIOs sich organisieren, um mit Veränderungen umzugehen, das wird ihren Erfolg in der Zukunft bestimmen – insbesondere im Jahr 2020.“

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