KI ist für Unternehmen spannend und vielversprechend. Doch wo und wie fängt man damit an? Genau das ist das Problem vieler Unternehmen: 68 Prozent der Unternehmensvertreter, in deren Unternehmen noch keine KI-Initiativen vorhanden sind, wissen nicht, wie sie sich KI nähern sollen. Wen dieses Problem lähmt und inaktiv zurücklässt, der verpasst den Anschluss und eine große Chance für sein Unternehmen.
Unternehmen, die bereits über KI-Initiativen verfügen, machen es vor. Sie begegnen dem Thema KI mittels externer Berater (42 %), informieren sich auf Messen (25 %) und gehen Partnerschaften ein (24 %), so Ergebnisse einer Umfrage von BearingPoint unter 600 Unternehmensvertretern für den „Digitalisierungsmonitor 2020“. Auch Start-ups sind als Partner für Kollaborationen oder Austausch begehrt (20 %). KI ist jedoch kein theoretisches Phänomen. So zeigen 21 Prozent der Befragten Tatkraft und experimentieren mit KI in eigenen „Spezialprojekten“ oder Innovation Labs.
Ohne Daten keine KI
Ein weiterer Vorsprung der KI-Pioniere zeigt sich in Bezug auf die Voraussetzungen rund um Daten in Unternehmen. Während die Abhängigkeit einer erfolgreichen KI von Verfügbarkeit, Qualität und Nachvollziehbarkeit der Daten vom Durchschnitt der Befragten durchaus anerkannt wird (62 %), schätzen Unternehmen mit KI diese deutlich elementarer ein (99 %). Ohne Daten ist KI schlicht nicht möglich.
Trotz der immensen Wichtigkeit von Daten sind allgemein Verfügbarkeit (43 %), Qualität (39 %) sowie Analysekompetenz (37 %) noch zu wenig ausgeprägt. Das verhindert in vielen Unternehmen einen erfolgreichen Start von KI-Projekten. Unternehmen ohne KI-Initiativen haben hier besonders großen Nachholbedarf, zeigen unsere Ergebnisse – gerade im Vergleich zu Unternehmen mit KI-Projekten: Verfügbarkeit (25 vs. 65 %), Qualität (27 vs. 52 %) und Analysekompetenz (21 vs. 56 %).
Umfassende Datenmanagementkonzepte gewinnen dadurch ebenfalls an Bedeutung, sind aber noch nicht ausgereift. Rund jeder Fünfte nutzt ein ganzheitliches Datenmanagementkonzept (23 %). 16 Prozent der Befragten geben an, aus rechtlichen Gründen nicht bereit zu sein, systematisch Daten zu sammeln beziehungsweise auszuwerten.
Das bringt Unternehmen weiter
Im „Digitalisierungsmonitor 2020“ hat BearingPoint vier unterschiedliche KI-Entwicklungsstufen identifiziert – vom Nachzügler bis hin zum Innovator. Hier können sich Unternehmen selbst einordnen und Tipps für den Einsatz und den Ausbau von KI im Unternehmen gewinnen. Auch für die Innovatoren, die vielleicht schon vier bis fünf Pilotprojekte erfolgreich etabliert haben und KI als Enabler zur Effizienzsteigerung nutzen, hat BearingPoint die nächsten Entwicklungsschritte ermittelt.
„Eine gute Nachricht für die sogenannten Nachzügler: Es ist noch nicht zu spät, sich mit dem Thema KI auseinanderzusetzen. Diese Unternehmen sollten mit der Identifizierung geeigneter interner und externer Multiplikatoren beginnen sowie Use Cases und Pilotprojekte diskutieren. Wichtig ist, sich in der Anfangsphase nicht von den noch fehlenden Prozessen und Zuständigkeiten für die Nutzung von Daten entmutigen zu lassen. Darüber hinaus gilt es für Unternehmen, die sich an ersten KI-Projekten versuchen, einen konkreten Fehler zu vermeiden – das Scheitern an zu hohen Erwartungen. Es ist wichtig, realistische Erwartungen an KI-Initiativen zu definieren“, so Theodor Schabicki, Partner bei BearingPoint. „Wer von der großartigen Technologie und ihren Möglichkeiten profitieren will, muss schlichtweg irgendwann damit anfangen. Sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Pilotprojekte zu etablieren, ist der erste Schritt in die richtige Richtung“, ergänzt Schabicki.