Die Automobilindustrie wird durch Connected Cars mit der größten Veränderung ihrer Geschichte konfrontiert und steht plötzlich in Konkurrenz zu Internetunternehmen. Konkurrenz zu Internetunternehmen. Zugleich ist diese Entwicklung Nährboden für zahlreiche neue Geschäftsmodelle im B2C- und B2B-Bereich.
Dazu veröffentlicht das Forum Digitale Transformation und Internet of Things im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. heute das dritte Diskussionspapier der Connected-Cars-Serie und trifft fünf Vorhersagen zu Connected Cars. Nach den ersten beiden Papieren zu „Services“ und „Chancen und Risiken für die künftigen Anbieter im Automobilmarkt“, beleuchtet und analysiert das aktuelle Papier verschiedene Geschäftsmodelle des vernetzten Fahrens unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Die Digitalisierung definiert auch die Regeln der Automobilindustrie von Grund auf neu. Die gesellschaftlichen Anforderungen ändern sich, autonomes Fahren wird schon jetzt schrittweise Realität, KFZ-Hersteller stehen bisher völlig fremder Konkurrenz gegenüber, schnellere Innovationszyklen stellen die Automobilindustrie vor neue Herausforderungen und Daten entwickeln sich zur wichtigsten Ressource. Vor diesem Hintergrund lassen sich aus dem aktuellen Diskussionspapier „Geschäftsmodelle“ fünf Vorhersagen zu Connected Cars ableiten:
- Nutzen statt Besitzen: Die Ansprüche der Gesellschaft entwickeln sich weg vom Besitzen hin zum Nutzen. Das Statussymbol Auto wird massiv an Wert verlieren, während der Zugang zu verschiedenen Formen der Mobilität umso gefragter sein und stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sein wird.
- Autonomes Fahren: Schon jetzt erleichtern Assistenzsysteme dem Fahrer das Führen seines Fahrzeuges. Eine intelligente Verkehrslenkung kann die bestehende Straßeninfrastruktur optimal auslasten und damit die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden, die durch Staus entstehen, erheblich reduzieren. Das Unfallrisiko wird signifikant sinken.
- Neue Konkurrenz: Die Automobilindustrie steht vor der größten Veränderung ihrer Geschichte. Traditionelle Automobilhersteller müssen sich zunehmend der Konkurrenz aus fremden Branchen stellen und sich gegen Netzwerk- und IT-Dienstleister behaupten. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich entstehen zahlreiche neue Geschäftsmodelle. Sicherheit wird der Schlüsselfaktor sein – Hackerattacken auf Connected Cars sind eine Bedrohung für das Eigentum und die Verkehrssicherheit.
- Schnellere Innovation: Die Digitalisierung definiert die Regeln für den Automobilmarkt neu. Autos haben im Verhältnis zur Konsumentenelektronik deutlich längere Innovationszyklen, sodass verbaute Technik schnell veraltet – diese Lücken werden auch Konkurrenten aus digitalen Branchen füllen.
- Autohersteller als Big-Data-Manager: KFZ-Hersteller werden selbst zu Entwicklern und Anbietern von Cloud-Lösungen. Sie lernen zunehmend, Daten zu verarbeiten und zu veredeln und sich neue Kooperationsmodelle über Branchengrenzen hinweg zu erschließen. Dabei profitieren sie von ihrer Expertise, Allianzen zu bilden und managen.
„Die bislang geltenden Regeln in der Automobilindustrie werden neu definiert“, erklärt BVDW-VizepräsidentAchim Himmelreich. „KFZ-Hersteller müssen sich gegenüber Internetunternehmen behaupten und sich als Digitalunternehmen radikal neu erfinden und die Digitalisierung in das Zentrum ihrer Strategie stellen.“
Das dritte Connected-Cars-Diskussionspapier „Geschäftsmodelle“ steht ab sofort auf der BVDW-Webseite kostenfrei als Download zur Verfügung.