BI-Implementierungen auf Cloud-Basis sind in den letzten beiden Jahren um über 100 Prozent angestiegen. Während Unternehmen bei BI-Projekten, die mehr als zwei Jahre zurückliegen, nur zu 14 Prozent auf die Cloud setzten, trifft dies in neueren Projekten, die in den letzten beiden Jahren durchgeführt wurden, bereits auf 31 Prozent zu.
Von allen des vom Business Application Research Center (BARC) veröffentlichten BI Survey 18 beobachteten Trends verzeichnen Implementierungen auf Cloud-Basis damit den stärksten Anstieg in den letzten zwei Jahren. Auf den Plätzen zwei und drei der Trends mit dem größten Wachstum folgen die visuelle Analyse (68 gegenüber 58 %) und Mobile BI (37 gegenüber 27 %).
“Wir haben über die letzten Jahre hinweg durchgängig einen leichten Anstieg bei Cloud-Projekten beobachtet. Der rapide Anstieg, den wir in den Daten seit 2017 sehen, zeigt, wie beliebt die Cloud im Moment ist“, sagt Dr. Carsten Bange, Gründer und CEO von BARC. „Obwohl der BI-Markt dem CRM-Markt noch hinterherhinkt, haben einige der wichtigsten BI-Anbieter schon jetzt auf eine Cloud-First-Strategie umgestellt. Dies wirkt sich eindeutig darauf aus, für welches Bezugsmodell sich Kunden entscheiden.“
Warum entscheiden sich Unternehmen für ihr BI-Produkt?
Die vier wichtigsten Kaufgründe eines BI-Werkzeuges sind Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Seit 2003 haben sich die Kaufgründe kaum verändert, Schwankungen in diesem Zeitraum betrugen meist weniger als 10 Prozent. Bei der Benutzerfreundlichkeit lässt sich in den vergangenen Jahren noch die größte Veränderung feststellen. Allerdings liegt auch sie in den letzten sechs Jahren relativ konstant bei etwa um die 40 Prozent. In jüngster Zeit ist vor allem die Funktionalität als Kaufargument rückläufig. Hier lässt sich seit 2016 ein Rückgang um mehr als 10 Prozent feststellen.
“Diese Konstanz zeigt, dass sich die Bedürfnisse der Kunden kaum verändert haben“, stellt Dr. Bange fest. „Ein fairer Preis für ein flexibles und funktionales BI-Werkzeug, welches einfach zu bedienen ist, ist das, was Kunden von einem BI-Produkt erwarten. Die Hersteller nehmen das wahr und legen bei der Entwicklung den Schwerpunkt besonders auf Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Flexibilität. Microsofts aggressive Preispolitik für Power BI übt zudem großen Druck auf andere BI-Anbieter aus, was wiederum dazu führt, dass die Preise für BI-Werkzeuge mit Self-Service-Funktionen sinken.“
Unternehmensweite BI-Verbreitung nimmt langsam aber stetig zu
Der durchschnittliche Anteil an BI-Nutzern in Unternehmen, die am BI Survey teilnehmen, ist von 10 Prozent im Jahr 2014 auf 13 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Schaut man sich die Daten genauer an, zeigt sich, dass in Unternehmen, die von sich behaupten, am meisten von ihren BI-Tools zu profitieren („Best-in-Class „), im Durchschnitt 9 Prozent mehr Mitarbeiter BI nutzen als in Nachzügler-Unternehmen (Unternehmen, die den geringsten Nutzen erzielen). Ein klares Indiz dafür, dass ein Zusammenhang zwischen der Anzahl der BI-Nutzer und dem erzielten Nutzen existiert, und damit Anreiz für Unternehmen, so viele Mitarbeiter wie möglich zur Nutzung ihres BI-Tools zu bewegen.
Methodik: Der BI Survey ist eine jährlich von BARC durchgeführte Studie zum BI-Softwaremarkt. Sie basiert auf der Nutzermeinung zur Softwareauswahl, -implementierung und -nutzung von über 3.000 BI-Experten weltweit. Detailliertes Feedback zu 36 BI-Produkten wurde hierbei analysiert und verglichen.