Die digitale Transformation macht auch vor der Consulting-Branche nicht halt. Management- und IT-Beratungen sowie Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften beraten ihre Kunden nicht nur in Fragen der Digitalisierung, sondern müssen sich auch den Herausforderungen ihres eigenen digitalen Wandels stellen. Immer mehr Consulting-Firmen verspüren einen zunehmenden Druck, die eigenen Geschäftsmodelle, Methoden und Tools zu verändern und auf neue Kundenanforderungen und technologische Entwicklungen anzupassen.
Dabei komme beispielsweise digitalen Beratungsinstrumenten und Predictive Analytics Tools mit Self-Service-Funktion im Auswahlprozess für Beratungsmandate eine wachsende Bedeutung zu. Darüber hinaus führen technologische Entwicklungen wie Digital Marketing, Online Commerce und IoT dazu, dass die Datenmengen massiv ansteigen und deutlich mehr unstrukturierte Informationen vorliegen, die im Rahmen von Beratungsmandaten ausgewertet und analysiert werden müssen.
Berater müssen Kundeninteraktionspunkte kontinuierlich messen
Einen besonders hohen Bedarf für digitale und softwaregestützte Beratungs-Tools zur Analyse von Echtzeit- und Massendaten gibt es laut der Lünendonk-Studie „Wie sich der digitale Wandel auf den Consultingmarkt auswirkt“ in Beratungsmandaten rund um die Analyse der Customer Journey sowie dem Monitoring der (digitalen) Kundenschnittstellen. Rund 70 Prozent der befragten Beratungsdienstleister werden in diesem Bereich sehr stark und stark von ihren Kunden beauftragt, um mit Hilfe von Software-Tools Projekte umzusetzen.
„Je mehr digitale und datenbasierte Geschäftsmodelle auf den Markt kommen und die Kundenkommunikation über digitale Kanäle erfolgt, umso wichtiger ist für die Unternehmen die kontinuierliche Messung der Kundeninteraktionspunkte. In die Analyse und Optimierung sind häufig Digitalagenturen und Consulting-Firmen involviert, die entsprechende Analyse-Kompetenzen haben müssen“, beschreibt Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk und Studienverantwortlicher, die Herausforderungen vieler Kunden und Beratungen.
Das Monitoring und die Analyse von Transaktionsdaten, beispielsweise Bestellungen, Bezahlungsprozesse oder Bestandsveränderungen, sind für 66 Prozent der Beratungen ein häufiges Einsatzgebiet für die Nutzung analytischer Software-Tools. Auch hier führe der Trend zu digitalen Geschäftsmodellen und zur Prozessautomatisierung dazu, dass einerseits deutlich mehr digitale Informationen anfallen, die andererseits kontinuierlich überwacht und ausgewertet werden müssen, um Prozessstörungen zu vermeiden. „Realtime-Monitoring, Visualisierung und Process Mining sind in diesem Zusammenhang derzeit wichtige Trends“, so Zillmann weiter.
64 Prozent der Befragten gaben ferner an, dass sie sehr häufig bis häufig beauftragt werden, die Unternehmenssteuerung und das Management Reporting zu optimieren. Ziel ist, die Reporting-Zyklen zu verkürzen und den Empfängern Self-Service-Funktionen bereitzustellen, so dass sie direkt und ohne großen Aufwand auf relevante Kennzahlen und Informationen zugreifen können. „Insbesondere die starke Nutzung von mobilen Endgeräten sowie ein zu hoher Aufwand, immer mehr Informationen in das Berichtswesen zu integrieren, haben den Trend zu Self-Service-BI im Management Reporting massiv verstärkt“, weiß Zillmann.
Investition in Self-Service-Analytics-Tools steigen
Die steigenden Datenmengen bei ihren Kunden führen dazu, dass auch die Beratungen innerhalb ihrer Mandate deutlich mehr Informationen und Daten auswerten und analysieren müssen. 16 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die zu analysierende Datenmenge in den letzten zwei Jahren mehr als vervierfacht hat. In weiteren 42 Prozent der untersuchten Management- und IT-Beratungen sowie Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften müssen aktuell dreimal mehr Daten ausgewertet werden als noch vor zwei Jahren.
„Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, müssen Beratungsdienstleister in moderne Tools investieren, die es ihren Analysten und Beratern ermöglichen, Informationen und Daten schnell in ein Analyse-Tool zu integrieren, Kennzahlen zu visualisieren und Zusammenhänge zu erkennen“, beschreibt Zillmann eine zentrale Herausforderung der Consulting-Branche. „Dazu bedarf es Investitionen in Self-Service-Analytics-Tools sowie in eine digitale Arbeitsplatzumgebung mit virtuellen Meetingräumen, Web-Portalen zur Anbindung der Kundendatenbanken an die eigenen Systeme und einer cloudbasierten IT-Infrastruktur, um Rechenleistungen bei der Analyse von Big Data zu maximieren.“
Kunden stellen neue Anforderungen
Infolge der Entwicklungen rund um die Digitalisierung müssen sich viele Beratungen neu aufstellen und verändern. Aus Sicht der befragten Berater haben Software-Tools zur Erkennung von Zusammenhängen (Predictive Analytics) in Zukunft einen sehr hohen (29 %) bzw. hohen Impact (53 %) für eine erfolgreiche Projektumsetzung. Die digitalen Beratungskomponenten Web-Portale, virtuelle Meetingräume oder Visualisierungs-Tools werden für 52 Prozent der Befragten künftig einen sehr hohen und laut weiteren 34 Prozent einen hohen Impact auf den Projekterfolg haben. Aber auch im digitalen Zeitalter erachten 65 Prozent der befragten Berater das Beraterwissen und die Erfahrungen der Consultants als sehr hohen Impact für eine erfolgreiche Projektumsetzung.
Methodik: Für die Studie wurden über 120 Führungskräfte und Projektverantwortliche aus Management- und IT-Beratungen sowie Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften befragt. In fachlicher Zusammenarbeit mit Tableau, einem Anbieter von Visual Analytics, wird die Studie als interaktives Dashboard kostenfrei zur Verfügung gestellt. Interessenten können so direkt in die Daten klicken und sich die einzelnen Perspektiven unterschiedlicher Befragungsgruppen individuell anschauen.