Kabarett trifft IT auf der Business Connect in Berlin

Der Kabarettist Kai Spitzl moderiert die Business Connect am 21. Oktober in Berlin

Der Kabarettist Kai Spitzl, moderiert am 21. Oktober den IBM-Kongress Business Connect in Berlin. Dieser eher ernsten Bühnenarbeit gehen Kabarettisten eher selten nach. Deshalb hat IT Rebellen Spitzl  gefragt, warum er sich am 21. Oktober in der Station Berlin eher IT- und Business Managern widmet als seinem „normalen „Kabarett-Publikum.

?:Was treibt Sie, einen IT-Kongress zu moderieren?

Spitzl: Altruismus!

?:Warum glauben Sie hat IBM Sie gebeten, die Moderation zu übernehmen?

Spitzl: Günther Jauch hatte keine Zeit –  Larry Page und Bill Gates hatten sich für die Tage schon zum ATARI spielen verabredet –  da wurde die Auswahl dünn! Vielleicht hat es aber in der IT-Welt auch nachhaltig Eindruck hinterlassen, dass ich in der „pacman alltime highscore list“ unter den ersten 10tausend bin.

?: Informationstechnik, Internet, Big Data, Mobile Computing, das Internet der Dinge/Industrie 4.0 haben das Zeug, Wirtschaft und Gesellschaft ziemlich radikal zu verändern. Stimmen Sie dieser Annahme zu?

Spitzl: Ich würde das Fragezeichen aus dieser Frage herausnehmen und aus der Frage ein Feststellung machen!

?: Werden die Veränderungen Verbesserungen bringen oder werden wir zu digitalen Zombies, die nur noch ihre Smartphones bedienen können und das Denken den Computern überlassen?

Spitzl: Was heißt digitale Zombis werden,  sind wir doch schon längst. Sie sollten mal sehen, welche Metamorphose ich durchmache, wenn an meinem Rechner die Fehlermeldung 29//,,875:;;!094825435ccahdsci7uezriquwzr auftaucht und mir keiner sagen kann, was das heißt! Dann wird mein ganzer Körper grün, überall wachsen Muskeln und mein Hemd reißt. Das ist teilweise sehr lästig, vor allen Dingen weil ich oft im ICE arbeite!

?: Der Kongress propagiert den engen Schulterschluss zwischen Marketing und IT. Was bedeutet das Ihrer Meinung nach für die Kunden der Unternehmen?

Spitzl: Das Marketing ist der Ego-Shooter, der die Worthülsen verballert und die IT-ler müssen den Scherbenhaufen dann neu zusammenfügen! Master and Slave! Der Kunde ist am Ender wie immer der König!

?: Informationstechnik durchdringt immer weitere Bereiche der Gesellschaft – auch das Kabarett? Watson, ein Kombination aus intelligenter, selbstlernender Software und Supercomputer, berät heute schon erfolgreich  Ärzte und Investmentbanker, halten Sie es für möglich, dass er bald auch für Kabarettisten schreibt?

Spitzl: Während ich den Kongress moderiere, arbeiten 5 meiner Avatare für mich auf den Deutschen Kabarett Bühnen! Sie spielen abends mein Programm und tagsüber schreiben sie neue, aktuelle Sachen. Sie wissen, dass ich sie defragmentiere, wenn nichts Anständiges dabei ist. Ich muss dann abends nur meine Runde fahren und das Zeug einsammeln. Seitdem klappt es viel besser mit der work life ballance!

?: Warum beschäftigen sich so wenige Kabarettisten mit den Auswirkungen von Informationstechnik,IT-Sicherheit, Cyber-Spionage, gläserner Bürger, gesellschaftliche Veränderung durch das Internet etc?

Spitzl: Ich kenne ehrlich gesagt fast keinen, der sich nicht in irgendeiner Form damit beschäftigt! Aber wahrscheinlich zielt Ihre Frage auf eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema ab. Wissen Sie, die meisten Leute sind froh, wenn Sie ihre digitale Schaltzentrale zu Hause unter Kontrolle haben und im privaten Wettrüsten um das neuste Smartphone irgendwie mithalten können. Und dieser Bereich wird im Kabarett oft abgedeckt. Digitales wird sehr schnell sehr komplex. Vielleicht sollte ich mal ein Sonderprogramm zu dem Thema machen, oder ein entsprechendes Start-Up in Asien gründen!

?: Herr Spitzl, vielen Dank für diese Einsichten, wir freuen uns auf ihre Moderation der Business Connect.  Vielleicht ist das ja die Geburtsstunde  einer wunderbaren Tradition.