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IDC-Studie: Jeder zweite Fachbereich verfügt 2015 über ein eigenes Mobility-Budget

Mobility-Trends

Die wichtigsten Mobility-Initiativen in den kommenden 12 Monaten

2015 wird sich aus IDC-Sicht in Sachen Enterprise Mobility in vielen Unternehmen der Fokus vom Risiko- und Kostenmanagement hin zu einem „Business Enablement“ durch mobile Technologien weiter verschieben. Weniger die Risiken, sondern mehr die Vorteile und das Potential bei der Unterstützung der Fachbereiche sollen im Vordergrund zukünftiger Enterprise-Mobility-Initativen stehen. Zudem wird den Fachabteilungen durch dezentrale Mobility-Budgets in 2015 eine höhere Flexibilität beim Einsatz mobiler Technologie ermöglicht.

Enterprise Mobility hat sich laut einer aktuelle Studie zu einem IT-Thema entwickelt, an dem kein Unternehmen in Deutschland vorbeikommt. Effizientere Geschäftsprozesse, produktivere Mitarbeiter, schnellere Entscheidungen und eine einfachere Zusammenarbeit sind avisierte Vorteile durch den Einsatz mobiler Technologie. Die Herangehensweise, um die Vorteile zu erschließen, ist in vielen Unternehmen gereift: Jede zweite Organisation habe heute eine Mobility-Strategie definiert und implementiert – im Vergleich zur IDC-Studie aus dem Jahr 2012 ein Zuwachs um fast 20 Prozent. Enterprise Mobility ist somit kein Nischenthema mehr, sondern beschäftigt heute Unternehmen jedweder Größe und Branche in Deutschland.

Im Fokus 2015: Mobile Security und einheitliche User Experience

62 Prozent der Unternehmen zählen die Verbesserung der Mobile Security zu den drei wichtigsten Initiativen in den kommenden 12 Monaten. Denn jedes mit dem Firmennetz verknüpfte Gerät stelle ein potentielles Einfallstor für Fremdzugriffe dar.

Für Fachbereichs-Verantwortliche ist die eine einheitliche Bedienung von Anwendungen, unabhängig vom gewählten Endgerät, die wichtigste Aufgabe für die IT in 2015. Mitarbeiter wollen die Anwendungen, die sie an ihrem Desktop-PC nutzen, auch auf ihrem Smartphone und Tablet-PC in gewohnter Art und Weise verwenden. Unternehmen sind aus IDC-Sicht daher nicht nur gefordert, mobile Apps für die Anwender bereitzustellen, sondern auch eine durchgänige User Experience über alle Endgeräte zu ermöglichen.

EMM-Software: Nachfrage nach integrierten Suites und SaaS-Bereitstellung wächst

Die Einführung und Ausweitung von Enterprise Mobility Management (EMM) Software ist für die IT-Verantwortlichen die zweitwichtigste Mobility-Initiative in diesem Jahr. Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen beabsichtigt, in 2015 EMM-Software erstmalig einzuführen. Somit wird die Anzahl an Unternehmen, die derzeit MDM (bei 57 Prozent im Einsatz), MCM (51 Prozent) und MAM (48 Prozent) verwenden, weiter steigen. Bis zum Jahr 2018 prognostiziert IDC eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 11 Prozent. Somit wachse EMM doppelt so schnell wie der Software-Gesamtmarkt in Deutschland in den kommenden Jahren.

Zwei Trends bei EMM-Software macht IDC aus: Zum einen wollen Unternehmen zunehmend keine Einzellösungen für MDM, MAM oder MCM, sondern integrierte EMM Suites. Zum anderen wird die Nutzung von Cloud-basierten Suites bzw. Tools in den nächsten 24 Monaten deutlich zu Lasten der On-Premise-Software-Lizenz an Bedeutung gewinnen. Anbieter, die diesen Anforderungen nicht genügen, werden laut den Marktforschern keine langfristige Überlebenschance haben.

Mobile Hardware: Sättigung noch nicht erreicht

Auch wenn die Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs in Unternehmen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, ist noch keine Sättigung der Nachfrage in Sicht. Drei von vier Unternehmen planen, den Einsatz der Smart Devices auszuweiten. Die meisten Organisationen planen einen Anstieg von 6 bis 10 Prozent in den kommenden 12 Monaten – sowohl bei Smartphones als auch bei Tablets. Zudem eröffnen Gerätetypen wie hybride Geräte oder Phablets neue Use Cases.

CYOD hat BYOD in deutschen Unternehmen überholt

Jedes zweite befragte Unternehmen hat laut IDC heute ein CYOD-Konzept im Einsatz, während BYOD bei 40 Prozent Anwendung findet. „Unternehmen sind auch bereit, die höheren Kosten von CYOD im Vergleich zu BYOD im Austausch für mehr Kontrolle und Sicherheit zu tragen,“ erläutert Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC. „Zudem zeigen sich die Anwender mit beiden Konzepten zufrieden. Ihnen geht es nicht primär darum, ihr eigenes Gerät zu verwenden, sondern vielmehr eins, das die gleichen Funktionalitäten bietet wie ihr privates.“

Konsolidierung der mobilen Betriebssysteme in Unternehmen bislang erfolglos – Komplexität bleibt hoch

Von den befragten Unternehmen haben laut IDC 46 Prozent drei oder mehr mobile Betriebssysteme auf Smartphones und Tablet-PCs im Einsatz (inkl. BYOD). Durchschnittlich liege der Wert 2014 bei 2,51 Betriebssystemen, während er im Jahr 2013 bei 2,47 lag. Die Anzahl der mobilen OS sei somit in den vergangenen 12 Monaten in den Organisationen auf hohem Niveau stagniert. BYOD oder CYOD sind zwei der Gründe, warum Unternehmen es nicht geschafft haben, ihre OS-Landschaft zu vereinheitlichen.

Die anhaltende und zum Teil steigende Komplexität bei Geräte- und Applikations-Management sowie Support-Dienstleistungen führt aus Sicht von IDC zu einem steigenden Bedarf an Mobility Services. Viele IT-Organisationen könnten die Aufgaben mit ihrem internen Personal und Know-how nicht mehr bewältigen und fühlten sich überfordert. Fast jedes zweite Unternehmen beabsichtige daher in diesem Jahr, einen externen Service Partner für das Mobility Management mit ins Boot zu holen.

Ausweitung der mobilen Business-App-Landschaft bleibt wichtig

Unternehmen beabsichtigen laut IDC auch in diesem Jahr, ihren Mitarbeitern den mobilen Zugriff auf mehr Business-Applikationen zu ermöglichen. Sie seien insbesondere erpicht, folgende Applikationen in den kommenden zwei Jahren mobil verfügbar zu machen: ERP-Funktionalitäten (geplant in 43 Prozent der Firmen), SCM (42 Prozent) und CRM (41 Prozent). Nach Ansicht von IDC sollte es jedoch nicht das Ziel sein, Desktop-Anwendungen als mobile Apps bereitzustellen, sondern vielmehr den Anwendern unabhängig von der genutzten Hardware einen einheitlichen Zugriff auf die Applikation und somit ein produktiveres Arbeiten zu ermöglichen.

Um mobile Apps an die Anwender auszurollen, Updates sicherzustellen und diese zu verwalten, setzen Unternehmen neben klassischen Tools zur Softwareverteilung auch auf Enterprise App-Stores. Aus Sicht der IT-Entscheider bieten diese Kontrolle, Sicherheit und Effizienz. Allerdings gab jeder zweite Business-Entscheider in der Studie an, nach wie vor eine klassische Anfrage an die IT zu stellen, um mobile Apps zu beziehen. Die IT behalte also noch das Zepter in der Hand – „ob sie es will oder nicht“.

Bring Your Own App (BYOA) als Konsequenz von BYOD

62 Prozent der Mitarbeiter aus Unternehmen mit BYOD-Konzept nutzen nicht nur die eigene Hardware, sondern auch die private Software auf den Geräten für berufliche Aufgaben. Sie müssen somit keine zusätzlichen Apps auf ihrem Smartphone oder Tablet-PC installieren und sind den Umgang mit der Anwendung gewöhnt. Darüber hinaus bieten einige IT-Abteilungen keine adäquaten Enterprise- Lösungen an.

Schulte

Bei „Bring your own app“ ist die IT „ein Stück weit machtlos“, sagt Mark Schulte, Projektleiter & Consultant, IDC.

„Während diese Situation für viele IT-Entscheider ein Graus darstellt, da sie gerade versuchen, private und berufliche Inhalte auf den BYOD-Geräten zu trennen, gehen einige IT-Organisationen ganz offen mit der Nutzung privater Apps um,“ so Schulte. „Die Nutzung von privaten BYOA-Tools kann zu einer höheren Akzeptanz und Produktivität der Mitarbeiter führen. Zudem können für die IT Kostenvorteile und ein geringerer Aufwand für das App-Management entstehen. Letztlich ist die IT aber auch ein Stück weit machtlos.“ Acht von zehn Unternehmen mit BYOD-Konzept gestatten daher ihren Anwendern die Nutzung privater Apps für geschäftliche Zwecke.

Jede zweite Fachabteilung plant 2015 eigenes Mobility-Budget in 2015

Dezentrale Mobility-Budgets stellen letztlich die Konsequenz einer längeren Entwicklung dar. Während die Fachbereiche bei IT-Entscheidungen früher gar nicht berücksichtigt waren, wurden sie in den zurückliegenden Jahren immer häufiger in den Entscheidungsprozess involviert und verfügen nun sogar teilweise über eigenes Budget. 53 Prozent der Business-Verantwortlichen gaben an, dass es ein entsprechendes Budget in 2015 in ihrem Fachbereich geben wird.

Das dezentrale Budget in den Fachbereichen sei beispielsweise für die Entwicklung von Applikationen vorgesehen. Liege das Budget allerdings nicht mehr zentral bei der IT, könne es auch zu Kontrollverlusten für die IT führen; die Fachbereiche erhalten hingegen mehr Flexibilität. Aus IDC-Sicht sollten Business-Entscheider Investitionen nicht tätigen, ohne die IT ins Boot zu holen, um von deren Expertise bei der Beschaffung von mobiler Technologie zu profitieren.

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