Im Mittelstand wurden in den letzten Jahren eine Reihe von IT-spezifischen Maßnahmen wirksam umgesetzt, was eine Verringerung des Stromverbrauchs von durchschnittlich 6 Prozent zur Folge hatte. Aber das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht.Das ergab eine von IGEL Technology beauftragte Studie, die im Rahmen des Projekts IT-Mittelstandsindex von techconsult durchgeführt wurde. Befragt wurden 200 Unternehmen der Größenklasse 10 bis 999 Mitarbeiter.
Für die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen spielt Energieeffizienz und Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Die Beweggründe seien vielschichtig und innerhalb der Branchen unterschiedlich stark ausgeprägt. In erster Linie gehe es jedoch um Kostenreduzierung geht. 77 Prozent der befragten Unternehmen wollen laut der Untersuchung ihre Kosten unter anderem durch den Einsatz stromsparender Technologien und energieeffizienter Geräte senken. Umweltbewusstes Handeln und der sorgsame Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen seien für gut ein Drittel der Befragten wesentliche Leitmotive. Insbesondere größere mittelständische Unternehmen mit 50 bis 999 Mitarbeitern seien sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und der positiven Imagewirkung bewusst, die ein energieeffizientes und nachhaltiges Handeln mit sich bringe, so Techconsult.
Die Konzepte zahlen sich aus
Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ökobilanz in den Unternehmen leistet die Konsolidierung durch Virtualisierung. Durch virtuelle Umgebungen jeglicher Art, ob Server, Desktop oder Storage werden nicht nur Stromkosten gespart, sie leisten auch einen großen Beitrag hinsichtlich des nachhaltigen Ressourceneinsatzes. Zugleich entfallen durch die Konsolidierung der Server die notwendigen Energieaufwendungen für die Klimatisierung des Serverraumes. Drei von vier Unternehmen setzen bereits virtuelle Umgebungen im Rahmen ihrer IT-Infrastruktur ein. Für 39 Prozent der Mittelständler haben der Analyse zufolge innerhalb der vergangenen drei Jahre zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs geführt.
Auch die konsequente Anschaffung von energiesparenden Geräten im Tausch gegen die alten „Energiefresser“ senke den Stromverbrauch. Zudem verbessere das Outsourcing die unternehmensinterne Strombilanz. Allerdings wird hier der Stromverbrauch lediglich vom Unternehmen zum IT-Dienstleister verlagert sich, dessen Energieverbrauch im Rechenzentrum im Gegenzug deutlich steigt.
Allerdings musste auch jedes vierte mittelständische Unternehmen einen erhöhten Stromverbrauch verbuchen. Dabei handle es sich um meist Unternehmen mit einer komplexen Inhouse-Infrastruktur, die in den vergangenen drei Jahren in leistungsstarke Klimaanlagen und Serverkühlsysteme investierten.
Auch die Schaffung neuer PC-Arbeitsplätze ging zu Lasten des Stromverbrauchs. Inklusiv der 37 Prozent, deren Stromverbrauch innerhalb der letzten drei Jahre unverändert blieb, ist dennoch insgesamt über alle befragten Unternehmen hinweg ein Rückgang des Stromverbrauches von durchschnittlich 6 Prozent in den mittelständischen Unternehmen zu verzeichnen.
Ist das Einsparpotential erschöpft?
Die Unternehmen sehen laut Techconsult durchaus weiterhin Potentiale, den Verbrauch nach unten zu schrauben. Dabei liege für jedes zweite Unternehmen der Schwerpunkt bei der Desktop- Virtualisierung und im Einsatz von Thin Clients. Auch in mittelständischen Unternehmen seien die schlanken und administrierfreundlichen Rechner gefragt. Es gebe noch eine Vielzahl von Unternehmen, die bisher keine Thin Clients im Einsatz haben. Ein Drittel der befragten Unternehmen denke indes über deren Beschaffung nach.
Bei der Infrastruktur des Rechenzentrums seien virtuelle Umgebungen weiterhin auf dem Vormarsch. Hardware und Kühlsysteme sollen sparsamer werden.
Der komplette Report steht auf der techconsult-Portalseite zum Download zur Verfügung.