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Fazit Hannover Messe: So viel IT war noch nie

Foto: Deutsche Messe AG

Foto: Deutsche Messe AG

Der Veranstalter Deutsche Messe AG hat am Freitag vormittag eine positive Bilanz der Hannover Messe gezogen – zu Recht. Es waren mit 220 000 nicht nur deutlich mehr Besucher auf der Industrieschau, sondern auch die Themen Industrie 4.0, Internet of Things und Digitalisierung im allgemeinen, spielten eine wesentliche Rolle. Es scheint, das die deutschen Industrie-Unternehmen sehr schnell verstanden haben, dass die Verzahnung ihrer Ingenieurskunst mit den Segnungen der modernen Informationstechnologie enormes Zukunftspotenzial aufweist. Entsprechend IT-lastig war die gesamt Show.

Die Hannover Messe  setzte besonders mit ihrem Leitthema „Integrated Industry – Join the Network“ zahlreiche Impulse sowohl auf wirtschaftlicher als auch politischer Ebene. Mit diesem Erfolg baut die führende Industriemesse ihre Spitzenposition weiter aus. Die Digitalisierung der industriellen Produktion, die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, innovative Zulieferlösungen sowie intelligente Energiesysteme standen im Mittelpunkt des Interesses und sorgten für einen hohen Besucherzuspruch. Mehr als 220 000 Fachbesucher nutzten die Messe (2014 = 180 000), sich über neue Technologien zu informieren und Investitionen zu tätigen. 70 000 Besucher kamen dabei aus dem Ausland.

Industrie 4.0 ist Realität

„Die Hannover Messe hat gezeigt, dass Industrie 4.0 weit mehr als ein Schlagwort ist. Sie ist Realität. Die Unternehmen präsentierten erstmals Technologien, die der Kunde auch kaufen und direkt in seine Maschinen und Anlagen einbauen kann“, sagte Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG.

Und weiter: „Weltweit wird viel diskutiert, ob Deutschland als eine der führenden Industrienationen auch im Rennen um Industrie 4.0 vorn liegt. Die Besucheranalyse gibt eine erste Antwort.“ Von den mehr als 220 000 Besuchern der Hannover Messe kamen 70 000 aus dem Ausland. Ein Rekordwert. „Mitarbeiter von kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zum Chef des Industrie-Giganten Foxconn – alle waren in Hannover, um zu sehen, wie sie vernetzter, schneller, besser und individueller produzieren können. Dazu brauchen sie hochentwickelte Technik, dazu brauchen sie Industrie 4.0. Und sie wissen, dass das 4.0-Know-how in Deutschland sehr weit fortgeschritten ist – deshalb kommen sie auf die Hannover Messe.“

Auch der Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) zog eine positive Bilanz. „Die Hannover Messe 2015 war ein Signal der Stärke des deutschen Maschinenbaus. Die Besucher aus aller Welt haben gesehen: Das Kapitel Industrie 4.0 wird in Deutschland aufgeschlagen“, resümierte der VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. „Mit Selbstbewusstsein werden wir unsere Kernkompetenzen nutzen, um der digitalen Produktionswelt unsere Prägung zu geben.“ Entscheidend für die Branche ist, dass der zentrale Baustein von Industrie 4.0 auf Maschinen und Anlagen erzeugt wird: die Echtzeitdaten. „Wir liefern die Datenquelle der Industrie 4.0“, sagte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen.

Insgesamt werde die Hannover Messe mit ihrer guten Stimmung unter den Ausstellern der ganzen Branche Schwung geben für das Jahr 2015, sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Brodtmann. Zufrieden zeigten sich die Aussteller insbesondere über die große Zahl internationaler Besucher sowie die vielen Belege, dass die Unternehmen zunehmend über ihre Branchengrenzen hinaus denken und zusammenarbeiten. Deutlich wurde dies etwa in den Hallen der Industrial Automation, wo zahlreiche Unternehmen anhand von Demonstratoren ihre vernetzten Systeme zeigten.

Software und IT werden eingebunden

„Smart Services entstehen, die Kunden-Lieferanten-Beziehung wird neu definiert. Das Teilen von Wissen erhält eine neue Dimension“, erläuterte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Rauen. Die Einbindung von Software und IT gelingt dabei immer besser, wie der große Andrang am Gemeinschaftsstand Software bewies. „Für uns war es die beste Messe der vergangenen zehn Jahre“, sagte Rainer Glatz, VDMA-Abteilungsleiter Software. „Maschinenbauer und Kunden haben sich auf einen gemeinsamen Weg gemacht, neue Anbieter/Anwender-Dialoge wurden entwickelt und funktionieren.“ Die Weiterentwicklung der von den drei Verbänden VDMA, ZVEI und BITKOM ins Leben gerufenen Plattform Industrie 4.0 bezeichnete der VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge als eine „Ansage an die Wettbewerber und eine Anforderung an uns: Deutschland geht auf Kurs 4.0, um auch morgen die führende Industrienation zu sein.“

Ins gleiche Horn stieß der Zentralverband der Elektroindustrie. „Die Elektroindustrie hat mit einer Vielzahl von Produkten gezeigt, wie die Anforderungen an Industrie 4.0 schon heute erfüllt werden können“, betonte ZVEI-Präsident Michael Ziesemer. Die Hannover Messe 2015 markiere den Aufbruch in die Praxis Industrie 4.0. Voraussetzung für die erfolgreiche Realisierung dieses Zukunftsprojekts sei allerdings ein breiter gesellschaftlicher Konsens. „Der Schulterschluss von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und gesellschaftlichen Kräften in der neuen Plattform Industrie 4.0 wird die Stellung unserer Unternehmen im internationalen Wettbewerb weiter stärken“, so Ziesemer weiter. „Die Verbändeplattform hat hervorragende Vorarbeit geleistet und die Leitplanken für eine ‚Standardisierung 4.0‘ gesetzt.“

 

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