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Studie: Von wegen Big Data – deutsche CFOs planen mit Excel und Intuition

epicorEntscheidungen im Finanzwesen sind häufig von Instinkt, Erfahrung und Emotionen geprägt – nicht zuletzt aufgrund fehlender oder nicht schnell genug verfügbarer Informationen. Mehr als ein Drittel der Entscheider setzt im Finanzwesen noch auf Excel-Tabellen, nicht einmal ein Drittel verfügt über effiziente IT-Systeme, die nötige Informationen zur Verfügung stellen.

Eine CFO-Studie, die Redshift im Auftrag von Epicor Software in elf Ländern durchgeführt hat, zeigt, dass 39 Prozent der befragten deutschen CFOs und Entscheider im Finanzwesen sich häufig oder sogar sehr häufig bei Entscheidungen auf ihren Instinkt und Erfahrung verlassen müssen, da präzise Informationen fehlen. Bei 42 Prozent komme dies immerhin gelegentlich vor. 44 Prozent gaben an, dass tendenziell Emotionen keine unwesentliche Rolle bei Entscheidungen spielen. „Kritische Werte angesichts der Tatsache, dass Entscheidungen häufig Regulierungsvorschriften bzw. Compliance unterliegen“, so die Analyse.

IT-Systeme sind unzureichend

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Quelle: Epicor

Der Mangel an relevanten Informationen führe häufig dazu, dass Entscheidungen verschoben werden müssen – bei 80 Prozent der Befragten in Deutschland komme dies manchmal bis sehr oft vor. Auch Fehler bleiben nicht aus. Hauptgrund für Fehler oder unzureichende Ergebnisse nach Entscheidungen sei mit 36 Prozent, dass die nötigen fundamentalen Informationen nicht zur Verfügung standen oder dass Informationen nicht schnell genug vorlagen (29 Prozent). Fehler entstanden zudem, weil verfügbare Informationen ignoriert wurden (26 Prozent) oder nur ungenaue Daten als Entscheidungsgrundlage dienten (25 Prozent).

IT-Systeme für Entscheidungen im Finanzwesen seien häufig unzureichend. Neben Excel-Tabellen, die 36 Prozent der Befragten aus Deutschland nach wie vor nutzen, setzen

– 36 Prozent auf einfache Standalone-Lösungen für das Rechnungswesen,

– 27 Prozent auf separate Systeme für die Lohnbuchhaltung und

– 38 Prozent auf individuelle proprietäre Lösungen, die im eigenen Unternehmen oder von externen Spezialisten entwickelt wurden.

In vielen Unternehmen fehlten Standards und Schnittstellen – eine integrierte Gesamtsicht auf finanzrelevante Daten aus der Organisation sei von vornherein unmöglich.

Die Informationsquelle Nr. 1: Kollegen

Entscheidungen würden häufig interdisziplinär getroffen: Knapp die Hälfte der deutschen Studienteilnehmer sagt, dass sehr oft oder oft Mitarbeiter außerhalb des Finanzwesens bei Entscheidungen einbezogen werden, bei 38 Prozent sind auch externe Partner oder Kunden involviert. Und nicht immer hätten alle Beteiligten den gleichen Informationsstand. Bei 32 Prozent nutzen interdisziplinäre Teams sehr häufig bzw. häufig unterschiedliche und sich widersprechende Informationen, bei 43 Prozent ist dies gelegentlich der Fall.

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Quelle: Epicor

Abgesehen von eigenen Finanzdaten sowie Intuition und Erfahrungswerten werden bei Entscheidungen zudem externe Informationen berücksichtig. Mit 31 Prozent häufigste Quelle seien Kollegen aus anderen Abteilungen, gefolgt von Informationen und Ratschlägen von Unternehmensberatern (30 Prozent) sowie professionellen Informationsdiensten für Rechnungswesen (29 Prozent). Hinzu kommen Unternehmensdaten, die nicht-finanzieller Natur sind (26 Prozent), Nachrichten und Trendberichte (26 Prozent) oder Informationen von Rechnungsprüfungsvereinigungen (25 Prozent).

Ein modernes ERP System mit integriertem Finanzwesen sorge dafür, unterschiedliche Sichten auf Informationen zu visualisieren und konsistente Daten als Entscheidungsgrundlage sicherzustellen. „Kurz, es geht darum, bei Entscheidungen auf einfache Weise schnell über genau die Informationen zu verfügen, die nötig sind – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn: Die Erfahrung und Intuition von CFOs sollten als Wettbewerbsvorteil dienen und nicht als Kompensation unzureichender IT-Unterstützung und Datenqualität.“

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