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IAA 2015: Connected Car – Die erzeugten Daten gehören dem Fahrer

 

Impressionen von der IAA 2013. Man darf gespannt sein, ob das Fahren noch so faszinierend sein wird, wenn die Software lenkt und Gas gibt, der "Fahrer" aber daddelt. Foto: IAA

Impressionen von der IAA 2013. Man darf gespannt sein, ob das Fahren noch so faszinierend sein wird, wenn die Software lenkt und Gas gibt, der „Fahrer“ aber daddelt. Foto: IAA

Künftige Generationen werden vielleicht das Wort „Stau“ gar nicht mehr kennen, weil vernetzte Autos und softwaregesteuerte Verkehrsströme Staus praktisch eliminieren könnten. Diese Vision zeichnet Dr. Bettina Horster, Direktorin Mobile im eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. Was auf den ersten Blick die Herzen der Autofahrer höher schlagen lässt, hat allerdings auch eine Kehrseite: Das Auto fährt autonom, Geschwindigkeit und Route werden zur Optimierung der Verkehrsströme automatisch angepasst. Nix mehr mit „Freude am Fahren“.

„Die heutige Automobilwelt diskutiert in erster Linie über die neuesten Assistenzsysteme bis hin zu autonom fahrenden Wagen, also alles, was das Fahrererlebnis unmittelbar berührt. Parallel dazu findet aber eine umfassende Digitalisierung der Infrastruktur im Hintergrund statt, die weit über die Stauvermeidung hinausgeht“, sagt Horster. Aus der Flut der anfallenden Daten und dem veränderten Fahrverhalten werden dank Big Data völlig neue Geschäftsmodelle entstehen, prognostiziert eco: „Wenn der Fahrer sich nicht mehr auf die Straße konzentrieren muss, könnte er beispielsweise mit Werbe- und Entertainmentangeboten unterhalten werden“, gibt die eco Expertin Horster einen Ausblick auf die Zukunft des Automobils, die nicht jedem Fahrer gefallen dürfte.

Lange bevor die Autos in Zukunft möglicherweise wirklich von alleine fahren, gibt die Auswertung der Fahrdaten schon zuvor viele Informationen über den Fahrer preis. Der Fahrstil – rasant oder lahm – gibt Auskunft über das „Sicherheitsrisiko Fahrer“, die angesteuerten Ziele – Luxushotel oder Jugendherberge – lassen Rückschlüsse auf die Gehaltsklasse zu, nennt eco nur zwei Beispiele für mögliche Auswertungen der Fahrzeugdaten. „Die Frage, wem diese Daten gehören, lässt sich klar beantworten: dem Fahrer!“, betont Horster. Sie fügt hinzu: „Allerdings holen sich viele Automobilhersteller die Zustimmung mehr oder minder klammheimlich ein, um die Daten für ihre Zwecke nutzen zu können.“

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