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Bitkom fordert mehr Forschungsmittel und Konzentration auf Digital Hubs

Der Branchenverband Bitkom hat angesichts des heutigen Forschungsgipfels einen noch stärkeren Fokus der Innovationspolitik auf das Thema Digitalisierung gefordert und eine entsprechende Finanzierung angemahnt. Statt der bisherigen Clusterpolitik schlägt der Branchenverband vor, das von ihm im vergangenen November auf dem IT-Gipfel ins Spiel gebrachte Konzept der Digital Hubs zu verfolgen. 

„Der Forschungsgipfel 2016 setzt das richtige Signal, indem er als zentrales Thema die Digitalisierung aufgreift. Wir müssen uns durch alle Branchen hinweg in Thema Forschung und Entwicklung stärker auf Digitaltechnologien konzentrieren“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Im Mittelpunkt von FuE sollten künftig Maßnahmen stehen, die der digitalen Transformation der deutschen und europäischen Leitindustrien dienen. Bitkom schlägt vor, dass künftig jeder zweite Euro, der in Forschung und Entwicklung investiert wird, für die Digitalisierung aufgewendet wird. Rohleder: „Wir müssen weg vom Gießkannenprinzip und unsere Forschungsmittel auf die digitale Transformation fokussieren. Und wir müssen deutlich mehr Mittel in Forschung und Entwicklung rund um die Digitalisierung investieren, wenn Deutschland bei der Digitalisierung der Wirtschaft im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz erreichen soll.“

Die Forschungspolitik hat nach Ansicht des Bitkom eine entscheidende Rolle daran, die Leitindustrien zu digitalisieren. „Bei der Innovationsförderung müssen wir die bisherige regional ausgerichtete Clusterpolitik überwinden, in der jedes Bundesland und jeder Landkreis seine eigenen Ziele verfolgt“, so Rohleder. Stattdessen schlägt Bitkom nationale oder europäische „Digital Hubs“ vor, die die Digitalisierung der Leitbranchen wie Automobilbau, Logistik, Medizin oder die Finanzbranche voranbringen sollen. In diesen Hubs können die Flaggschiffe der deutschen Wirtschaft zusammen mit Mittelständlern, Start-ups, IT-Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein digitales Ökosystem bilden. „Wir brauchen eine klare Fokussierung auf die Digitalisierung, die Einbeziehung von Start-ups und jungen, innovativen Unternehmen sowie eine stärkere Internationalisierung, mit der wir möglichst viele der besten Köpfe und Vordenker der Digitalwirtschaft nach Deutschland holen“, so Rohleder. „Es reicht nicht aus zu vernetzen, was wir schon haben. Wir müssen Zentren der Digitalisierung aufbauen“, so Rohleder.

Konkretisierung nötig
Allerdings sagt der Bitkom bisher nicht genau, wie diese Zentren der Digitalisierung aussehen könnten. Er spricht lediglich davon, dass dort Großunternehmen, Forschungseinrichtungen, Mittelständler und Start-ups zusammen arbeiten sollen. Aber wie das finanziert werden könnte, welche Regeln die Zusammenarbeit bestimmen könnten und vor allem, wie und vom wem die Ergebnisse dieser Kooperationen verwertet werden können, bleibt bisher im Ungewissen. Da ist noch einiges an Konkretisierungsarbeit zu leisten, um die an sich gute Idee solcher Digitalisierungszentren mit Leben und Ideen zu füllen. 
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