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Jetzt oder nie: CEOs sehen Unternehmen vor alles entscheidenden drei Jahren

KPMG4Bis 2019 dürfte sich entscheiden, welche Unternehmen ihren Wandel rechtzeitig angestoßen und schnell genug vollzogen haben, um den rasanten Transformationsprozess in der Wirtschaft zu überleben. Denn fast drei Viertel der CEOs stimmen der Aussage zu, dass die kommenden drei Jahre für die Zukunft ihres Unternehmens entscheidender sein werden als die gesamten letzten 50 Jahre. In Deutschland sind sogar 95 Prozent dieser Meinung.

So das Ergebnis einer KPMG-Umfrage unter rund 1.300 Vorstandschefs von Unternehmen aus zehn Ländern (darunter 125 aus Deutschland), die auf dem World Economic Forum in China vorgestellt wurde. Die befragten Unternehmen verzeichnen alle einen Umsatz von mindestens 500 Millionen US-Dollar, ein Drittel sogar von mehr als 10 Milliarden US-Dollar.

Angelika Huber-Straßer, Bereichsvorstand Corporates bei KPMG: „Vom Internet der Dinge über Künstliche Intelligenz bis hin zur virtuellen Realität: Die umfassende Transformation der Wirtschaft ist in vollem Gange, und so sehen sich mehr oder weniger alle CEOs mit der Frage ‚Transformation – jetzt oder nie‘ konfrontiert. Die meisten haben schon Strategien entwickelt und Projekte angestoßen, um den Wandel im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Für neun von zehn Vorstandschefs in Deutschland gehört das Thema Innovation zu den ‚Top 3‘ auf ihrer persönlichen Agenda. Bei all dem kommt es vor allem auf Schnelligkeit an. Nicht nur bei der Entwicklung von Innovationen, sondern auch in der Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden, deren Bedürfnisse sich rasant wandeln.“

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Positiver wirtschaftlicher Ausblick – Einstellungen geplant

Ungeachtet des massiven Wandels sind 89 Prozent der CEOs weltweit (und sogar 93 % in Deutschland) optimistisch, was die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens in den kommenden drei Jahren angeht. Und deutsche Unternehmen planen im internationalen Vergleich auch mehr Einstellungen: Knapp die Hälfte (47 %) will in diesem Zeitraum die Belegschaft um 6 bis 10 Prozent aufstocken, ein weiteres Drittel geht sogar von einem Anstieg der Mitarbeiterzahl um 11 bis 25 Prozent aus. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, wenn deutsche CEOs dem Thema Personalentwicklung höchste strategische Priorität beimessen.

Drängende Fragen: Zeitmangel und Automatisierung

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Angelika Huber-Straßer, Bereichsvorstand Corporates bei KPMG

Bei allem Optimismus treiben deutsche Unternehmenschefs zahlreiche drängende Fragen um. Jeder zweite ist ernsthaft besorgt, persönlich zu wenig Zeit zu haben, um sich strategisch mit den Auswirkungen auf sein Unternehmen auseinandersetzen zu können, die sich etwa aus dem Aufbrechen von Geschäftsmodellen ergeben (50 %). Fast ebenso viele beschäftigen sich mit der Frage, im eigenen Unternehmen automatisierte Verfahren mit künstlicher Intelligenz oder kognitiven Prozessen einzuführen (44 %). Jeder dritte CEO äußert sich zudem besorgt, ob sein Unternehmen mit der technologischen Entwicklung Schritt halten kann. Und ebenso viele machen sich Gedanken über die Qualität der Daten, auf deren Basis sie ihre Entscheidungen fällen.

Huber-Straßer: „Die CEOs sehen sich mit völlig neuen Themen und Aufgabenstellungen konfrontiert. Über die Hälfte empfindet dies als große Herausforderung. Es ist absolut nachvollziehbar, wenn das zu Verunsicherung führt. Doch nur, wer sich den neuen Herausforderungen stellt und sich auch mit den Chancen der neuen Technologien und den sich wandelnden Bedürfnissen von Mitarbeitern und Kunden auseinandersetzt, stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft seines Unternehmens.“

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