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Zweiarm-Roboter YuMi gewinnt Roboter-Oscar

Yumi von ABB interagiert mit Mneschen. (Foto: ABB)

YuMivon ABB interagiert mit Menschen. (Foto: ABB)

Der zwölfte IERA-Award für Robotik und Automation geht in diesem Jahr an den kollaborativen Zweiarm-Roboter „YuMi“ von ABB Robotics. Der Name steht für “you and me – wir arbeiten zusammen“ – denn der Roboter wurde speziell dafür entwickelt, ohne Schutzzaun mit seinen menschlichen Arbeitskollegen Seite an Seite zu arbeiten. 

„Alle drei Finalisten haben uns wegweisende Robotiklösungen präsentiert“, sagt Joe Gemma, Präsident der International Federation of Robotics (IFR). „Unser Wettbewerb zeigt, dass die neue Ära der Automatisierung, in der Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten, bereits begonnen hat.“ Der Zweiarm-Roboter „YuMi“ von ABB Robotics verfügt über zahlreiche Funktionalitäten wie Visionssystem, Greifer oder berührungsempfindliche Sensorik, die neue, flexible Einsatzfelder in der Industrie-Montage eröffnen. Die Bewegungen seiner Arme sind dem Menschen nachempfunden. Damit ist YuMi besonders für ein flexibles und agiles Produktionsumfeld geeignet – beispielsweise in der Elektronikindustrie oder bei der Herstellung von Uhren, Spielzeug sowie Automobilkomponenten. Seine Programmierung ist auf den Anwender zugeschnitten. Zudem verfügt YuMi über ein „sicherheitsorientiertes Verhalten“ für die gefahrenlose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.„ABB hat die Jury durch die Integration von drei wesentlichen Elementen überzeugt: visuelles System, sichere Kollaboration mit dem Menschen und Zufuhr von Kleinteilen in den Zweiarm-Roboter für die Montage“, sagt Erwin Prassler, Vizepräsident der IEEE-RAS.

YuMi zeigt neue Wege auf

„Traditionelle Ansätze von Fertigungsverfahren und Industrieprozessen wird man dank YuMi neu überdenken müssen“, sagt Per Vegard Nerseth, Leiter des globalen Geschäftsbereichs Robotik. „YuMi wird zahllose neue Einsatzmöglichkeiten bieten, womit wir am Beginn einer neuen Phase der industriellen Automation stehen.“

Die beiden weiteren Finalisten: Der dänische Roboterbauer Universal Robots schickte „UR3“ ins Rennen – einen flexibel und präzise arbeitenden Cobot (kollaborativer Roboter) für Montagearbeiten und die automatisierte Werkbank. Das schwedische Unternehmen OpiFlex Automation präsentierte eine weltweit einzigartige mobile Roboterplattform. Die Docking-Lösung ist mit Standard-Industrie-Robotern verschiedener Anbieter und Größen kompatibel und erlaubt es, den Einsatzort in der Werkhalle schnell zu wechseln.

Für die Preisverleihung am 21. Juni 2016 trat ein gemeinsames Forum von IFR und IEEE-RAS im Rahmen des 47. International Symposium on Robotics in München zusammen. Die Wettwerber, die es in die Endausscheidung geschafft hatten, präsentierten im Plenum ihre innovativen Lösungen. Anschließend entschied die Jury aus hochrangigen Vertretern von Industrie und Wissenschaft über den diesjährigen Gewinner.

Die International Federation of Robotics wurde 1987 während des 17. International Symposium on Robotics, als eine professionelle Non-profit-Organisation von Roboterverbänden aus 15 Ländern gegründet. Seit 1970 wird jedes Jahr ein International Symposium on Robotics in einem anderen Kontinent, in einem anderen Land und in einer anderen Stadt organisiert. Das Symposium wird immer in Verbindung mit einer internationalen Robotermesse organisiert. Das Ziel der International Federation of Robotics ist Forschung, Entwicklung, Einsatz von Robotik sowie internationale Kooperation auf dem Gebiet der Robotik zu fördern und Ansprechpartner zu sein für Organisationen und Regierungsvertreter für alle Aktivitäten auf dem Gebiet der Robotik.

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About Christoph Witte

Christoph Witte arbeitet als IT-Publizist und Kommunikationsberater in München. Seit langem ist er fester Bestandteil der IT-, TK und Online-Community in Deutschland.

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