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Kundendialog: Digitaler Reifegrad in deutschen Unternehmen noch zu gering

Der Kundendialog in deutschen Unternehmen ist im Wandel. Die Digitalisierung veranlasst vor allem viele Mittelständler, ihren Kundendialog zu überdenken und neue Wege zu beschreiten. Doch noch ist der digitale Reifegrad in Unternehmen zu gering: Die Unternehmen können heute zwar Daten sammeln, aber oft noch vergleichsweise wenig damit anfangen, um den Dialog mit ihren Kunden individueller zu gestalten.

Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „Digitalisierung – Kundendialog im Wandel“, die das Beratungsunternehmen Materna GmbH gemeinsam mit dem Analystenunternehmen PAC durchgeführt hat. Befragt wurden 100 Verantwortliche aus Vertrieb und Marketing sowie Service in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern.

Die Studie untersucht, welchen Reifegrad Unternehmen in puncto Weiterentwicklung ihres Kundendialogs aufweisen. Ein zentrales Thema ist dabei, wie Firmen den Erfolg von guter Kundeninteraktion messen können und welche technischen und organisatorischen Maßnahmen sie ergreifen wollen, um sich in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln.

Die wichtigsten Resultate in der Zusammenfassung

– Der digitale Reifergrad ist gering: So wissen nur 34 Prozent, welche Interaktionskanäle ihre Kunden bevorzugen. Social Media gilt zwar als wichtiger Kanal, doch nicht einmal jede vierte Firma kennt die Vorlieben der Kunden in Bezug auf Netzwerke bzw. Foren. Um hier aufzuholen, müssen die Unternehmen vor allem neue innovative Ideen für die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells generieren. Nur so können sie sich die neuen technologischen Möglichkeiten zu Nutze machen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

– Um ihre Kunden an allen digitalen Berührungspunkten (Touchpoints) zu erreichen, müssen Unternehmen die für Kunden relevanten Informationen sammeln, bündeln, analysieren und personalisiert ausspielen. Nur bei deutlich weniger als der Hälfte der befragten Unternehmen ist dieses Rüstzeug überhaupt vorhanden. Hier sind Investitionen in Beratung und Werkzeuge für Analyse und Automation gefragt.

– Nur knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen können den Erfolg guter Kundeninteraktion umfassend messen. Für die Messung erfolgreicher Kundenkommunikation werden viele Indikatoren herangezogen. Mehr Umsatz, höhere Kundenzufriedenheit, weniger Beschwerden und eine höhere Kundentreue zählen zu den wichtigsten Indikatoren. Ein großer Teil der Unternehmen möchte weitere Messwerte hinzuziehen, etwa eine höhere Öffnungsrate versendeter E-Mails oder eine Steigerung der Aktualität der CRM-Daten. Insgesamt besteht Handlungsbedarf bei der Verarbeitung gesammelter Kundendaten, insbesondere was die Vorhersage des Kundenverhaltens betrifft.

– Um den gestiegenen Ansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden, sind Unternehmen auch heute schon auf der Suche nach attraktiven Interaktionskanälen. So werden laut den befragten Unternehmen Online-Werbung und Video bzw. Film in den nächsten zwei Jahren am stärksten als Interaktionskanal wachsen. Auf der Skala der wichtigsten Interaktionskanäle mit Kunden stehen daher Webshops ganz oben auf der Liste. Immerhin sehen 80 Prozent der Befragten diesen Kanal künftig als den wichtigsten an.

– Lediglich 21 Prozent der Befragten erachten Kiosksysteme und Verkaufsautomaten als Interaktionskanal als sehr wichtig bzw. wichtig. Dieser Kanal sollte aber nicht vernachlässigt werden, da er viel Potenzial zur Kundenbindung bietet. An diesem digitalen Touchpoint können Unternehmen ihren Kunden nämlich relevante Informationen ausspielen und erhalten gleichzeitig wichtige Daten über das Kundenverhalten.

Die Erwartungen an Dienstleister für die digitale Transformation

Die Unternehmen wurden auch nach ihren Erwartungen an Dienstleister für die digitale Transformation befragt. Diese müssen viele Rollen beherrschen, so die Befragten. Sie erwarten von einem Dienstleister, dass er die IT-Komplexität ebenso beherrscht wie Software-Entwicklung und Cloud-Integration und auch über Branchenwissen verfügt. Zudem soll er zwischen Fachbereichen und der IT vermitteln können. 67 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass der Dienstleister Konzeption, Beratung und Implementierung aus einer Hand anbieten kann.

Materna wird die Ergebnisse auf der Marketing-Messe dmexco am 14./15. September 2016 in Köln vorstellen. Die komplette Studie ist dann kostenfrei hier zu beziehen.

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